Zusammenfassung
Am 7. Februar 1995 traf sich im Hotel Hessischer Hof in Frankfurt am Main eine illustre Schar von Finanzfachleuten wie zu einer Verschwörung. Eingeladen hatte Lombard International Assurance aus Luxemburg, eine Lebensversicherung mit — ungewöhnlich genug — drei Müttern: Aberdeen Trust Holdings, Investmentgesellschaft aus Schottland, Interallianz Bank, Privatbank aus der Schweiz, und Standard Life Assurance, Nummer eins im britischen Lebensversicherungsgeschäft. Das Ziel der „Verschwörung“ war wie folgt formuliert: „Spezialisiert auf fondsgebundene Versicherungslösungen nutzt Lombard die Standortvorteile Luxemburgs und das Know-how der Muttergesellschaften, um für die verschiedenen europäischen Märkte zielgruppengerechte Tarife in Zusammenarbeit mit regionalen Beratungsunternehmen und Privatbanken zu entwickeln.“ Der britische Lombard-Chairman John Stone gab sich überzeugt, „frischen Wind in die verkrustete deutsche Lebensversicherungsszene zu bringen“. Lombard-Vorstandsmitglied Aloyse Steichen aus Luxemburg lästerte über die Anlagepolitik der deutschen Kapitallebensversicherungen (KLV): „Das wird alles in der Dunkelkammer entschieden.“ Der seit Jahresbeginn für die Lombard-Portefeuilles verantwortliche ungarischstämmige Klaus Kaposi, Geschäftsführer der Luxemburger Investmentgesellschaft Nestor, beschied dem deutschen Auslandinvestmentgesetz nur noch eine kurze Lebensdauer. Und der deutsche Vertriebsprofi Hans-Otto Schmitz, Chef des Finanzplan-Investmentzentrums in Wiesbaden, schwor die erschienenen Anlageberater auf die „Fondspolice der vierten Generation“ ein. Den Europa-Gipfel der „Verschwörung“ bildete schließlich ein aufgrund angenommener Daten erstellter Leistungsvergleich der Multifonds-Police von Lombard mit den Konkurrenzprodukten von Axa Equity & Law, MLP, Nürnberger und Skandia. Selbstredend entschied ihn Lombard für sich.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Gburek, M. (1996). Warum Fondspolicen eine explosive Mischung sind. In: Fit für Fonds. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94493-1_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94493-1_9
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-94494-8
Online ISBN: 978-3-322-94493-1
eBook Packages: Springer Book Archive