Zusammenfassung
In den nachfolgenden Abschnitten soll untersucht werden, wie eine problemadäquate Einbeziehung der produktionsrelevanten natürlichen Umwelt im Rahmen betriebswirtschaftlicher Modelle der Produktions- und Kostentheorie erfolgen kann. Hierzu wird zunächst in Abschnitt 3.1 geklärt, in welcher Weise die natürliche Umwelt bzw. deren Komponenten die Input- und Outputseite der Produktion beeinflussen kann. In Abschnitt 3.2 wird dann aus dem konventionellen Input/Output-Modell des Produktionsprozesses ein erweitertes, an betriebswirtschaftlichen Größen orientiertes Input/Output-Modell abgeleitet. Anschließend wird in Abschnitt 3.3 gezeigt, daß das verwendete Modell des Produktionsprozesses — sowohl auf der Input- als auch auf der Outputseite — auf die Theorie leistungsabhängiger Faktorverbrauchsfunktionen nach Gutenberg übertragen werden kann. Hierzu werden artspezifische Einheitskostenfunktionen der Umweltnutzung definiert. Diese Funktionen können neben typischen “U-förmigen” Verläufen häufig auch nicht-stetige Verläufe aufweisen, was zu Konsequenzen für die Niedrigstkostenkurve sowie deren Herleitung und damit für die optimale Anpassungsstrategie führt, die im einzelnen dargelegt werden. Der Abschnitt 3.4 diskutiert Anpassungsstrategien bei Vorliegen von Emissionsbeschränkungen hinsichtlich der zeitpunktbezogenen Emissionen und der Gesamtemissionen im Planungszeitraum sowie die Kostenwirkungen dieser Strategien. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Emissionsfunktionen betrachtet und Auswirkungen von Beschränkungen in den relevanten Verlaufsphasen der Funktionen analysiert.
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Referenzen
Für die Nutzung von Energie ist diese Feststellung im physikalischen Sinne nicht korrekt, da Energie nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt werden kann. In bezug auf die Herstellung von Gütern soll hier jedoch vereinfachend von einem Verbrauch gesprochen werden, da beispielsweise die umgewandelte Energie als Bestandteil des Produktes nicht ohne weiteres zu identifizieren ist.
Dyckhoff (1992, S. 68) weist auch darauf hin, daß die‘Beifaktoren’ gegebenenfalls unverzichtbar für die Produktion sein können und diese Kategorie somit durchaus auch technisch notwendige Produktionsfaktoren enthält.
Bei der Erzeugung von beispielsweise Strom aus Abfällen liegt im Grunde genommen ein kombinierter Produktions- und Reduktionsprozeß vor, wogegen eine Müllverbrennung ohne Erzeugung eines Produktes, wie etwa Wärme, einen reinen Reduktionsprozeß darstellen würde.
So hebt Dyckhoff (1992, S. 70) hervor, daß diese Einschätzung von subjektiven Präferenzen und situativen Gegebenheiten abhängt. Jahnke (1986, S. 5ff.) verweist weiterhin auf die Relativität des zugrundeliegenden Wertesystems der Einschätzung, das heißt, ob diese beispielsweise betriebs- oder volkswirtschaftlich, juristisch oder ökologisch orientiert ist.
Anforderungen an eine Klassifizierung der für die Produktion notwendigen Objekte im Rahmen eines Produktionsfaktorsystem sind Echtheit, das heißt es müssen mindestens zwei Unterklassen gebildet warden können, Vollständigkeit, Eindeutigkeit sowie Informationsgehalt und Aussagekraft (vgl. Kern/Fallaschinski 1978, S. 582).
Hiervon sind natürlich auch andere betriebliche Bereiche betroffen, jedoch stehen hier produktionswirtschaftliche Fragestellungen im Vordergrund.
Für einen Überblick zur Konstruktion von Input/Output-Modellen in der Produktionstheorie vgl. MüllerMerbach (1981).
