Zusammenfassung
Über „Stand und Entwicklungsperspektiven rechtswissenschaftlicher Konzepte zum europäischen Integrationsprozess“ soll dieser Beitrag nach Wunsch der Veranstalter berichten. Dieser Wunsch ist unerfüllbar; die Gründe bilden eine gute Einführung in die Thematik.
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Literatur
Danach war es mir nicht mehr vergönnt, mit einer Bibliothek zu arbeiten, die international und flächendeckend ankauft.
So die Politikwissenschaft zu den Institutionen, der Legitimitätsstruktur, den Verfahren und dem Rechtsbegriff, die Ökonomie vor allem vermittelt über die ökonomische Theorie des Rechts, näher unten II 2 und 4. Forschungspolitisch gilt Interdisziplinärität als das Gebot der Stunde, vgl. nur die Förderungspolitik der DFG mit dem DFG-Schwerpunktprogramm zum Thema „Regieren in der Europäischen Union“ unter der Leitung von Beate Kohler-Koch. Programmatisch F. Snyder, New Directions in European Community Law, in: Journal of Law and Society 14 (1987), S. 167.
Die politikwissenschaftliche Debatte erscheint geordneter: M. Jachtenfuchs/B. Kohler-Koch, Einleitung: Regieren im dynamischen Mehrebenensystem, in: Dies. (Hrsg.), Europäische Integration, 1996, S. 15.
Manche verorten deshalb die Rechtswissenschaft als Teil des Rechtssystems und nicht des Wissenschaftssystems, N. Luhmann, Das Recht der Gesellschaft, 1993, S. 274f.
Deshalb kann der kontinentalen Europarechtswissenschaft nicht einfach das britische Beispiel einer theoriegeneigteren Europarechtswissenschaft vorgehalten werden. Die englische Rechtswissenschaft steht angesichts ihrer stärkeren Trennung vom praktischen Rechtsleben vor einer anderen Situation als die kontinentale, P. S. Atiyah/R. S. Summer, Form and Substance in Anglo-American Law, 1991, S. 403ff.;
M. Loughlin, Public Law and Political Theory, 1992, S. 138ff.
Mit dieser Einsicht begann die europäische Integration, Robert Schuman, Erklärung über eine Montanunion vom 9. Mai 1950, in: W. Lipgens (Hrsg.), 45 Jahre Ringen um die Europäische Verfassung: Dokumente 1939–1984, 1986, S. 293.
Wenig Verständnis findet dieser Ansatz bei M. Shapiro: ”[It] represents a stage of constitutional scholarship out of which American constitutional law must have passed about seventy years ago [...]. Such an approach has proved fundamentally arid in the study of individual constitutions“, Comparative Law and Comparative Politics, in: Southern California Law Review 53 (1980), S. 537, 538.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich um die Rechts-, Innen-, Außen- und Steuerpolitik Auseinandersetzungen mit den traditionellen Konfliktlinien entspannen werden.
H. Kutscher, Thesen zu den Methoden der Auslegung des Gemeinschaftsrechts aus der Sicht eines Richters, in: EuGH (Hrsg.), Begegnung von Justiz und Hochschule 27.–28. September 1976, 1976, S. 1–41;
kürzlich noch F. Mancini/D. Keeling, Democracy and the European Court of Justice, in: MLR 57 (1994), S. 175, 186.
Zur Kritik J. Isensee, Integrationsziel Europastaat?, in: FS Everling, 1995, S. 567, 570;
R. Vaubel, The Centralisation of Western Europe. The Common Market, Political Integration and Democracy, London, Institute of Economic Affairs, Hobart Paper 127, 1995.
In diesem Sinne G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, 1821 (1970), S. 21.
Zur Bedeutung sogenannter Referenzgebiete für allgemeine Lehren E. Schmidt-Aßmann, Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee, 1998, S. 8ff.
Zu den Beharrungskräften von Theorien und dem Unvermögen, überlebte Konstruktionen aufzugeben N. Luhmann, Metamorphosen des Staates, Information Philosophie 4/1994, S. 5, 6.
Rezeptionsfreudig ist insbesondere die neuere britische Europarechtswissenschaft, vgl. nur die Beiträge in J. Shaw/G. Moore (Hrsg.), New Legal Dynamics of European Union, 1995. Der deutschsprachigen Europarechtswissenschaft steht im interdisziplinären Arbeitskreis Europäische Integration ein viel zu wenig genutztes interdisziplinäres Forum zur Verfügung.
Das traditionelle Verständnis formuliert untraditionell Luhmann (Anm. 12), S. 38ff.
So erscheint die politikwissenschaftliche Netzwerkanalyse kaum verwendbar, da sie gerade verfahrensrechtlich nicht eingefangene Aspekte eines Willensbildungsprozesses betrifft, F. Scharpf, Regieren in Europa. Effektiv und demokratisch?, 1999, S. 27f.
U. Neumann, Wissenschaftstheorie und Rechtswissenschaft, in: Kaufmann/Hassemer(Hrsg.), Einführung in die Rechtsphilosophie und Rechtstheorie der Gegenwart, 6. Aufl. 1994, S. 422, 434.
R. Meyers, Metatheoretische und methodologische Betrachtungen zur Theorie der internationalen Beziehungen, in: Rittberger (Hrsg.), Theorien der internationalen Beziehungen, PVS Sonderheft 21/1990, S. 48, 49, 53f.
Ansatzpunkte bei С. Joerges, Das Recht im Prozess der europäischen Integration, in: Jachtenfuchs/Kohler-Koch (Anm. 3), S. 73; M. Jachtenfuchs, Theoretical perspectives on European Governance, ELJ 1 (1995), S 115.
R. Alexy, Theorie der juristischen Argumentation, 2. Aufl. 1991, S. 261ff.
Vgl. nur H. P. Ipsen, Europäisches Gemeinschaftsrecht, 1972;
J. H. Weiler, II sistema comunitario europeo, 1985.
Bedeutende Ausnahmen finden sich in zahlreichen niederländischen Beiträgen.
Das deutsch-französische politische Tandem, von vielen als “Motor” der europäischen Integration gesehen (P. de Schoutheete, The European Community and its subsystems, in: Wallace (Hrsg.), The Dynamics of European Integration, 1991, S. 106, 108ff.), hat keine rechtswissenschaftliche Entsprechung.
Zur Rezeptionslage С D. Classen, Die deutsche Europarechtswissenschaft und Frankreich: die Geschichte einer punktuellen Wahrnehmung, in: Beaud/Heyen (Hrsg.), Eine deutsch-französische Rechtswissenschaft?, 1999, S. 351.
Zur Bedeutung des Englischen noch unten, III.
Vgl. R. v. Borries, Das Subsidiaritätsprinzip im Recht der Europäischen Union, EuR 1994, S. 263;
J. Schwarze/P.-C. Müller-Graff (Hrsg.), 17. FIDE-Kongress vom 9.–12. Oktober in Berlin. Die deutschen Landesberichte, EuR Beiheft 1/1997.
Zur Common Market Law Review und dem Europäischen Hochschulinstitut unten, Teil 3.
In speziellen Bereichen gibt es dann gewiss weitere Autoren, die europaweit Bezugspunkte der Diskussion sind, etwa Jean-Victor Louis zur Währungsunion.
Eine Zusammenfassung der englisch-sprachigen Debatte bieten zahlreiche Beiträge in dem Buch von P. Craig/G. de Burca (Hrsg.), The Evolution of EU Law, 1999.
Wichtige Debatten werden nicht dargestellt, etwa diejenige über die unmittelbare Wirksamkeit von Richtlinien, über Anwendungsbereich, Dogmatik und Drittwirkung der Grundfreiheiten, die Reichweite der diversen Gleichbehandlungsgebote oder die Mäander der Kompetenzlehre.
