Zusammenfassung
Da das Handeln der Menschen auch als unternehmerische Funktionsträger „unter den Kategorien der Ethik steht“ (Lattmann 1982, S. 45), müssen sich Führungskräfte und Personalverantwortliche, die Personalentscheidungen treffen, in der täglichen Praxis mit moralischen Fragen auseinandersetzen — ob sie dies wollen oder nicht. Daß dies häufiger und intensiver als bei anderen Managementaufgaben der Fall ist, liegt vor allem an einer Besonderheit des Gegenstands: Arbeit als für den betrieblichen Leistungsprozeß unverzichtbarer (Leistungs-)Beitrag des Personals läßt sich von seinem Träger, dem Menschen, nie vollständig isolieren; sie ist personal gebunden. Oswald Neuberger bringt die Konsequenz auf den Punkt, wenn er einen bekannten Satz des Schweizer Schriftstellers Max Frisch reformuliert: „Auch wenn man nur Arbeitskräfte ruft, so kommen doch Menschen“ (Neuberger 1990, S. 7). Und diese „Menschen“ unterscheiden sich von anderen Produktionsfaktoren (Kapital, Material etc.), weil sie reflexions- und kommunikationsbegabte Subjekte sind, die einen Eigen-Wert jenseits ihrer Verdinglichung besitzen.
Studium der Betriebswirtschaftslehre mit anschließXender Promotion an der Universität St. Gallen (HSG). Wissenschaftlicher Assistent von Prof. Dr. Martin Hilb im Institut für Führung und Personalmanagement (I.FPM-HSG), Forschungsstipendiat im Institut für Wirtschaftsethik (IWE-HSG). Seit 1997 bei einem international führenden Beratungsunternehmen auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie und -umsetzung in München tätig.
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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Wittmann, S. (1998). Chancengleichheit als moralisch-praktisches Problem des Personalmanagements: Empirische Ergebnisse und ethische Maximen. In: Krell, G. (eds) Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94522-8_5
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