Im Rahmen aktivitätsanalytischer Betrachtungen wird auch von einem‘Produktionspunkt’ oder einer‘Produktion’ als konkreter Ausprägung einer Aktivität gesprochen. Die‘Produktion’ ist Teilmenge der‘Produktionsmöglichkeitenmenge’, die die in einer konkreten Situation realisierbaren‘Produktionen’ umfaßt. Diese wiederum ist Teilmenge der‘Technologie(menge)’, die die Menge aller möglichen Aktivitäten repräsentiert (vgl. Dyckhoff 1992, S. 47ff.).
Des weiteren ist eine Überführung von Technologien in Produktionskorrespondenzen möglich, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll (vgl. hierzu Bleimann 1981; Dyckhoff 1992, S. 50f.).
Da Wärme grundsätzlich auch eine Strahlungsart darstellt, könnten prinzipiell Abwärme wie auch andere Strahlungsarten eine eigene Klasse bilden. Von einer solchen Klassifizierung soll jedoch aufgrund der in bezug auf die Leistungsabhängigkeit als untergeordnet eingestuften Relevanz von Strahlungen, die nicht Abwärme sind, Abstand genommen werden.
Werkstoffe (Roh- und Hilfsstoffe sowie Zwischenprodukte) und Betriebsstoffe, die fur die sachgemäße Nutzung der Betriebsmittel erforderlich sind, werden bei der Produktion “verbraucht” und müssen daher immer wieder neu beschafft werden. Heinen (1983, S. 247) nennt diese Verbrauchsfaktoren daher‘Repetierfaktoren’. Da die Betriebsstoffe direkt mit den Betriebsmitteln bzw. deren Einsatz in Zusammenhang stehen, sind sie nicht den Werkstoffen zuzuordnen (siehe auch Ellinger/Haupt 1990, S. 10; Bloech et al. 1993, S. 7).
Zur Bedeutung der Qualität in der Produktionstheorie wurden insbesondere Untersuchungen der Wirkung unterschiedlicher Qualitäten der Einsatzfaktoren angestellt (vgl. hierzu Lücke 1969, S. 75ff. sowie für den Fall eines Faktorrecyclings Jahnke 1986, S. 71 ff.). Auswirkungen von Faktorqualitätsvariationen untersuchen auch Gutenberg (1983, S. 394ff.); Lücke (1973, S. 279ff.); Riebel (1955, S. 91 ff. u. 102ff.). Siehe auch Abschnitt 3.3.1.
Siehe Strebel (1980); Kistner (1983); Kistner (1989); Dinkelbach/Piro (1989a; 1989b); Corsten/Götzelmann (1989); Dinkelbach (1990); Corsten/Reiss (1991); Dinkelbach (1991); Dyckhoff (1991); Kistner/Steven (1991); Steven (1991); Corsten/Götzelmann (1992); Steven (1992c). Zur Aktivitätsanalyse siehe Koopmans (1951); Wittmann (1968); Shephard/Färe (1980); Färe (1988); Fandel (1989; 1991b). Jahnke (1986, S. 61ff.) untersucht Fragen des Recyclings auch anhand von Gutenberg-Produktionsfunktionen. Zelewski (1993, S. 334ff.) schlägt einen sortierten prädikatenlogischen Kalkül vor.
Insbesondere werden von Zelewski, der den Begriff der “materiellen Adäquanz” verwendet, Einwände in bezug auf die‘Natürlichkeit’, die‘kontrollierte Explizitheit’, die‘Erweiterbarkeit’ und die‘Konsistenz im weitgefaßten Sinn’ erhoben (zu detaillierteren Ausführungen hierzu siehe Zelewski 1993, S. 328ff.).
In diesem Zusammenhang können die Begriffe Aufwand und Nutzen sehr weitgreifend verwendet werden, sofern nicht grundsätzliche Interessenkonflikte Beteiligter — zum Beispiel im Rahmen von Nullsummenspielen — bestehen.
Diese Aussagen gelten auf der Basis betriebswirtschaftlicher Überlegungen, also vor dem Hintergrund langfristiger Gewinnmaximierung. Beabsichtigte Schädigungen Dritter sind hier nicht Gegenstand der Betrachtung.
