Mehrfach geregelte und gekoppelte Systeme

Zusammenfassung

In den vorhergehenden Abschnitten wurde der einfache Regelkreis behandelt, der eine Eingangs- bzw. Führungsgröße, eine Ausgangsgröße und evtl. noch eine Störgröße besitzt. Mehrfach wurde bereits darauf hingewiesen, daß ein solcher Regelkreis bei biologischen Systemen eine — oft unzulässige — starke Vereinfachung darstellt. Tatsächlich sind meistens verschiedene Regelkreise miteinander gekoppelt, so daß eine Eingangsgröße mehrere Ausgangsgrößen beeinflußt und umgekehrt eine Ausgangsgröße von mehreren Eingangsgrößen beeinflußt wird. Beispielsweise ist die Pupillengröße nicht nur von der Netzhautbeleuchtungsstärke abhängig, wie es in den bisher besprochenen Modellen des Pupillenregelkreises angenommen wurde, sondern auch von der Akkommodation des Auges. Aber auch zwischen der Akkommodation und der Beleuchtungsstärke bestehen Relationen. Die Akkommodation ist ferner mit der Konvergenz der beiden Augenachsen gekoppelt, so daß sich auch hierdurch ein Einfluß auf die Pupillengröße bemerkbar macht.