Zusammenfassung
Die Soziologie der Künste, kurz angesprochen als Kunstsoziologie, gehört zur Gruppe der sog. Bindestrich-Soziologien, die wie Erziehungs-, Industrie- oder Religionssoziologie ihre Grundbegriffe der allgemeinen Soziologie entnimmt. Ihre Eigenständigkeit beruht weniger auf der Entwicklung theoretischer Prämissen als auf der Erprobung der Anwendung derselben im Felde der verschiedenen Kunstformen. Sie stellt sie in die Mitte ihrer Überlegungen und Analysen, und zwar als soziale Gegebenheiten, ohne sich in eine Diskussion darüber zu verlieren, was denn Literatur, Musik oder Theater seien und wann sie sich in ihren Erscheinungsformen als Kunst bezeichnen lassen. Erwägungen dieser Art gehören nicht zum Aufgabenbereich der Kunstsoziologie noch zu ihrer Zielrichtung. Auch dort, wo die Kunstsoziologie schlechthin als Teil einer Kultursoziologie angesehen wird, nur weil Film, Malerei, Musik, Comics etc. als Äußerungen einer Kultur gelten (z.B. bei. W.E. MÜHLMANN 1964; A. CUVILLIER 1970; u.a.), verbleibt sie im Rahmen eines Aufgabenbereichs, bei dem das Soziologische den Vorrang vor dem Künstlerischen oder dem Kulturellen genießt.
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© 1986 B. G. Teubner Stuttgart
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Silbermann, A. (1986). Einleitung. In: Empirische Kunstsoziologie. Studienskripten zur Soziologie, vol 127. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94878-6_1
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-519-00127-0
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