Skip to main content

Verlorene Generation Ost?

Jugend in Ostdeutschland zehn Jahre nach der Vereinigung

  • Chapter
Zehn Jahre Deutsche Einheit
  • 199 Accesses

Zusammenfassung

Zehn Jahre nach der staatlichen Vereinigung konstatieren auf Methoden der quantitativen empirischen Sozialforschung beruhende Jugendstudien ein frappierendes Maß an Gemeinsamkeiten der Werte und Lebensstile der 16-bis 24-Jährigen in beiden Teilen der Republik.1 „Die“ Jugend sorgt sich um die Zukunft, schätzt ihre Eltern, wünscht sich eine harmonische Familie und einen interessanten Beruf, dehnt die Jugendphase durch verlängerte Bildungszeiten aus, lebt in relativem Wohlstand, ist nicht kriminell und verhält sich auch sonst völlig unauffällig. In Ostdeutschland wirken das Erbe des sozialistischen Systems und traditionellere Erziehungsmuster allenfalls noch in Teilbereichen nach, etwa in der engeren Bindung an die Familie oder bei der höheren Wertschätzung der oft geschmähten Sekundärtugenden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 29.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Vgl. für einen ersten Überblick die Expertise von Hans-Joachim Veen: „Jugend in den neuen Bundesländern — ihre soziale und wirtschaftliche Situation im Vereinigungspro-zeß“, in: Materialien der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit“, hrsg. vom Deutschen Bundestag, Bd. III/3, Baden-Baden-Frankfurt/M. 1999, S. 2394–2448. Veen hat die wichtigsten Jugendstudien einschließlich der Shell-Studie von 1997 aufgearbeitet und zusammengefasst. Vgl. auch Uta Schlegel/Peter Förster (Hrsg.), Ostdeutsche Jugendliche. Vom DDR-Bürger zum Bundesbürger, Opladen 1997, sowie die Ergebnisse der 2. Welle des DJI-Jugendsurveys in Martina Gille / Winfried Krüger (Hrsg.), Unzufriedene Demokraten. Politische Orientierungen der 16- bis 29jährigen im vereinigten Deutschland, Opladen 2000.

    Google Scholar 

  2. Am 8. März. Veranstalter waren die Stadt Leipzig, die Universität Leipzig, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) (FH), das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI), die Bundesarbeitsgemeinschaft Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule e.V. (RAA) und die Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig.

    Google Scholar 

  3. Vgl. den Beitrag von Richard Stöss in Deutschland Archiv 2/2000. Einer Erhebung von Stöss und Oskar Niedermayer vom Juli dieses Jahres zufolge hat jeder fünfte Brandenburger und jeder achte Berliner ein rechtsextremes Weltbild.

    Google Scholar 

  4. Vgl. Hans-Georg Golz: ,„Kopien‘ und ,Nachäffer‘. Rechtsextreme Gewalt im letzten Jahrzehnt der DDR“, in: Gisela Helwig (Hrsg.), Rückblicke auf die DDR. Festschrift für Ilse Spittmann-Rühle, Köln 1995, S. 208–219.

    Google Scholar 

  5. Klaus Farin/Ingo Weidenkaff, Jugendkulturen in Thüringen, Bad Tölz 1999.

    Google Scholar 

  6. Allerdings war das Verhältnis der SED-Führung zur Jugend in der DDR stets von Misstrauen geprägt: „Die SED ist sich im Grunde völlig darüber im klaren, daß die Jugend in ihren Plänen eine unbekannte Größe darstellt. Deshalb ist die Partei unablässig bemüht, die Jugend in ihren Griff zu bekommen und ideologisch sattelfest zu machen.“ Gisela Helwig: „Jugend — eine unbekannte Größe. Schlechte Bilanz der 12. FDJ-Zentralratstagung“, SBZ-Archiv 17 (1966), H. 14, S. 213f., Zitat S. 213.

    Google Scholar 

  7. Vgl. Thomas R. Henschel: „Jugend“, in: Werner Weidenfeld/Karl-Rudolf Körte (Hrsg.), Handbuch zur deutschen Einheit. 1949–1989-1999, Frankfurt am Main 1999, S. 475–486.

    Google Scholar 

  8. Berliner Zeitung vom 4.8.2000.

    Google Scholar 

  9. Sächsische Zeitung vom 31.8.2000.

    Google Scholar 

  10. Die Erhebung entstand am Zentrum für Europäische Bildungsforschung der FU Berlin im August und September 1997.

    Google Scholar 

  11. Jugend 2000. Die 13. Shell-Jugendstudie, hrsg. von der Deutschen Shell. Konzeption und Durchführung: Arthur Fischer, Yvonne Fritzsche, Werner Fuchs-Heinritz und Richard Münchmeier, Institut Psydata (Frankfurt am Main). 2 Bde., Opladen 2000.

    Google Scholar 

  12. Ebd., Bd. 1.S. 258ff.

    Google Scholar 

  13. Die Welt vom 19.4.2000.

    Google Scholar 

  14. Die Welt vom 14.8.2000.

    Google Scholar 

  15. Vgl. das Dokument, das ZIJ-Leiter Walter Friedrich am 9. Oktober 1989 Egon Krenz in Berlin überreichte, um Gewaltanwendung bei der bevorstehenden Montagsdemonstration in Leipzig zu verhindern. Reproduziert in: Ekkehard Kuhn, Der Tag der Entscheidung. Leipzig, 9. Oktober 1989, Frankfurt/M. 1992, S. 91–111. Friedrich hatte die Demonstration am Leipziger Hauptbahnhof zwei Tage zuvor beobachtet: „Vielleicht 2000 Jugendliche (von 15 bis 25 Jahren) standen einigen Hundert Polizisten gegenüber, die dann abzogen. Sie riefen Gorbi, Gorbi, — Wir bleiben hier — 1, 2, 3 — Knüppelpolizei.“ (ebd., S. 104)

    Google Scholar 

  16. Vgl. dazu Walter Friedrich/Peter Förster/Kurt Starke (Hrsg.), Das Zentralinstitut für Jugendforschung Leipzig 1966–1990. Geschichte, Methoden, Erkenntnisse, Berlin 1999.

    Google Scholar 

  17. Vgl. T. Henschel (Anm. 7), S. 480.

    Google Scholar 

  18. Peter Förster: „Die 25jährigen auf dem langen Weg in das vereinte Deutschland“, Aus Politik und Zeitgeschichte B 43–44/99, S. 20–31.

    Google Scholar 

  19. Sächsische Zeitung vom 28.3.2000.

    Google Scholar 

  20. Jugendwerk der Deutschen Shell (Hrsg.), Jugend ‘97. Zukunftsperspektiven, Gesellschaftliches Engagement, Politische Orientierungen, Opladen 1997.

    Google Scholar 

  21. Sächsische Zeitung vom 11.4.2000.

    Google Scholar 

  22. Frankfurter Rundschau vom 27.7.2000.

    Google Scholar 

  23. Im Gespräch mit der Zeit vom 27.7.2000.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Wolfgang Thierse Ilse Spittmann-Rühle Johannes L. Kuppe

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2000 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Golz, HG. (2000). Verlorene Generation Ost?. In: Thierse, W., Spittmann-Rühle, I., Kuppe, J.L. (eds) Zehn Jahre Deutsche Einheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94958-5_13

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94958-5_13

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-94959-2

  • Online ISBN: 978-3-322-94958-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics