Zusammenfassung
Im Spannungsfeld der veränderten staatlichen Förderungsmöglichkeiten entwickeln Unternehmen mit enormer Kreativität immer neue Konzepte und leiten Maßnahmen ein, die so früh wie möglich den Ruhestand im Blickpunkt haben. Sie setzen auf die jungen Dynamiker. Die WDR Sendung Hart aber fair greift das Thema auf: Im Reizthema „Jugendwahn“ wird deutlich, dass auch die Werbung und Life Style-Industrie das Bild der umworbenen Jungen und uninteressanten Alten fördert.l Buchautoren sprechen von der „Vergreisung der Republik“, Journalisten von einer „Ausbeutung der Jungen durch die Alten“ und Wissenschaftler von der „Lustlosigkeit der Alten zu arbeiten“. In diesem Meinungskonsens gibt es bereits für 45-Jährige keine Lernpfade zur breiteren Entfaltung in den jetzigen Aufgaben oder gar für das Hineinwachsen in neue Herausforderungen. Projekte werden an Jüngere übergeben, Ältere werden aus Veränderungsprozessen ausgeblendet und dann konfliktträchtig mit den Ergebnissen konfrontiert. Aus dieser Altenpolarisierung „Entlastung durch Aufbau eines Schonraums“ versus „Ausgeschlossenheit aus der Prozessgestaltung“ ergeben sich Demotivationskräfte mit einer Negativspirale zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung: „ich gehöre auch zu den Ausstiegskandidaten im Mitarbeiterportfolio“. Diese mangelnde Wertschätzung der älteren Mitarbeiter mit der gefährlichen Ignoranz, dass marktübergreifende Kenntnisse über Geschäftsprozesse, langjährige Beziehungspflege zu Meinungsmachern der Branche, die Lebenserfahrung aus vielfältigen Projektgeschäften, sowie Reife mit dem Prinzip der Langsamkeit der Alten nichts wert sind, macht diesen zu schaffen. Jede Innovationskraft wird so im Keim erstickt. Es ist ein gesellschaftspolitisches Phänomen, das viele Jahre kultiviert wurde.
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Literatur
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Baldin, KM. (2005). Employability für ältere Mitarbeiter. In: Speck, P. (eds) Employability — Herausforderungen für die strategische Personalentwicklung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94530-3_25
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