Zusammenfassung
Die Religionssoziologie verfolgt seit ihren Anfängen den Gedanken, gesellschaftliche Entwicklung als einen Differenzierungsprozess zu verstehen, im Zuge dessen die gesellschaftlichen Teilbereiche sich aus dem Bann einer für alle verpflichtenden Religion herauslösen und sich nach eigenen Relevanzkriterien in ihrer jeweiligen Entwicklungslogik ausrichten. Wurde Moral ursprünglich religiös begründet, so tritt in der modernen Gesellschaft der Begründungszusammenhang von Religion und Moral auseinander. Damit eröffnet sich nicht nur die Frage: was bleibt von der Religion. Es stellt sich zugleich die Frage: was bleibt von der Moral. Ob und in welcher Weise Religion und Moral eine Rolle in den ausdifferenzierten Teilsystemen einer modernen Gesellschaft spielen, wird für die Soziologie zu einer empirisch rekonstruktiven Frage.
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Pioch, R., Hartmann, K. (2001). Gerechtigkeit und Religion in Deutschland und den Niederlanden. In: Pickel, G., Krüggeler, M. (eds) Religion und Moral. Veröffentlichungen der Sektion „Religionssoziologie“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94944-8_10
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