Zusammenfassung
In der deutschen Segregationsforschung wurde in den 1980er Jahren die These belegt, dass Konzentrationen von Zuwanderern vor allem durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen entstehen (Bühler 1982). Entgegen der vorherrschenden Meinung ließen sich Folgen der Konzentrationen kaum belegen (Alpheis 1991; Friedrichs 1991). Dennoch gilt in der öffentlichen Meinung weiterhin, dass zunehmende Segregation Zeichen einer gescheiterten Integration von Zuwanderern sei. Gerade jüngere Studien verteidigen die These, dass sich in den Gebieten mit hoher Ausländersegregation verstärkt Konflikte zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen bemerkbar machten, Armut und Arbeitslosigkeit ansteige und Gewalt den Alltag präge (vgl. z.B. Heitmeyer u.a. 1997). Wie kommt es zu dieser neuerlichen Debatte? Gibt es neue Anhaltspunkte für negative Effekte von Konzentrationen? Lassen sich hierfür neue Argumente finden, die nicht bereits in den 1980er Jahren auftauchten?
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Literatur
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Kapphan, A. (2001). Migration und Stadtentwicklung. In: Gesemann, F. (eds) Migration und Integration in Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94931-8_5
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