Aus diesem Grund wird auch keine Notwendigkeit gesehen, im Rahmen der vorliegenden Untersuchung auf strukturell veränderte Theorieansätze — wie beispielsweise von Zelewski (1992; 1993, S. 333ff.) mit dem sortierten prädikatenlogischen Kalkül vorgeschlagen — zurückzugreifen.
Dyckhoff (1992, S. 1 15) formuliert hier das‘Starke Wirtschaftlichkeitsprinzip’ als “Verschärfung” des lediglich die Effizienz sichernden‘Schwachen Wirtschaftlichkeitsprinzips’, durch das eine erfolgsmaximale‘Produktion’ gewährleistet werden soll. Bloech et al,. (1993, S. 43ff.) differenzieren — für den “klassischen” Fall ohne unerwünschte Outputobjektarten — entsprechend in die‘ökonomische’ und die‘technische Effizienz’ eines Faktorkombinationsprozesses.
Der Fall “freiwilliger” Einschränkungen der Umweltnutzung wird in erster Linie im Teil II dieser Arbeit zum Bereich der Produktionsmengenplanung aufgegriffen.
Neben der Darstellung bei Gutenberg (1983, S. 326ff.) finden sich Beschreibungen der Gutenberg-Produktionsfunktion und von Verbrauchsfunktionen u.a. bei Adam (1974, S. 12ff.; 1990b, S. 71 ff.); Bloech et al. (1993, S. 52ff.); Bloech/Lücke (1982, S. 1 16ff.; 1991, S. 89ff.); Ellinger/Haupt (1990, S. 104ff.); Kistner (1981. S. 1 19ff.; 1993, S. 147ff.); Lücke (1969, S. 61 ff.); Pressmar (1979, Sp. 2067ff.).
Gutenberg entwickelte sein Konzept der Verbrauchsfunktionen weitgehend zeitgleich mit den Arbeiten von Chenery (1949) über die‘Engineering Production Functions’, die ebenfalls technische Gegebenheiten des Produktionsprozesses berücksichtigen (vgl. Pressmar 1979, Sp. 2067). Zur Beschreibung von‘Engineering Production Functions’ vgl. Bloech/Lücke (1982, S. 131 ff.); Ellinger/Haupt (1990, S. 101 ff.); Kistner (1981, S. 161 ff.; 1993, S. 126ff.); Lücke (1969, S. 60ff.).
In der vorliegenden Schreibweise kann jeder Parameter zω grundsätzlich mehrere Werte — zum Beispiel erster bis n-ter Getriebegang -, in jeder Z-Situation jedoch nur genau einen Parameterwert annehmen.
Nach Frisch (1932, S. 64), der den Begriff der Limitationalität einführte, ist das‘technische Gesetz der Produktivität’ ein limitationales, wenn die Faktoreinsatzmenge ausschließlich eine Funktion der Produktionsmenge ist, das heißt keine Substitutionsmöglichkeiten bestehen.
Zu den Annahmen der Limitationalität bzw. zu Substitutionsmöglichkeiten von Faktoren bei GutenbergTechnologien, die alle möglichen Faktorkombinationen berücksichtigen, siehe die Ausführungen bei Kistner (1993, S. 140ff.); Kistner/Sonntag (1993) sowie die Anmerkungen hierzu von Dinkelbach/Dyckhoff (1994).
Zwar kann davon ausgegangen werden, daß die meisten Aggregate in ihrer Leistung innerhalb gewisser Grenzen variiert werden können, jedoch ist — bezogen auf die Herstellung einer Produktart — eine Variierbarkeit im Grunde nicht zulässig, wenn die Abweichung von einer bestimmten Leistung zu nicht akzeptablen Einbußen bei der Qualität der erzeugten Produkte führen würde.
Für einige praktische Problemstellungen ist die Betriebsdauer des Aggregates im Normalfall weitestgehend vorgegeben bzw. kann nicht verändert werden, wodurch keine zeitliche Anpassung möglich ist. Diese Situation ist beispielsweise häufig bei Kraft- oder Stahlwerken gegeben (siehe auch Dotzenrath 1987, S. 13f.; Fandel 1991a, S. 302).