Die anders lautenden Auffassungen blieben isoliert und konnten sich nicht zu einem breiteren Forschungsansatz verdichten. D. Dicke, Das Verhältnis der Schweiz zum real existierenden Westeuropäischen Bundesstaat, 1991;
R. Scholz, Grundgesetz und europäische Einigung, NJW 1992, S. 2593, 2594;
ausf. H. Grams, Zur Gesetzgebung der Europäischen Union, 1998, S. 25ff.;
vgl. auch G. Majone, The European Community as a Regulatory State, in: Academy of European Law (ed.), 1996, Collected Courses of the Academy of European Law, 1994-Vol. V-1, S. 321; diese Konzeption korrespondiert in der Sache allerdings mit Ipsens Zweckverbandslehre.
R. Streinz, Bundesverfassungsgerichtlicher Grundrechtsschutz und Europäisches Gemeinschaftsrecht, 1989, S. 88ff.
Zu den Mäandern des Einheitsdenkens U. Haltern, Europäischer Kulturkampf, in: Der Staat 37 (1998), S. 591, 594ff.
J. Shaw/A. Wiener, The Paradox of the ‚European Polity‘, in: Cowles/Smith(Hrsg.), State of the European Union 5: Risks, Reform, Resistance and Revival, 2000, i. E.
A. Cottier (Hrsg.), Staatsrechtliche Auswirkungen der Mitgliedschaft in den Europäischen Gemeinschaften, 1991;
E. Klein, Gedanken zur Europäisierung des deutschen Verfassungsrechts, FS Stern, 1997, S. 1301;
D. Scheuing, Deutsches Verfassungsrecht und europäische Integration, EuR Beiheft 1/1997, S. 7.
Nach den sogenannten realistischen Theorien der internationalen Beziehungen war in der Tat eine Auflösung oder zumindest teilweise Desintegration der Gemeinschaft zu erwarten, W. Wessels, Governance in the European Union before and ‚after‘ Maastricht, paper for ECSA Sixth Biennial International Conference, S. 9.
Zur europaweiten Diskussion M. Franklin/M. Marsh/L. McLaren, Uncorking the Bottle: Popular Opposition to European Unification in the Wake of Maastricht, in: JCMSt. 32 (1994), S. 455. Allenfalls der „Kampf um den Wehrbeitrag“ in den 50er Jahren reicht in seiner Bedeutung an diese Debatte heran, dazu Veröffentlichungen des Instituts für Staatslehre und Politik e.V. in Mainz, Der Kampf um den Wehrbeitrag, 1952, 1953, 1958.
Vgl. einerseits D. Murswiek, Maastricht und der Pouvoir Constituant, in: Der Staat 32 (1993), S. 161;
H. H. Rupp, Grundgesetzänderung durch völkerrechtlichen Vertrag — ein vernachlässigtes Problem des Maastrichter Vertrags, in: FS Heymanns Verlag, 1995, S. 499;
H. H. Rupp, Ausschaltung des Bundesverfassungsgerichts durch den Amsterdamer Vertrag?, in: JZ 1998, S. 213;
andererseits I. Pernice, Maastricht, der Staat und die Demokratie, in: Die Verwaltung 1993, S. 449, 474f., 486;
J. Schwarze, Das Staatsrecht in Europa, in: JZ 1993, S. 585, 588f.
P. M. Huber, Maastricht — ein Staatsstreich?, 1993, S. 14, 48f.
Die deutsche Staatsrechtslehre wurde nach anfänglichem Zögern auf der „Kieler Welle“ (J. H. Kaiser und P. Badura, Bewahrung und Veränderung demokratischer und rechtsstaatlicher Verfassungsstruktur in den internationalen Gemeinschaften (Kiel 1964), VVDStRL 23 (1966), S. 1ff., 34ff.) in die Integration getragen;
zusammenfassend H. P. Ipsen, Die europäische Integration in der deutschen Staatslehre, FS Börner, 1992, S. 163.
Aufschlussreich der Vergleich zur parallelen Diskussion über die Charta der Vereinten Nationen, J. Crawford, The Charter of the United Nations as a Constitution, in: Fox (Hrsg.), The Changing Constitution of the United Nations, 1997, S. 3;
B. Faßbender, UN Security Council Reform and the Right of Veto. A Constitutional Perspective, 1998, S. 25ff.
E. Stein, Lawyers, Judges and the Making of a Transnational Constitution, in: American Journal of International Law 75 (1981), S. 1. Von diesem Zeitpunkt an veröffentlichte dieses Journal konsequenterweise keine Beiträge mehr zum EG-Binnenrecht. Explizit EuGH Rs. 294/83, Les Verts/Parlament, Slg. 1986, 1339, 1365; Gutachten 1/1991, EWR I, Slg. 1991, I-6079, 6102. Generalanwalt M. Lagrange spricht bereits in der Rs. Costa/E.N.E.L von einer „echten Verfassung“ der Europäischen Gemeinschaften, Rs. 6/64, Slg. 1964, 1255, 1289.
K. Armstrong, Legal Integration: Theorizing the Legal Dimension of European Integration, in: JCMSt. 36 (1998), S. 155, 161.
J. H. Weiler, The Reformation of European Constitutionalism, in: JCMSt. 35 (1997), S. 97; auf den folgenden Seiten unterbreitet er eine Rekonstruktion der einschlägigen Debatte, zu der — so Weiler — deutsche Autoren nur Dogmatik beigetragen haben sollen, ebd., S.128. Die Zweitveröffentlichung in The Constitution of Europe, 1999, unterlässt diesen Zusatz.
Näher M. Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, 2. Band, 1992, S. 106ff.
Die damals ebenso innovative wie pragmatische Lösung der Rechtswissenschaft, die Souveränität weder beim Volk noch beim Monarchen, sondern beim Staat zu verorten, bereitet heute enorme Schwierigkeiten, C. F. Ophüls, Staatshoheit und Gemeinschaftshoheit. Wandlungen des Souveränitätsbegriffs, in: FS Heymanns Verlag, 1965, S. 519;
W. Pauly, Souveräner Staat und Staatenverbindungen, in: G. Jellinek, Die Lehre von den Staatenverbindungen (1882), 1996, S. IXff.
Näher Stolleis (Anm. 43), S. 370f.
J. Galtung, Kapitalistische Großmacht Europa oder die Gemeinschaft der Konzerne?, 1973.
M. Heintzen, Die „Herrschaft“ über die Europäischen Verfassungsverträge — Bundesverfassungsgericht und Europäischer Gerichtshof auf Konfliktkurs?, in: AöR 119 (1994), S. 564;
zu diesem Verhältnis K. Alter, Explaining National Court Acceptance of European Court Jurisprudence, und A. Stone Sweet, Constitutional Dialogues in the European Community, beide in: Slaughter/Stone Sweet/Weiler (Hrsg.), The European Courts and National Courts, 1999, S. 227, 305.
„Most profound“ dargelegt von Weiler (Anm. 42), S. 108ff.
M. Kaufmann, Permanente Verfassungsgebung und verfassungsrechtliche Selbstbindung im europäischen Staatenverbund, in: Der Staat 36 (1997), S. 521, 523ff.
Schmidt-Aßmann (Anm. 11), S. 4f.
Dazu oben, Anm. 19.
