Zusammenfassung
Warteschlangen oder Wartezeitprobleme treten immer dann auf, wenn entweder Einheiten, die bedient werden sollen bzw. wollen oder die Einrichtungen, die diese Bedienung durchführen sollen, „warten“, d.h. Leerzeiten (Wartezeiten) durchmachen. Warteschlangenprobleme entstehen in vielfältiger Weise im täglichen Leben. Da viele Personen einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit in Warteschlangen verbringen, um zu bedienen oder bedient zu werden, sind Warteschlangenprobleme gut bekannt:
Die adäquate (effiziente) Gestaltung dieser Systeme kann einen bedeutenden Effekt auf die Lebensqualität und die Produktivität haben. Die Theorie der Warteschlangen befasst sich nicht mit Einzelvorgängen, sondern mit Massenerscheinungen. Warteschlangen, und zwar Zugangswarteschlangen entstehen, wenn die Zahl der Einheiten (Kunden, Lieferaufträge, Gäste, Flugzeuge, Maschinenstörungen, Werkstücke etc.), die in einem Zeitabschnitt an einer oder mehreren Abfertigungsstellen (Schalter, Auslieferungswagen, Kellner, Landebahnen, Reparaturmechaniker, Maschinen etc.) ankommen, vorübergehend oder ständig größer sind als die im gleichen Zeitabschnitt verfügbare Abfertigungs- oder Bedienungskapazität. Das heißt, bei Engpässen in der Abfertigungskapazität (periodenbezogen) entstehen Zugangswarteschlangen. Sind umgekehrt Bedienungsstationen frei und warten auf Einheiten, die bedient werden wollen (z.B. Warteschlangen von Taxis, die auf Fahrgäste warten), so entstehen Abgangswarteschlangen. Damit ist der duale Charakter des Warteschlangenproblems angedeutet.
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Runzheimer, B. (1999). Warteschlangentheorie — Grundbegriffe und Anwendungsmöglichkeiten. In: Operations Research. Moderne Wirtschaftsbücher, vol 7. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94495-5_5
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