Zusammenfassung
Es mag überraschen, wenn ein Text zur Einführung in die Ethnosoziologie explizit mit dem Versuch beginnt, den Stellenwert des Gegenstandes zu bestimmen, in den eingeführt werden soll. Fachkollegen, sowohl Soziologen, wie auch Ethnologen, werden diesem Vorgehen aber vermutlich Verständnis entgegenbringen und es als eine notwendige Auseinandersetzung betrachten, vor allem angesichts der Begriffswahl „Ethnosoziologie“. An diesem Punkt dient diese Abgrenzung des Inhalts auch der Entlastung des schlechten Gewissens der Verfasser. Dieses schlechte Gewissen ist nur allzu begründet, denn allein schon die gewählte Begrifflichkeit schafft Ambivalenzen, mindestens die zwischen Soziologie und Ethnologie, und weckt Erinnerungen, die z.T. schon verdrängt schienen, nämlich an die Arbeiten von R. THURNWALD (1931 – 1935), in denen explizit von “ethno-soziologischen” Grundlagen menschlicher Gesellschaft die Rede ist.
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Literaturs
MÜHLMANN (1964, S. 57) nimmt dazu folgendermaßen definierend Stellung: “Wir selbst sprechen vom ”Ethnos“ oder der ”Ethnie“ (…) und verstehen darunter die größte feststellbare souveräne Einheit, die von den Menschen selbst gewußt und gewollt wird”. Inhaltlich spielt also die “kollektive Intentionalität” eine zentrale Rolle. Allerdings sehen wir uns nicht in der Lage, den Schritt MUHLMANNs nachzuvollziehen und diese ethnischen Gruppen als “vor-volkliche Gesellschaften” zu bezeichnen, weil uns die Abgrenzung “Ethnie”-“Volk”, die MÜHLMANN getroffen hat, mit RUDOLPH (1973, S. 35) als zu unpräzise und wenig begründet erscheint.
Vgl. für eine Zusammenstellung und Diskussion der verschiedenen Begriffe und Inhaltsvorstellungen v.a. STAGL, 1974, S. 11–64.
Vgl. dazu übersichtsweise: BAILEY und LLOBERA 1980, BLOCH 1975, COPANS 1974, GODELIER 1970,und 1977, HINDESS und HIRST 1975 und 1977, KAHN und LLOBERA 1981, O’LAUGHLIN 1975, REY 1975, SOFRI 1972.
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© 1984 B. G. Teubner Stuttgart
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Goetze, D., Mühfeld, C. (1984). Zur Bestimmung des Stellenwertes einer Ethnosoziologie. In: Ethnosoziologie. Studienskripten zur Soziologie, vol 123. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94923-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94923-3_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-519-00123-2
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