Kutscher (Anm. 9), S. I-32ff.; P. Pescatore, Die Gemeinschaftsverträge als Verfassungsrecht, FS Kutscher, 1981, S. 319;
R. Bernhardt, Quellen des Gemeinschaftsrechts: Die „Verfassung“ der Gemeinschaft, in: Kommission (Hrsg.), 30 Jahre Gemeinschaftsrecht, 1983, S. 77;
F. Mancini, The Making of a Constitution, in: CMLR 26 (1989), S. 595;
G. C. Rodriguez Iglesias, Der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften als Verfassungsgericht, in: EuR 1992, S. 225;
U. Everling, Zur Stellung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union als „Herren der Verträge“, FS Bernhardt, 1995, S. 1161;
R. Steinberg, Grundgesetz und Europäische Verfassung, in: ZRP 1999, S. 365;
eine Analyse der verschiedenen Verständnisse von L. M. Diez-Picazo, Refle-xiones sobre la idea de Constitución europea, Revista de instituciones europeas 1993, S. 533;
F. Snyder, General Course on Constitutional Law of the European Union, in: Academy of European Law (ed.), 1998, Collected Courses of the Academy of European Law, 1995-Vol. VI-1, S. 41.
P. Kirchhof, Der deutsche Staat im Prozess der europäischen Integration, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts, Bd. 7, 1992, § 183, Rdnr. 33, 37ff.;
A. Randelzhofer, Souveränität und Rechtsstaat: Anforderungen an eine Europäische Verfassung, in: Noske (Hrsg.), Der Rechtsstaat am Ende?, 1995, S. 123, 124f.
C. Koenig, Anmerkungen zur Grundordnung der Europäischen Union und ihrem fehlenden „Verfassungsbedarf“, in: NVwZ 1996, S. 549, 551;
kritisch P. Lerche, „Kompetenz-Kompetenz“ und das Maastricht-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, in: Ipsen (Hrsg.), FS Heymanns Verlag, Verfassungsrecht im Wandel, 1995, S. 409.
D. Grimm, Braucht Europa eine Verfassung?, in: JZ 1995, S. 581, 586.
Kaiser, Zur gegenwärtigen Differenzierung von Recht und Staat. Staatstheoretische Lehren der Integration, in: ÖstZfÖffR X (1959/60), S. 413, 419.
E.-W. Böckenförde, Die verfassunggebende Gewalt des Volkes — ein Grenzbegriff des Verfassungsrechts, in: Ders., Staat, Verfassung, Demokratie, 1991, S. 90.
M. Hilf, Wege und Verantwortlichkeiten Europäischer Verfassungsgebung, in: Schwarze/Bieber (Hrsg.), Eine Verfassung für Europa, 1984, S. 253, 358.
Vgl. nur M. Zuleeg, Der rechtliche Zusammenhalt in der Europäischen Gemeinschaft, in: Blomeyer/Schachtschneider (Hrsg.), Die Europäische Union als Rechtsgemeinschaft, 1995, S. 9, 12.
R. Bieber, Verfassungsentwicklung und Verfassungsgebung in der Europäischen Gemeinschaft, in: Wildenmann (Hrsg.), Staatswerdung Europas?, 1991; S. 393;
B. de Witte, Rules of Change in International Law: How Special is the European Community?, in: NYIL 25 (1994), S. 299;
B. de Witte, International Agreement or European Constitution?, in: Winter/Curtin/Kellermann/de Witte (Hrsg.), Reforming the Treaty on European Union, 1996, S. 3.
C. Kirchner/J. Haas, Rechtliche Grenzen für Kompetenzübertragungen auf die Europäische Gemeinschaft, in: JZ 1993, S. 760;
so auch der skeptische Ausblick von K.M. Meessen, Maastricht nach Karlsruhe, in: NJW 1994, S. 549, 555.
S. Langrish, The Treaty of Amsterdam: Selected Highlights, in: ELR 23 (1998), S. 3;
V. Bogdandy, Supranationaler Föderalismus als Idee und Wirklichkeit einer neuen Herrschaftsform, 1999, S. 11ff.
Zur Vereinbarkeit M. Pechstein, Amsterdamer Vertrag und Grundgesetz, in: DÖV 1998, S. 569.
Vgl. BVerfGE 98, 350, 372: „auf ständige Fortentwicklung angelegte Europäische Union“; P. Kirchhof sieht keine verfassungsrechtlichen Einwände gegen eine weitere Vertiefung durch den Grundrechtskatalog, die Ausweitung der Mehrheitsentscheidung im Rat und der Mitbestimmungsrechte des Parlaments, FAZ vom 11. September 1999, S. 5.
Dazu ausführlich unten, 2.3.
M. Kaufmann (Anm. 48), S. 534ff.; ders., Integrierte Staatlichkeit als Staatsstrukturprinzip, in: JZ 1999, S. 814; ähnlich A. Schmitt-Glaeser, Grundgesetz und Europarecht als Elemente europäischen Verfassungsrechts, 1996.
Dies ist eine gängige Vorstellung, vgl. nur R. Zippelius, Rechtsphilosophie, 1982, S. 191.
Weitsichtig J. H. Kaiser, Zur gegenwärtigen Differenzierung von Recht und Staat. Staatstheoretische Lehren der Integration, in: ÖstZfÖffR X (1959/60), S. 413, 415;
Bogdandy, Zweierlei Verfassungsrecht, in: Der Staat 39 (2000), i. E. Zum Totalitätsanspruch W. van Gerven, Toward a coherent constitutional system within the European Union, in: Zentrum für Europäisches Wirtschaftsrecht, Band 55 (1995), S. 12.
H. Kötz, Rechtsvereinheitlichung — Nutzen, Kosten, Methoden, Ziele, in: RabelsZ 50 (1986), S. 1;
O. Remien, Denationalisierung des Privatrechts in der Europäischen Union?, in: ZfRV 36 (1995), S. 116; als Referenzwerk über die spezifischen Privatrechtswirkungen des EG-Vertrags dient, aufbauend auf vierzig Jahren intensiver Forschung, E. Steindorff, EG-Vertrag und Privatrecht, 1996. Zur Harmonisierung des Schuldrechts als zivilrechtlichem Kerngebiet S. Grundmann, Europäisches Schuldvertragsrecht: das europäische Recht der Unternehmensgeschäfte, 1999.
Genannt seien allein die einschlägigen Habilitationsschriften von M. Brenner, Der Gestaltungsauftrag der Verwaltung in der Europäischen Union, 1996;
T. v. Danwitz, Verwaltungsrechtliches System und Europäische Integration, 1996,
A. Hatje, Die gemeinschaftsrechtliche Steuerung der Wirtschaftsverwaltung, 1998;
S. Kadelbach, Allgemeines Verwaltungsrecht unter europäischem Einfluß, 1999; weiterhin grundlegend die Habilitationsschrift von Zuleeg, Das Recht der Europäischen Gemeinschaften im innerstaatlichen Bereich, 1969.
A. de Tocqueville, Der alte Staat und die Revolution (1856), 1978, S. 35f., 190ff.;
E. Friesenhahn, Parlament und Regierung im modernen Staat, in: VVDStRL 16 (1958), S. 9, 12.
Zu den Entwicklungsstufen der Debatte E. Schmidt-Aßmann, Strukturen des Europäischen Verwaltungsrechts: Einleitende Problemskizze, in: ders./Hoffmann-Riem(Hrsg.), Strukturen des Europäischen Verwaltungsrechts, 1999, S. 9.
So zusammenfassend v. Danwitz (Anm. 69), S. 398ff.
J. Salzwedel/M. Reinhardt, Neuere Tendenzen im Wasserrecht, in: NVwZ 1991, S. 946, 947.
U. Erichsen, Das Recht auf freien Zugang zu Informationen über die Umwelt, in: NVwZ 1992, S. 409, 419.
Bahnbrechend Kadelbach (Anm. 69).
Pionierarbeit in den Beiträgen in Schmidt-Aßmann/Hoffmann-Riem (Anm. 71).
