Afghanistan 1999

Zusammenfassung

Kampfhandlungen zwischen den Taleban, die ihren Machtbereich im Vorjahr auf fast 90 % des Staatsgebiets von Afghanistan (A.) ausgedehnt batten, und den verbliebenen bewaffneten Gruppen der Nordallianz („Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans“) setzten sich auch während des ganzen Jahres 1999 an zahlreichen Schauplätzen fort. Die Herrschaft der Taleban in den nicht mehrheitlich paschtunischen Landesteilen, besonders im zentralen Bergland (Provinzen Ghor, Faryab, Sar-i Pul, Bamiyan, Samangan und Baghlan) blieb durch lokale Rebellionen und Gegenoffensiven ständig herausgefordert. Weitere anhaltende Schauplätze des Btirgerkriegs waren die Shomali-Ebene nördlich von Kabul, die östlich angrenzenden Provinzen Kapisa, Laghman und Kunar sowie die nördlichen Grenzprovinzen Kunduz und Takhar. Ungeachtet zwischenzeitlicher Lippenbekenntnisse zugunsten einer friedlichen Einigung mit der Opposition versuchten die Taleban weiterhin mit Nachdruck, die Alleinherrschaft Ober ganz A. zu erkämpfen.