Bewertung von Unternehmen und Unternehmensanteilen

Zusammenfassung

Verhältnismäßig selten machen sich die Eigentümer von ganzen Unternehmen und Beteiligungen darüber Gedanken, wie hoch denn der Zeitwert ihrer Anlage sei. Anders als am Aktienmarkt gibt es ja keinen organisierten Markt für ganze Unterneh­men und Beteiligungen. Daher fehlt auch die Transparenz. Die Werte, die in die Ver­mögensteuerbilanz eingehen, sind fiktiv. Und die Bilanzen der Firmen sind zwar im einzelnen exakt, aber im ganzen unklar. So sind die Gesamtbewertungen im allgemei­nen auf außerordentliche Anlässe beschränkt: also auf den beabsichtigten Kauf und Verkauf des Objekts, auf das Ausscheiden von Teilhabern, auf die Überlegungen hin­sichtlich einer Auflösung des Betriebes, allenfalls noch auf Auseinandersetzungen mit Versicherungsgesellschaften und Behörden oder auf die Verteilung von Erbmassen. In der Regel werden dann, meist von Wirtschaftsprüfern, bestimmte Expertisen angefor­dert. Diese weichen in ihren Ergebnissen trotz der Bemühungen des Instituts der Wirt­schaftsprüfer e. V. in Düsseldorf um die Anwendung gleicher Grundsätze voneinan­der ab, was einerseits mit unterschiedlichen Zielsetzungen, andererseits mit unter­schiedlichen Methoden, drittens aber auch mit der verschiedenen Blickrichtung der Auftraggeber („Parteiengutachten“) zusammenhängt. Daß „Taxen Faxen“ sind, gilt auch für diesen Bereich. Denn Wert ist nicht gleich Preis. Und der Preis ist eine Sache der Argumentation, des Interesses, des Zeitpunktes und anderer Faktoren. In der Folge wird daher versucht, Gesichtspunkte, die bei einer Bewertung eine Rolle spielen können, herauszuarbeiten und nicht etwa, eine Zauberformel zu entwickeln, die für alle Unternehmensbewertungen gelten könnte.