In dieser Arbeit wird der Begriff der‘variablen Einheitskosten’ auch ohne das Adjektiv‘variabel’ in derselben Bedeutung verwendet, um an einigen Stellen Mißverständnissen vorzubeugen, da die variablen Einheitskosten in bezug auf die Ausbringungsmenge — zumindest bereichsweise — konstant sein können. Sind die gesamten (totalen) Einheitskosten gemeint, so wird dies jeweils explizit betont. Entsprechendes gilt für die Bezeichnung’einheitskostenminimal’.
Können die an den Aggregaten tätigen Arbeitskräfte nicht anderweitig und mit gleichem Nutzen eingesetzt werden und würden diese “Kurzarbeitergeld” beziehen, so wäre eine zeitliche Anpassung nicht zwangsläufig einer intensitätsmäßigen Anpassung vorzuziehen (siehe hierzu Pack 1987).
Auf diese und weitere Möglichkeiten und Formen der Anpassung wird später noch detaillierter eingegangen (vgl. hierzu insbesondere Adam 1990b, S. 177ff.; Bloech et al. 1993, S. 80ff.; Bloech/Lücke 1982, S. 173ff.; Bogaschewsky/Sierke 1987; Lücke 1969, S. 118ff.).
Im Gegensatz zum mathematischen Modell der Produktionsfunktion, das — wie oben erwähnt wurde — nur die effizienten Faktorkombinationen beschreibt, bilden Produktions-Technologienalle möglichen Input/Outputkombinationen (‘Produktionen’) ab und beinhalten daher auch den Fall der Faktorverschwendung (siehe hierzu u.a. Dinkelbach 1991, S. 361f.; Dinkelbach/Piro 1990a, S. 640; Fandel 1989, S. 51f.; Dyckhoff 1992, S. 92ff.). Faktorverschwendung liegt vor, wenn der für eine gegebene Ausbringungsmenge erforderliche Faktoreinsatz erhöht wird, ohne eine Outputerhöhung zu bewirken. Lücke (1979, Sp. 1625) spricht von einer Faktorverwendung außerhalb der ertragsgesetzlichen Wirksamkeit. Wird jedoch von Produktionsfunktionenim mathematischen Sinne ausgegangen, dürfte keine Faktorverschwendung existieren, da Funktionen jeder Faktoreinsatzmengenkombination genau eine Ausbringungsmenge zuordnen (siehe auch Bloech et al. 1993, S. 23). Für den Zweifaktorenfall wäre dann beispielsweise davon auszugehen, daß das Ertragsgebirge “hohl” ist.
Für Otto- und Dieselmotoren wurden anhand empirischer Analysen “U-förmige” Emissionsfunktionen ermittelt (vgl. TÜV Rheinland 1987). Siehe hierzu auch die Darstellung bei Adam (1993, S. 21 1 ff.).
Zwar sind Arten von Wärme bzw. llitze kaum direkt unterscheidbar, jedoch träfe dies auf den unter Hinzuziehung der Luftfeuchtigkeit erweiterten Begriff des Klimas durchaus zu, so daß unterschiedliche Wärme-/Luftfeuchtigkeitskombinationen durchaus als mehr oder weniger unangenehm empfunden werden. Entsprechend können Töne hoher und niedriger Frequenz mehr oder weniger belästigend wirken und sich bei gleichzeitigem Auftreten in ihrer Wahrnehmbarkeit durch den Menschen beeinflussen.
Eine Zunahme des Ausschusses bei Erhöhung der Aggregatleistung unterstellten bereits Meyer (1951, S. 59ff.); Pack (1966, S. 84); Vormbaum (1967, S. 33ff.).
Hier wie im folgenden wird von verbrauchsmengenunabhängigen Faktorpreisen ausgegangen, da die Einbeziehung variabler Preise für die Diskussion der vorliegenden Problematik keine veränderten Erkenntnisse bringen, die Darstellung jedoch deutlich komplexer werden lassen würde. Zur Diskussion der Auswirkungen mengenabhängiger Faktorpreise vgl. Bloech (1988); Lambrecht (1977, S. 13ff.).