A. Héritier/S. Mingers/C. Knill/M. Веска, Die Veränderung von Staatlichkeit in Europa, 1994;
T. Koenig/E. Rieger/H. Schmitt (Hrsg.), Das europäische Mehrebenensystem, 1996.
W. Wessels, Comitology: fusion in action: Politico-administrative trends in the EU system, in: Journal of European Public Policy 5 (1998), S. 209;
W. Wessels, Verwaltung im EG-Mehrebenensystem: Auf dem Weg zur Megabürokratie?, in: Jachtenfuchs/Kohler-Koch (Hrsg.), Europäische Integration, 1996, S. 165, 169ff.
Auslöser der internationalen Debatte war H. Rasmussen, On Law and Policy in the European Court of Justice, 1986;
A.-M. Burley/W. Mattli, Europe Before the Court: A Political Theory of Legal Integration, in: International Organization 47 (1993), S. 1;
A. Stone, Constitutional Dialog in the European Community, EUI Working Papers RSC 1995;
Weiler, The Constitution of Europe, 1999, S. 188ff.
R. Bieber/G. Ress (Hrsg.), Die Dynamik des Gemeinschaftsrechts: die Auslegung des Europäischen Gemeinschaftsrechts im Lichte nachfolgender Praxis der Mitgliedstaaten und EG-Organe, 1987;
C. D. Borchardt, Richterrecht durch den EuGH, GS Gra-bitz, 1995, S. 29;
J. Ukrow, Richterliche Rechtsfortbildung durch den EuGH, 1995;
U. Everling, Richterliche Rechtsfortbildung in der Europäischen Gemeinschaft, in. JZ 2000, i. E.
Zuletzt R. Scholz, Zum Verhältnis von europäischem Gemeinschaftsrecht und nationalem Verwaltungsverfahrensrecht, in: DÖV 1998, S. 261, 264ff.;
ähnlich A. Junker, Der EuGH im Arbeitsrecht — Die schwarze Serie geht weiter, in: NJW 1994, S. 2527.
Vgl. J. Bengotexea, The Legal Reasoning of the European Court of Justice, 1993, S. 112ff., 141ff.; Kutscher (Anm. 9), S. I-7ff.
H. Bülck, Zur Systematik der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaften, in: Berichte der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht 3 (1959), S. 66, 96 (in Anm. 95);
weitere Nachweise bei E. Grabitz, Gemeinschaftsrecht bricht nationales Recht, 1966, S. 13.
C. Joerges, Markt ohne Staat?, in: Wildenmann (Hrsg.), Staatswerdung Europas?, 1991, S. 225;
P. Kapteyn, The Stateless Market, 1996.
H. Wallace, Government without Statehood, in: dies.AV. Wallace, Policy — Making in the European Union, 3. Aufl. 1996, S. 439ff.
N. Horn, Einführung in die Rechtswissenschaft und Rechtsphilosophie, 1996, S. 3;
О. Höffe, Politische Gerechtigkeit. Grundlegung einer Philosophie von Recht und Staat, 1987, S. 25;
Kaufmann (Anm. 48), S. 423f.; K. Röhl, Rechtssoziologie, 1987, S. 209, 213f., 220.
H. Kelsen, Reine Rechtslehre, 2. Aufl. 1960, S. 314.
Hierzu der Überblick von W. Graf Vitzthum, Begriff, Geschichte und Quellen des Völkerrechts, in: ders. (Hrsg.), Völkerrecht, 1998, Rn. 61ff.; bahnbrechend mit Blick auf das ius cogens S. Kadelbach, Zwingendes Völkerrecht, 1992, S. 130ff., insbes. S. 160ff.
So ein allgemeiner völkerrechtlicher Ansatz A. D’Amato, International Law: Process and Prospect, 1987, S. 1ff.
Vgl. nur S. Cassese, Der Einfluß des gemeinschaftsrechtlichen Verwaltungsrechts auf die nationalen Verwaltungsrechtssysteme, in: Der Staat 1994, S. 25, 26.
Mit der Folge, dass die nationalen Gerichte Rechtsschutz gewähren, E. Schmidt-Aßmann, Einleitung, Rz. 108f., in: Schoch/Pietzner/Schmidt-Aßmann, VwGO-Kommentar, Stand März 1999. Anders wohl I. Pernice, dazu unten bei Anm. 123.
Die einschlägigen Argumente pro und contra tauschen T. Schilling, The Autonomy of the Community Legal Order, in: Harvard International Law Journal 37 (1996), S. 389ff.,
und J. H. Weiler/U. Haltern, Response: The Autonomy of the Community Legal Order, in: HILJ 37 (1996), S. 411ff.
P. Kirchhof (Anm. 52), Rdnr. 63ff.; zur „Brückenmetapher“ W. Graf Vitzthum, Gemeinschaftsgericht und Verfassungsgericht — rechtsvergleichende Aspekte, in: JZ 1998, S. 161; weiter ähnlich F. Rubio Llorente, La constitución espa•ola y el tratado de Maastricht, in: ders., La forma del poder, 1993, S. 175ff.; in dieser Linie auch G. Hirsch, Kompetenzverteilung zwischen EuGH und nationaler Gerichtsbarkeit, in: NVwZ 1998, S. 907, 908ff.
Ipsen (Anm. 20), S. 58ff.; als gemeineuropäische Rechtsfigur G. C. Rodríguez Iglesias, Gedanken zum Entstehen einer Europäischen Rechtsordnung, in: NJW 1999, S. 1, 3.
K. Hesse, Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland, 20. Auflage 1995, Rdnr. 35; R. Kovar, La contribution de la Cour de justice à l’édification de l’ordre juridique communautaire, in: Academy of European Law (ed.), 1995, Collected Courses of the Academy of European Law, 1993-Vol. IV-1, S. 15, 21ff.; Schilling (Anm. 92), S. 389, 395ff.
Kovar (Anm. 95), S. 34ff.
D. Curtin, Postnational Democracy. The European Union in Search of a Political Philosophy, 1997;
J. Shaw, Citizenship of the Union, in: Academy of European Law (ed.), 1998, Collected Courses of the Academy of European Law, 1995-Vol. VI-1, S. 237;
J. Shaw, Postnational constitutionalism in the European Union, in: JEPP 1999, S. 579ff.;
P. Craig, The Nature of the Community: Integration, Democracy, and Legitimacy, in: dersVde Burca (Anm. 27), S. 26f.; auch die integrationsbejahende Einstellung J. Habermas selbst (vgl. nur ders., Remarks on Dieter Grimm’s “Does Europe Need a Constitution”, in: ELJ 1 (1995), S. 303) ist vor dem Hintergrund seiner philosophischen Grundannahmen nicht leicht nachvollziehbar, spitz U. di Fabio, Das Recht offener Staaten, 1999, S. 3.
Joerges (Anm. 18), S. 86ff., 94; M. Zürn/D. Wolf, Europarecht und internationale Regime: zu den Merkmalen von Recht jenseits des Nationalstaates, in: Neyer/Wolf/ Zürn, Recht jenseits des Staates, ZERP-Diskussionspapier 1/99, 1999, S. 1, 14ff., 22 (dort das Zitat).
W.-D. Grussmann, Grundnorm und Supranationalität, in: v. Danwitz/Heintzen/ Jestaedt/Korioth/Reinhardt (Hrsg.), Auf dem Wege zu einer Europäischen Staatlichkeit, 1993, S. 47.
Diese Konzeption wird von einem anderen Autor, der in der kelsenianischen Tradition arbeitet, sogar ausdrücklich bestritten, T. Schilling, Rang und Geltung, 1994, S. 183ff.
Vgl. v.a. di Fabio (Anm. 97), S. 139ff.; K.-H. Ladeur, Towards a Legal Theory of Supranationality: The Viability of the Network Concept, in: ELJ 3 (1997), S. 33;
G. Teubner (Hrsg.), Global Law without a State, 1996.
Luhmann (Anm. 4), S. 572; in seltsamem Kontrast hierzu als weiterer Systemtheoretiker H. Willke, Die Ironie des Staates, 1992, S. 369f.
