Partnerschaften für Entwicklung?

Zusammenfassung

Im Juni 2001 geriet der amerikanische Ölgigant Exxon Mobil unter starken Rechtfertigungsdruck, als Teile der indonesischen Streitkräfte, die als Schutztruppe der Exxon Förderanlagen abgestellt wurden, unter Verdacht gerieten, sich eklatanter Menschenrechtsvergehen schuldig gemacht zu haben. Als Folge verklagte die Nichtregierungsorganisation (NRO) International Labour Rights Fund (ILRF) das Unternehmen vor einem amerikanischen Gericht, startete eine öffentlichkeitswirksame Kampagne und bearbeitet gegenwärtig die Europäische Union, damit diese ihre zugesagten Finanzhilfen für den Bau einer Öl- und Gas-Pipeline zwischen dem Tschad und Kamerun zurückzieht, die von einem internationalen Konsortium unter Exxon-Mehrheitsbeteiligung durchgeführt wird. Solche Nachrichten sind inzwischen vertraut. Egal ob Shell eine ausgediente Ölplattform in der Nordsee verklappen will, die Sportartikelhersteller Nike oder Reebok bei der Herstellung ihrer Produkte Arbeits- und Sozialstandards unterlaufen und in ihren vornehmlich asiatischen Produktionsstätten gezielt auf Kinderarbeit zurückgreifen oder sich europäische Baumarktketten einem massiven Kundenprotest ausgesetzt sahen, weil ihr Tropenholzverkauf die Rodung primärer Naturwälder unverantwortlich beschleunigt hätte.