Zusammenfassung
Verfolgt man die zum Teil heftigen Auseinandersetzungen um die Art und Weise einer Reform des gesamtdeutschen Hochschulwesens am Ende der neunziger Jahre, so drängt sich die Frage geradezu auf, ob nicht die „Erneuerung“ des Wissenschaftssystems in den neuen Bundesländern die notwendigen Reformen wenigstens dort hätte Wirklichkeit werden lassen müssen. Bekanntlich wird über eine Hochschulreform in der Bundesrepublik nicht erst seit 1990 gestritten. So wurde dies von den meisten Akteuren dieses „Transformations“-Prozesses der Universitäten, Hochschulen und Akademieinstitute in den Jahren von 1990 bis 1995 auch tatsächlich gesehen. Heute, nach zehn Jahren deutscher Einheit, spricht kaum noch jemand davon. Was ist geschehen, woran liegt das?
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Literatur
Vgl. Gertraude Buck-Bechler: „Das Hochschulwesen der DDR Ende der 80er Jahre“, in: Renate Mayntz (Hrsg.), Aufbruch und Reform von oben. Ostdeutsche Universitäten im Transformationsprozess, Frankfurt am Main 1994, S. 11–32, hier: S. 18.
Perspektiven für Wissenschaft und Forschung auf dem Weg zur deutschen Einheit. 12 Empfehlungen, Köln 1990, S.7 ff.
Nova Acta Leopoldina NF 71, Nr.290 (1994), S.19.
Der Verfasser dieses Beitrages hatte nach einem Studium der Wirtschafts-, Politik- und Rechtswissenschaften Lehrstühle für Politikwissenschaft und Regierungslehre in Berlin (1970) und Hamburg (ab 1973) inne. Er verfasste im Herbst 1990 für das Bundesbildungsministerium einen ersten Bericht über die internen Veränderungen an den Universitäten der Noch-DDR. Anfang 1991 wurde er zum Gründungsdekan für Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen. 1992 gab er seinen Lehrstuhl in Hamburg auf, um einen Ruf nach Halle anzunehmen. Dort wurde er Ende des Jahres vom neukonstituierten Konzil und Senat als erster Westdeutscher zum Prorektor für Strukturreform und Entwicklungsplanung gewählt. Als solcher hat er bis Ende 1994 maßgeblich den Prozess der „Erneuerung“ einer klassischen Universität mitbestimmt. Zudem war er Vorsitzender des Vorstandes der „Leucorea“, die die Wiederbelebung akademischer Traditionen an der „Luther-Universität“ in Wittenberg betrieb. Seit 1996 ist er wieder an der Universität Hamburg, als Emeritus, tätig.
Vgl. Johannes Mehlig, Wendezeiten. Die Strangulierung des Geistes an den Universitäten der DDR und dessen Erneuerung, Bad Honnef 1999.
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Hartwich, HH. (2000). Die „Erneuerung“ des ostdeutschen Wissenschaftssystems im Prozess der Wiedervereinigung. In: Thierse, W., Spittmann-Rühle, I., Kuppe, J.L. (eds) Zehn Jahre Deutsche Einheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94958-5_12
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