Grundlegend N. MacCormick/O. Weinberger, Grundlagen des Institutionalistischen Rechtspositivismus, 1985.
N. MacCormick, Questioning Sovereignty. Law, State, and Nation in the European Commonwealth, 1999.
Bengoetxea (Anm. 82); D. Curtin/I. Dekker, The EU as a ‚Layered‘ International Organization, in: Craig/de Burca (Anm. 27), S. 83, 86ff.; R. Wessel, The European Union’s Foreign and Security Policy, 1999.
Emphatisch W. Hallstein, Die Europäische Gemeinschaft, 1979, S. 51ff.;
skeptischer R. Dehousse/J. H. Weiler, The legal dimension, in: Wallace (Hrsg.), The Dynamics of European Integration, 1991, S. 242.
In diesem Zusammenhang sind die großen Implementationsstudien einzuordnen H. Siedentopf/J. Ziller, L’europe des administrations? La mise en oeuvre de la législation communautaire dans les Etats membres, 1988;
J. Schwarze/U. Becker/C. Pollack, Die Implementation von Gemeinschaftsrecht, 1993.
M. Cappelletti/D. Golay, The Judicial Branch in the Federal and Transnational Union: Its Impact on Integration, in: Cappelletti/Seccombe/Weiler (Hrsg.), Integration Through Law, Vol. I Book 2, 1986, S. 261, 300, 344, 348f.
Danwitz (Anm. 69); J. Masing, Die Mobilisierung des Bürgers für die Durchsetzung des Rechts, 1997;
J. Coppel/A. O’Neill, The European Court of Justice: taking rights seriously?, in: LS 12 (1992), S. 227.
Vgl. dazu näher die Entwicklung der Verfassungsprinzipien, unten II 5.
Vgl. nur die Beiträge in P. M. Huber (Hrsg.), Das Ziel der europäischen Integration, 1996;
M. Nettesheim/P. Schiera (Hrsg.), Der integrierte Staat, 1999; Ipsen (Anm. 20), S. 995, 997; Hallstein (Anm. Die Europäische Gemeinschaft), S. 402; Kirchhof (Anm. 52), Rdnr. 2.
Kaufmann (Anm. 48), S. 532, mit der dramatischen Konsequenz des Europäischen Rats als „‚permanent verfassunggebendes‘ Organ“, S. 533.
P. Kirchhof, Der deutsche Staat im Prozess der europäischen Integration, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts, Bd. 7, 1992, § 183;
P. Kirchhof, Das Maastricht-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, in: Hommelhoff/Kirchhof (Hrsg.), Der Staatenverbund der Europäischen Union, 1994, S. 11;
ähnlich E. Klein, Der Verfassungsstaat als Glied einer europäischen Gemeinschaft, in: VVDStRL 50 (1991), S. 56, 59;
A. Pellet, The Legal Bases of Community Law in International Law, in: Academy of European Law (ed.), 1996, Collected Courses of the Academy of European Law, 1994-Vol. V-2;
aus der Politikwissenschaft F. Scharpf, Regieren in Europa. Effektiv und demokratisch?, 1999, S. 19f.;
A. Moravcsik, Preferences and Power in the European Community, in: JCMSt 31 (1993), S. 473.
D. Curtin, The constitutional structure of the Union: A Europe of bits and pieces, in: CMLRev. 30 (1993), S. 17;
E. Denza, Two Legal Orders: Divergent or Convergant?, in: ICLQ 48 (1999), S. 257;
A. Moravcsik/K. Nicolaides, Keynote Article: Federal Ideas and Constitutional Realities in the Treaty of Amsterdam, in: JCMSt. 36 (1998), S. 13.
So — in wohl kritischer Absicht — R. Scholz, Grundgesetz und europäische Einigung, in: NJW 1992, S. 2593, 2594.
W. Hallstein, Der unvollendete Bundesstaat, 1969, S. 39, 252, 254f., auch wenn Hallstein die 5. Auflage 1979 unter dem bescheideneren Titel ”Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft” erscheinen lässt, so bleibt die bundesstaatliche Finalität unberührt;
weiter E. Grabitz, Der Verfassungsstaat in der Gemeinschaft, DVB1. 1977, S. 786;
F. Mancini, Europa: Gründe für einen Gesamtstaat, KritV 1998, S. 386; ähnlich Commissariat Général du Plan, L’Union européenne en quete d’institutions légitimes et efficaces (rapport Quermonne, La Documentation francaise), 1999, S. 42f.
Laut J. Shaw, European Union Legal Studies in Crisis? Towards a New Dynamics, in: OJLS 16 (1996), S. 231, 238, ist dies sogar das weiterhin dominierende juristische Modell.
H. von der Groeben, Walter Hallstein als Präsident der Kommission, in: Integration 1993, S. 189f., 196.
Mancini (Anm. 115) verweist unter anderem auf M. D. Dubber, The German Jury and the Metaphysical Volk: From Romantic Idealism to Nazi Ideology, in: American Journal of Comparative Law 43 (1995), S. 227, 259. Weitere Grande Mancinis sind das gute Funktionieren der Demokratie in Indien, Italien und Südafrika.
I. Pernice, Die Dritte Gewalt im europäischen Verfassungsverbund, in: EuR 1996, S. 27ff.;
I. Pernice, Multilevel Constitutionalim and the Treaty of Amsterdam: European Constitution-Making Revisited?, in: CMLRev. 36 (1999), S. 703ff.; ders., FAZ v. 07.07.1999, S. 7. Der Verfassungsverbund ist zentraler Forschungsgegenstand des von ihm geleiteten Walter-Hallstein-Instituts für europäisches Verfassungsrecht an der Humboldt Universität, näher www.rewi.hu-berlin.de/WHI.
Hallstein (Anm. 115), S. 33ff.; G. Nicolaysen, Europa als Rechtsgemeinschaft, in: Weidenfeld (Hrsg.), Handbuch Europa, 1999, S. 863.
U. Everling, Bindung und Rahmen: Recht und Integration, in: Weidenfeld (Hrsg.), Die Identität Europas, 1985, S. 152.
Diese Frage bezeichnet ein zentrales Schisma im deutschen öffentlichen Recht: Betreibt man Verfassungsrecht, so E. Benda/W. Maihofer/H.-J. Vogel (Hrsg.), Handbuch des Verfassungsrechts, 2. Aufl. 1994,
oder Staatsrecht, so P. Kirchhof/J. Isensee (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts, IX Bände, 1987–1997.
Informativ H. Schulze-Fielitz, Grundsatzkontroversen in der deutschen Staatsrechtslehre nach 50 Jahren Grundgesetz, in: Die Verwaltung 1999, S. 241;
J. Gonzalez Encinar, Derecho del Estado y Ciencia del Derecho del Estado, in: Rev. Esp. de Derecho Constitucional 14 (1994), S. 333.
I. Pernice, in: Dreier (Hrsg.), GG-Kommentar, 1998, Art. 23, Rdnr. 20.
Pernice (Anm. 118), S. 724.
Zur gemeineuropäischen Verfassungskultur auch P. Häberle, Europäische Rechtskultur, 1994, S. 37 und passim.
Ipsen (Anm. 20), S. 196, 1055.
Ausführlich U. Everling, Vom Zweckverband zur Europäischen Union. Überlegungen zur Struktur der Europäischen Gemeinschaft, FS Ipsen, 1977, S. 595, der in der Formel sowohl Naumanns abfällige Qualifizierung der Reichsverfassung von 1870/71 wie auch Smendsches Gedankengut findet.
K. Zweigert, Das große Werk Ipsens über das europäische Gemeinschaftsrecht, in: EuR 1972, S. 308, 319ff.
Majone (Anm. 29). Majone arbeitet ohne Rückgriff auf Ipsen. Hier zeigen sich die Vermittlungsprobleme der deutschen Rechtswissenschaft: Wie kann es um ihren Einfluss bestellt sein, wenn selbst das zentrale Konzept ihres wichtigsten Autors noch nicht einmal seinen Weg zu einem Autor macht, der an der einzigen europäischen Hochschule forscht?
E.-J. Mestmäcker, Der Kampf ums Recht in der offenen Gesellschaft, in: Rechtstheorie 1989, S. 273;
E.-J. Mestmäcker, Die Wiederkehr der bürgerlichen Gesellschaft und ihres Rechts, in: RJ 10 (1991), S. 177;
E.-J. Mestmäcker, On the Legitimacy of European Law, in: RabelsZ 58 (1994), S. 615, 633f.;
E.-J. Mestmäcker, Zur Wirtschaftsverfassung in der Europäischen Union, FS Willgerodt, 1994, S. 263;
E.-J. Mestmäcker, Kritik K. Günther, Ohne weiteres und ganz automatisch? Zur Wiederentdeckung der „Privatrechtsgesellschaft“, in: RJ 11 (1992), S. 473;
E.-J. Mestmäcker, M. Stolleis, Die bürgerliche Gesellschaft und ihr Recht, in: RJ 11 (1992), S. 500;
E.-J. Mestmäcker, E.-U. Petersmann, Constitutionalism, Constitutional Law and European Integration, in: Außenwirtschaft 46 (1991), S. 247.
Vgl. J. M. Buchanan, The Constitution of Economic Policy, in: American Economic Review 77 (1986), S. 243;
W. Kerber, Interjurisdictional Competition within the European Union, in: Fordham International Law Journal Vol. 23 (2000), S. 217.
M. Kaufmann, Europäische Integration und Demokratieprinzip, 1997, S. 224ff. Kaufmann selbst folgt weitgehend der Konzeption Kirchhofs.
In diese Richtung dürften auch Jean Monnets Vorstellungen gegangen sein, K. Featherstone, Jean Monnet and the “Democratic Deficit” in the European Union, in: JCMSt. 32 (1994), S. 149.
Hallstein (Anm. 115), S. 66ff.; P. Häberle, Verfassungsrechtliche Fragen im Prozeß der europäischen Einigung, in: EuGRZ 1992, S. 429, 432;
G. Ress, Über die Notwendigkeit der parlamentarischen Legitimierung der Rechtssetzung der Europäischen Gemeinschaften, GS Geck, 1989, S. 625.
Ipsen (Anm. 20), 54/109ff., S. 1044ff.; G. Majone, Europe’s ‚Democratic Deficit‘: The Question of Standards, in: ELJ 4 (1998), S. 5.
Kaufmann (Anm. 131), S. 284ff.
So an denkbar passender Stelle Everling (Anm. 126), S. 595, nämlich in der Festschrift für Hans Peter Ipsen.
M. Cappelletti/M. Seccombe/J. Weiler (Hrsg.), Integration through Law: Europe and the American Federal Experience, Vol. 1: Methods, Tools and Institutions (1985),
M. Cappelletti/M. Seccombe/J. Weiler (Hrsg.), Integration through Law: Europe and the American Federal Experience,(1985), Vol. 2: Environmental Protection Policy (1985),
M. Cappelletti/M. Seccombe/J. Weiler (Hrsg.), Integration through Law: Europe and the American Federal Experience, Vol. 3: Consumer Law, Common Markets and Federalism in Europe and the United States (1987),
M. Cappelletti/M. Seccombe/J. Weiler (Hrsg.), Integration through Law: Europe and the American Federal Experience, Vol. 4: Legal Harmonization and the Business Enterprise (1988),
M. Cappelletti/M. Seccombe/J. Weiler (Hrsg.), Integration through Law: Europe and the American Federal Experience, Vol. 5: The Legal Integration of Energy Markets (1987).
Cappelletti/Seccombe/Weiler, Integration Through Law: Europe and the American Federal Experience. A General Introduction, in: dies. (Anm. 137), S. 3, 7f., 12ff.
Jo Shaw/Antje Wiener (Anm. 32) bezeichnen ihn als “emotive term”. Zugunsten der föderalen Perspektive О. Due, Article 5 du traité CEE. Une disposition de caractère fédéral?, in: Academy of European Law (ed.) 1992, Collected Courses of the Academy of European Law, 1991-Vol. II-1, S. 15;
U. Everling, Zur föderalen Struktur der Europäischen Gemeinschaft, in: FS Doehring, 1989, S. 179;
K. Lenaerts, Constitutionalism and the Many Faces of Federalism, in: AJCL 38 (1990), S. 205.
Die wichtigsten Arbeiten versammelt nunmehr der Band Weiler (Anm. 79), insbes. S. 86ff., 221ff, 264ff., 324ff. Seine Bedeutung wird deutlich in der Art, in der Paul Craig, der berühmteste britische Öffentlichrechtler, Weilers Konzepte referiert, Craig (Anm. 97), S. 28ff., 32ff. Auch meine Überlegungen sind diesem Ansatz verpflichtet, Bogdandy, Supranationaler Föderalismus als Idee und Wirklichkeit einer neuen Herrschaftsform, 1999.
J. H. Weiler, Bread and Circus. The State of European Union, in: Columbia JEL 4 (1998), S. 225.
Weiler (Anm. 42), S. 119f.
R. Dehousse, Constitutional Reform in the European Community. Are there Alternatives to the Majoritarian Avenue?, in: West European Politics 18 (1995), S. 118;
D. Curtin, Betwixt and between: Democracy and Transparency in the Governance of the European Union, in: Winter u.a. (Anm. 59), S. 95;
Weiler, The European Union Belongs to its Citizens: Three Immodest Proposals, in: ELRev. 22 (1997), S. 150;
С Joerges/J. Neyer, From Intergovernmental Bargaining to Deliberative Political Processes: The Constitutionalisation of Comitology, in: ELJ 3 (1997), S. 273.
Dagtoglou, Die Rechtsnatur der Europäischen Gemeinschaft, in: Kommission (Anm. 51), S. 37, 45.
Wegweisend C.-D. Ehlermann, How flexible is Community Law?, in: Michigan Law Review 82 (1984), S. 1274;
Wegweisend C.-D. Increased differentiation or stronger uniformity, in: Winter/Curtin/Kellermann/de Witte (Hrsg.), Reforming the Treaty on European Union, 1996, S. 27;
E. Grabitz (Hrsg.), Abgestufte Integration. Eine Alternative zum herkömmlichen Integrationskonzept?, 1984.
N. Reich, Competition between legal orders — A new paradigm of EC law?, in: CMLRev. 29 (1992), S. 861; Kerber (Anm. 130); S. Woolcock, The Single European Market: Centralization or Competition Among National Rules, 1994.
Die Bedeutung des Einheitspostulats zeigt sich in der vehementen Kritik, mit der Pierre Pescatore die Einheitliche Europäische Akte kommentierte, Die „Einheitliche Europäische Akte“ — Eine ernste Gefahr für den Gemeinsamen Markt, in: EuR 1986, S. 153.
Everting, Reflections on the Structure of the European Union, in: CMLR 29 (1992), S. 1052; Curtin (Anm. 113), S. 67.
F. Tuytschaever, Differentiation in European Union Law, 1999;
I. Dekker/Wessel, Proliferation of Legal Systems within International Organizations: The European Union and the Concept of Flexibility, in: Schermers/Blokker (Hrsg.), Proliferation of International Organizations, 2000, i.E.
Dazu unten, II 5.
A. Stubb, A Categorization of Differentiated Integration, in: JCMSt 34 (1996), S. 283.
M. Pechstein/C. Koenig, Die Europäische Union, 2. Aufl. 1998, Rdnr. 55ff.;
С. Kоеnig, Die Europäische Union als bloßer materiellrechtlicher Verbundrahmen, in: EuR Beiheft 2/1998, S. 139;
A. D. Pliakos, La nature juridique de l’Union européenne, in: 22 RTDE (1993), S. 187, 213.
Vgl. nur M. Hilf/E. Pache, in: Grabitz/Hilf, EU-/EGV-Kommentar, Stand 1995, Art. A, Rdnr. 25ff.
O. Dörr, Zur Rechtsnatur der Europäischen Union, in: EuR 1995, S. 334;
B. de Witte, The Pillar Structure and the Nature of the European Union: Greek Temple or French Gothic Cathedral?, in: Heukels/Blokker/Brus (Eds.), The European Union after Amsterdam (1998), S. 51, 55.
A. V. Bogdandy/M. Nettesheim, Die Europäische Union: Ein einheitlicher Verband mit einheitlicher Rechtsordnung, in: EuR 1996, S. 3;
V. Bogdandy, Die Europäische Union als einheitlicher Verband, in: EuR Beiheft 2/1998, S. 165; Curtin/Dekker (Anm. 105), S. 131;
M. Zuleeg, Die Organisationsstruktur der Europäischen Union, in: EuR Beiheft 2/1998, S. 151.
Zur Einheit des Gemeinschaftsrechts nach Amsterdam S. Kadelbach, Einheit der Rechtsordnung als Verfassungsprinzip der Europäischen Union?, in: EuR Beiheft 2/1998, S. 51;
J. Schwarze/P-C. Müller-Graff (Hrsg.), Europäische Rechtseinheit durch einheitliche Rechtsdurchsetzung, in: EuR Beiheft 1/1998.
Zum Unterschied zwischen organisatorischer Einheitsbildung und Staatswerdung A. v. Bogdandy, The Legal Case for Unity, in: CMLRev. 36 (1999), S. 887.
Weiler, European Neo-constitutionalism: in Search of Foundations for the European Constitutional Order, in: Political Studies 1996, S. 517.
Vgl. etwa Hesse (Anm. 95), § 4ff.; C. Turpin, British Government and the Constitution, 2. Aufl. 1990, S. 19ff.
Ein Ansatz bei R. Bieber/B. Kahl-Wolff/L. Muller, Cours général de droit communautaire, in: Academy of European Law (ed.) 1994, Collected Courses of the Academy of European Law, 1992-Vol. III-1, S. 49.
Zu den Bemühungen, aus dem Konvolut der Verträge ein kohärenteres, „verfassungsähnlicheres“ Dokument zu formen C. Schmid, Konsolidierung und Vereinfachung des europäischen Primärrechts, in: EuR Beiheft 2/1998, S. 17;
Parlement européen, Direction Générale des Etudes, Quelle charte constitutionnelle pour l’Union européenne?, Série politque, POLI 105 FR, 05 – 1999; weiter M. Heintzen, Hierarchisierungsprozesse innerhalb des Primärrechts der Europäischen Gemeinschaft, in: EuR 1994, S. 35.
H. Steinberger, Aspekte der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Verhältnis zwischen Europäischem Gemeinschaftsrecht und deutschem Recht, FS Doehring, 1989, S. 951, 968.
So K. Bahlmann, Abschied vom Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, in: EuR 1988, S. 347.
Skeptisch J. Basedow, Zielkonflikte und Zielhierarchien im Vertrag über die Europäische Gemeinschaft, in: FS Everling, Bd. 1, 1995, S. 49, 57; Shaw (Anm. 115), S. 240ff.
Eingehend P.-C. Müller-Graff, Einheit und Kohärenz der Vertragsziele von EG und EU, in: EuR Beiheft 2/1998, S. 67ff.
Everling, Bindung und Rahmen: Recht und Integration, in: W. Weidenfeld (Hrsg.), Die Identität Europas, 1985, S. 152 (157, 162f.);
Everling, Richterliche Rechtsfortbildung in der Europäischen Gemeinschaft, in: JZ 2000, S. 16f.; Weiler (Anm. 79), S. 108ff.
Bogdandy (Anm. 67).
Seine Geltung für die Gemeinschaft ist ein weiterer Aspekt Hallsteins Rechtsgemeinschaft (Anm. 115) S. 48.
Zuleeg, Die Europäische Gemeinschaft als Rechtsgemeinschaft, in: NJW 1994, S. 545.
Progammatisch Kaiser (Anm. 38), S. 32f.; zum Stand T. C. Hartley, The Foundation of European Community Law, 4. Aufl. 1998, S. 130ff.
Pro: R. Gosalbo Bono, Reflexiones en torno al futuro de la proteccion de los derechos humanos en el marco del Derecho comunitario y del derecho de la Union: insuficiencias y soluciones, in: Revista de Derecho Comunitario Europeo 1 (1997), S. 29;
contra: G. Baumgartner, EU-Mitgliedschaft und Grundrechtsschutz, 1997, S. 189ff., 204.
Weiler (Anm. 79), S. 108ff. Zur Konvergenz und Divergenz der nationalen Verfassungen J. Günter, Berufsfreiheit und Eigentum in der Europäischen Union, 1998, S. 50ff., 223ff., 249ff., 251;
sowie die Beiträge in P.-C. Müller-Graff/E. Riedel (Hrsg.), Gemeinsames Verfassungsrecht in der Europäischen Union, 1998.
Cappelletti/Golay (Anm. 107), S. 297ff.
Vgl. bereits Kaiser (Anm. 38): „Es ist nicht der Beruf unserer Zeit, eine parlamentarische Demokratie in den Europäischen Gemeinschaften zu errichten.“ Für die Geltung wegweisend M. Zuleeg, Der Verfassungsgrundsatz der Demokratie und die Europäischen Gemeinschaften, in: Der Staat 17 (1978), S. 27;
dagegen A. Randelzhofer, Zum behaupteten Demokratiedefizit der Europäischen Gemeinschaft, in: Hommelhoff/Kirchhof (Anm. 112), S. 39.
Vgl. J. A. Frowein, Die Herausbildung europäischer Verfassungsprinzipien, FS Maihofer, 1988, S. 149; I. Pernice (Anm. 118), S. 733ff.
Zur Entwicklung Zuleeg, Wandlungen im Begriff der Supranationalität, in: Integration 3 (1988), S. 103ff.
Dies entspricht dem politischen Impetus, vgl. Jacques Delors’ Rede im Collège d’Europe, 17. Oktober 1989, zitiert nach J. Trachtman, L’Etat, c’est nous. Sovereignty, Economic Integration and Subsidiarity, in: HJIL 33 (1992), S. 459, 469;
ähnlich Sir Leon Brittan, Subsidiarity in the Constitution of the European Community, in: Academy of European Law (ed.) 1994, Collected Courses of the Academy of European Law, 1992-Vol. III-1, S. 19.
Aus der Debatte vgl. H. Lecheler, Das Subsidiaritätsprinzip. Strukturprinzip einer europäischen Union, 1993;
С. Calliess, Subsidiaritäts- und Solidaritätsprinzip in der Europäischen Union, 2. Aufl. 1999.
F. Snyder, The Effectiveness of European Community Law, in: Modern Law Review 56 (1993), S. 19;
M. Nettesheim, Der Grundsatz der einheitlichen Wirksamkeit des Gemeinschaftsrechts, GS Grabitz 1995, S. 447.
Vgl. die in Anm. 97 genannten Autoren.
