Zusammenfassung
Der Entstehungs- und Verwertungszusammenhang wissenschaftlichen Wissens unterliegt anderen Voraussetzungen und Zielen als beispielsweise wirtschaftliche Produktionsprozesse. Robert K. Merton (1973) formuliert vier Grundpfeiler des wissenschaftlichen Selbstverständnisses, die die Erweiterung und Absicherung gesicherten Wissens als funktionales Ziel dieses Produktionsprozesses fokussieren. Das Prinzip des Kommunalismus verpflichtet die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zur Offenheit und erlegt ihnen einen transparenten Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen innerhalb und außerhalb der scientific community auf. Das Prinzip der Uneigennützigkeit verpflichtet Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ausschließlich dem Erkenntnisfortschritt. Individuelle Ziele, wie die eigene Karriere, sind dem nachgeordnet. Das Prinzip des organisierten Skeptizismus verweist auf dem Wissenschaftssystem inhärente Strukturen zur kritischen und fairen Überprüfung wissenschaftlicher Ergebnisse. Daneben steht im Prinzip des Universalismus der Entstehungs-und Bewertungszusammenhang wissenschaftlicher Arbeit und wissenschaftlichen Wissens im Mittelpunkt: Durch die Verpflichtung der Wissenschaft auf universalistische Kriterien bei der Bewertung ihrer Arbeiten können Produkt und Personen, die die Leistung erbringen, voneinander getrennt werden. Die Arbeit bzw. die Leistung selbst rückt in den Mittelpunkt. Willkür in der Bewertung wissenschaftlicher Leistungen soll so weitgehend ausgeschaltet werden. Individuelle Kriterien wie Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Herkunft, sozialer Status oder Klasse, um nur einige zu nennen, sollen für sich selbst genommen bedeutungslos sein.
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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von Stebut, N. (2003). Ausgangslage. In: Eine Frage der Zeit? Zur Integration von Frauen in die Wissenschaft. Studien zur Wissenschafts- und Organisationssoziologie, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94951-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94951-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3251-5
Online ISBN: 978-3-322-94951-6
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