Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel will ich auf diejenige Periode eingehen, in der das „Individuum“ — durchaus in den Konturen und Facetten, so wie es sich heute darstellt — erstmals auf der historischen Bildfläche in Europa erscheint. Es ist der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, der sich widersprüchlich und nicht überall in Europa gleichzeitig entfaltet. Es gibt vielmehr erhebliche Ungleichzeitigkeiten, sowohl im Hinblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, die reale Individualität in nennenswertem Maßstab erst ermöglichen oder sogar erfordern, als auch im Hinblick auf die geistes- und kulturgeschichtlichen Entwicklungen. Daher erstreckt sich diese Zeit etwa vom 13. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert. Die unterschiedlichen Disziplinen — Geschichtswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Kunstgeschichte — haben unterschiedliche Begrifflichkeiten für diese Zeit entwickelt. Die einen unterscheiden in diesem Zeitraum die Renaissance vom Barock, für andere ist es die beginnende Neuzeit oder Moderne. Mit guten Gründen läßt sich diese Zeit zudem unter einen weiten Begriff der Aufklärung fassen. Ich selber werden in dieses Begriffswirrwarr keine Einheitlichkeit hineinzubringen versuchen, da ich verschiedene fachliche Kontexte benötige und mich daher eher dem jeweils dort vorherrschenden Sprachgebrauch anschließe (vgl. Gall 1993).
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Fuchs, M. (2001). Vom Mittelalter zur Neuzeit: Die Entstehung des Individuums. In: Persönlichkeit und Subjektivität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94988-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94988-2_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2992-8
Online ISBN: 978-3-322-94988-2
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