Shaw (Anm. 115), S. 240ff.; dies., Citizenship of the Union, in: Academy of European Law (ed.) 1998, Collected Courses of the Academy of European Law, 1995-Vol. VI-1, S. 237; dies., Postnational constitutionalism in the European Union, in: JEPP 1999, S. 579.
Schmidt-Aßmann (Anm. 11), S. 56ff.
Grabitz, Europäisches Bürgerrecht zwischen Marktbürgerschaft und Staatsbürgerschaft, 1970; dazu A. Randelzhofer, Marktbürgerschaft — Unionsbürgerschaft — Staatsbürgerschaft, GS Grabitz, 1995, S. 581.
Hier, wie so oft, hat die Wissenschaft die politische Entwicklung nicht inspiriert oder gar angeleitet, sondern ist ihr mit Mühen hinterher gelaufen.
Weiler, European Citizenship and Human Rights, in: Winter/Curtin/Kellermann/de Witte (Hrsg.), Reforming the Treaty on European Union, 1996, S. 57, 65.
Frankenberg, L’avenir de la citoyenneté en Europe après Maastricht, in: Cahiers Dakarois 1995, S. 10;
U. K. Preuss, The Relevance of the Concept of Citizenship for the Political and Constitutional Development of the EU, in: Preuss/Requejo (Hrsg.), European Citizenship, Multiculturalism, and the State, 1998, S. 11;
N. Reich, A European Constitution for Citizens: Reflections on the Rethinking of Union and Community Law, in: ELJ 1997, S. 131;
J. Shaw, The Interpretation of European Union Citizenship, Modern Law Review 1998, S. 293.
Wegweisend S. Kadelbach, Staatsbürgerschaft — Unionsbürgerschaft — Weltbürgerschaft, in: Drexl/Kreuzer/Scheuing (Hrsg.), Europäische Demokratie, 1999, S. 89ff.; N. Reich, Bürgerrechte in der Europäischen Union, 1999.
Hierin scheint mir ein wesentlicher Unterschied zu anderen Mitgliedstaaten, etwa Italien, zu liegen, wo das Europarecht bis vor kurzem fast ausschließlich von Völkerrechtlern bearbeitet wurde.
Zuleeg, Die Wirtschaftsverfassung der Europäischen Gemeinschaften, in: Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Ordnungsprobleme der Europäischen Gemeinschaften, 1978, S. 73;
C. Joerges, Wirtschaftsrecht, Nationalstaat und der Vertrag von Maastricht, in: Leviathan 21 (1993), S. 499; eine Übersicht bei W. Mussler, Die Wirtschaftsverfassung der Europäischen Gemeinschaft im Wandel, 1998, S. 21ff.
Anschaulich S. Schmidt, Commission Activism. Subsuming Telecommunications and Electricity under the European Competition Law, in: Journal of European Public Policy 5 (1998), S. 169;
A. Pappalardo, Der Europäische Gerichtshof auf der Suche nach einem Kriterium für die Anwendung der Wettbewerbsregeln auf staatliche Maßnahmen, FS von der Groeben, 1987, S. 303;
G. Bauer, Wettbewerbsbeschränkungen durch Staaten? Die Verantwortung der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft für den Wettbewerb im Gemeinsamen Markt, 1990.
Scharpf, Regieren in Europa. Effektiv und demokratisch?, 1999, S. 52ff.; ähnlich E.-W. Böckenförde, Welchen Weg geht Europa?, 1997, S. 21ff.
Mestmäcker (Anm. 129 RabelsZ 1994), S. 634f.
Pro: Basedow, Zielkonflikte und Zielhierarchien im Vertrag über die Europäische Gemeinschaft, FS Everling, 1995, S. 49;
Mestmäcker, Bedeutung der Wettbewerbsregeln in der Wirtschaftsverfassung der EG (Art. 3 lit. g), in: Immenga/Mestmäcker (Hrsg.), EG-Wettbewerbsrecht, 1997, I. Abschn. Einleitung, Rdnr. 36ff.;
contra: Pescatore, Les objectifs de Communauté européenne comme principes d’interprétation, in: Miscellanea W. J. Ganshof van der Meersch II, 1972, S. 325;
H. von der Groeben, Probleme einer europäischen Wirtschaftsordnung, FS Börner, 1992, S. 99, 116f.
Zivilmacht oder Militärmacht?, Mitgliedschaft der Türkei?, Hegemonialmacht gegenüber Afrika?, Komplement oder Konkurrent zu den USA?
Steinberger, GATT und regionale Wirtschaftszusammenschlüsse, 1963, S. 23f.
Grundlegend E.-U. Petersmann in zahlreichen Schriften, vgl. nur Proposals for protecting the interests of EU citizens rather than the interests of EU politicians, in: Winter u.a. (Anm. 183), S. 265ff.; ders., Constitutional Functions and Constitutional Problems of International Economic Law, 1991. Der Gegenseite fehlt weiterhin ein großer Gegenentwurf; Ansätze bei C.-D. Ehlermann, Die innergemeinschaftliche Anwendung der Regeln des GATT in der Praxis der EG, in: Hilf/Petersmann (Hrsg.), GATT und Europäische Gemeinschaft, 1986, S. 203.
Zu den Aufgaben öffentlichrechtlicher Systembildung Schmidt-Aßmann (Anm. 11), S. 2ff.
Joseph Weilers Werk käme noch in Betracht, allein fehlt ihm fast vollständig das materielle Wirtschaftsrecht und damit ein, wenn nicht der Kern des europäischen Rechts.
Auch Schmidt-Aßmann sieht — für den weit begrenzteren Gegenstand des deutschen Verwaltungsrechts — das System im Wesentlichen als Prozess: „Als Ordnungsidee verstanden erweist sich das allgemeine Verwaltungsrecht daher nicht so sehr als Kanon vertrauter Rechtsregeln und Rechtsinstitute als vielmehr als Ort und Auftrag fortgesetzter Reflexion und Systembildung“, (Anm. 11), S. 2.
Zu Recht kritisch Danwitz (Anm. 69), S. 150ff.; A. Teichmann, Ein Europäisches Zivilgesetzbuch, in: Dörr/Dreher (Hrsg.), Europa als Rechtsgemeinschaft, 1997, S. 17, 28.
So die Konzeption bei T. Möllers, Die Rolle des Rechts im Rahmen der europäischen Integration, 1999, S. 81ff.
Ablehnend A. Flessner, Rechtsvereinheitlichung durch Rechtswissenschaft und Juristenausbildung, in: RabelsZ 56 (1992), S. 243, 257.
Zu meiner Zeit am Institut (1995–1996) lag der angloamerikanische Anteil an den Lektürematerialien der diversen Veranstaltungen nie unter 50%, zumeist weit darüber. Diese Auswahl hatte oft gute Gründe, was zeigt, wie schwer sich die kontinentalen Wissenschaftssysteme tun, Beiträge vorzulegen, die sich zu einer transnationalen Diskussion eignen.
Zur Europäisierung der Juristenausbildung als Voraussetzung einer Europäisierung der nationalen Rechtssysteme H. Kötz, Europäische Juristenausbildung, in: ZEuP 1993, S. 268;
H. G. Schermers, Legal Education in Europe, in: CMLRev. 30 (1993), S. 9;
sowie die Beiträge in B. de Witte/C. Forder (Hrsg.), The Common Law of Europe and the Future of Legal Education, 1992.
So auch der programmatische Untertitel: Review of European Law in Context.
Schmid (Anm. 160), S. 34ff.
Hallstein (Anm. 115), S. 45.
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von Bogdandy, A. (2001). Stand und Entwicklungsperspektiven rechtswissenschaftlicher Konzepte zum europäischen Integrationsprozess. In: Loth, W., Wessels, W. (eds) Theorien europäischer Integration. Grundlagen für Europa, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94969-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94969-1_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-2886-0
Online ISBN: 978-3-322-94969-1
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