Zusammenfassung
Jede Zelle ist von ihrer Umgebung durch die Ze1lmembran, auch Plasmalemma genannt, abgegrenzt. In ihrer Funktion als Permeabilitätsschranke begrenzt und kontrolliert sie den Stoffaustausch mit der Umgebung und macht dadurch die Existenz des Elementarorganismus Zelle erst möglich. Ihre hohe Durchlässigkeit für Wasser und ihre wenn auch sehr begrenzte Durchlässigkeit für bestimmte Ionen wird auf Kanäle im Größenbereich von 0,4 nm zurückgeführt. Eine ungleiche Ionenverteilung zu beiden Seiten der Membran und die selektive Permeabilität für verschiedene Ionen führen zum Aufbau von Membranpotentialen, die je nach Zelltyp im Bereich von 30 bis 70 Millivolt liegen können. Sie sind von grundsätzlicher Bedeutung für die Erregbarkeit und die Erregungsleitung von Sinnes-und Nervenzellen. Bei der Erregung kommt es zu einer kurzfristigen erhöhten Permeabilität der Membran und damit zu einem massiven Ionenaustausch mit der Umgebung, der den Zusammenbruch des Ruhepotentials zur Folge hat. Durch aktive, d.h. Energie verbrauchende Transportvorgänge wird die ursprüngliche lonenverteilung wieder hergestellt. Aktiver Transport ist für viele Stoffe, die von der Zelle aufgenommen oder abgegeben werden, nachgewiesen. In den meisten Fällen dürften bestimmte Enzyme (Permeasen) beteiligt sein, welche in die Membran selbst integriert sind und sie in ihrer ganzen Breite durchsetzen. Durch die Art ihrer Enzymausstattung können daher die Zellmembranen je nach den Erfordernissen des betreffenden Gewebes für bestimmte Transportvorgängespezialisiert sein. Auch das durch bestimmte Stoffe induzierte Abschnüren flüssigkeitserfüllter Bläschen in das Zellinnere, die Mikropinocytose, ist zu den aktiven Transportvorgängen zu rechnen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Koecke, H. U.: Allgemeine Biologie für Mediziner und Biologen. Stuttgart, New York 1977
Novikoff,A. B.; Holtzman, E.: Cells and organelles. 2. Aufl., New York 1976 H i r s c h, G. C.; Rusk a, H.; Sitte P. (Hrsg.): Grundlagen der Cytologie. Jena 1973
Czihak, G.; Langer, H.; Ziegler, H. (Hrsg.): Biologie. Berlin, Heidelberg, New York 1978
De Robertis,E.D.P.; Saez,F.A.; De Robertis, EM.F.:CellBiology. Philadelphia, London, Toronto 1975
Gunning,B.E.S.; Steer, M. W.: Biologie der Pflanzenzelle. Ein Bildatlas. Stuttgart 1977
Lehmann, H.; Schulz, D.: Die Pflanzenzelle. Stuttgart 1976
Sitte, P.: Bau und Feinbau der Pflanzenzelle. Jena 1965
W e 1 s c h, U.; St o r c h, V.: Einführung in die Cytologie und Histologie der Tiere. Stuttgart 1977
Holte r, H.: Physiologie der Pinocytose bei Amöben; in: W o h l f a r t h -Botte r-m a n n, K. E. (Hrsg.), Sekretion und Exkretion. Berlin (1965), 119 – 143
Wittekind, D.: Pinocytose. Naturwiss. 50 (1963), 270 – 277.
Gomori, G.: An improved histochemical technique for acid phosphatase. Stain Technol. 25 (1950) 81 – 85
Mü11er,M.; Röhlich,P.;Toth,J.and Törö,I.: Fine structure and enzymic activity of protozoan food vacuoles. In: De Renk, A. V. S., Cameron, M. P. (Ed.): CIBA Foundation Symp. on Lysosomes. Churchill, London (1963)
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1979 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Ruthmann, A., Hauser, M. (1979). Funktionelle Organisation der Zellen. In: Praktikum der Cytologie. Teubner Studienbücher der Biologie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94750-5_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94750-5_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-519-03606-7
Online ISBN: 978-3-322-94750-5
eBook Packages: Springer Book Archive