Hier könnte beispielsweise eine gestaffelte Lohnzulage bei Überschreitung gewisser Phonwerte der Lärmbelästigung oder von Temperaturgrenzen unterstellt werden.
Als Beispiel seien hier wiederum Verbrennungsmotoren angeführt, deren Schadstoffausstoß sich mit sinkendem/steigendem Betriebsstoffverbrauch (Benzin, Diesel) weitgehend proportional reduziert/vermehrt. Aufgrund dieses Beispiels kann jedoch nicht von einem zwangsläufigen Zusammenhang ausgegangen werden.
Die Niedrigstkostenkurve (vgl. Lücke 1973, S. 283) wird auch als Geringstkostenfunktion (vgl. Albach 1962a, S. 144ff.) bezeichnet und ordnet jeder Ausbringungsmenge die minimalen Kosten zu, wobei gegebenenfalls mehrere — kostengleiche und kostenverschiedene — Aggregate zu berücksichtigen sind.
Hier soll von dem bisher in der Literatur (vgl. Adam 1972; 1990b, S. 174ff.; Dellmann/Nastanski 1969; Fandel 1989, S. 310ff.; Karrenberg/Scheer 1970; Schüler 1970; 1973; 1975; 1976) dominierenden Fall ausgegangen werden, in dem eventuelle Kosten der Produktionsunterbrechnung, der Intensitätsänderung und gegebenenfalls des Leerlaufs vernachlässigt werden. Diese — im Rahmen einer vollständigen Kostenanalyse zweifellos entscheidungsrelevanten — Kostenarten wurden von Pack (1987; 1993) in die Analyse des Intensitätssplittings einbezogen. Da hier jedoch lediglich auf den problembedingt veränderten Splittingbereich abgestellt werden soll, wird von der Berücksichtigung weiterer Kostenarten abgesehen. Die einbezogenen Inbetriebnahmekosten werden als unabhängig von der Stillstandszeit, der vorherigen Nutzungsdauer und dem letzten Intensitätsgrad des Aggregates angenommen. Auch von anfallenden Lagerhaltungskosten, die von der Produktionsgeschwindigkeit und -dauer abhängen (vgl. hierzu Pack 1993, S. 506ff.), sowie von einer endlichen Geschwindigkeit der Intensitätsumstellung (siehe hierzu Feichtinger/Kistner/Luhmer 1988, S. 1242ff.), aus der zyklische Schwankungen der optimalen Intensität resultieren können, soll hier abstrahiert werden.
Auf die algebraische Herleitung soll hier aus Platzgründen verzichtet werden (vgl. hierzu Adam 1990b, S. 175f.).
Wird tmaxauf den Wert Eins normiert, entsprechen sich für Bereiche, in denen eine intensitätsmäßige Anpassung vorgenommen wird, die Funktionen K(x) und K(d), da hier x = d∙tmaxgilt.
Siehe Adam (1993, S. 224) zu dieser Vorgehensweise.
Eine alternative — insbesondere bei schwer überschaubaren Funktionsverläufen zu empfehlende — Vorgehensweise wäre, zunächst nur Splittingfunktionen zwischen jeweils zwei Sprungstellen zu ermitteln. Resultiert hieraus noch nicht die Niedrigstkostenkurve, so würde sich dies darin äußern, daß in Knickstellen jeweils zweier aufeinanderfolgender Funktionsabschnitte die linksseitige Ableitung größer wäre als die rechtsseitige. Damit läge jeweils ein konkaver Funktionsverlauf in diesen Bereichen vor, für die wiederum ein (gemeinsames) Intensitätssplitting wirtschaftlich wäre. Die Verbindung von Punkten auf der Kostenkurve mittels linearer Verbindungslinien ist dann solange zu wiederholen, bis die Funktion in ihrem gesamten Verlauf konvex ist. Fallen allerdings — die hier vernachlässigten — Intensitätsumstellungskosten an, so können sich wiederum Unstetigkeitsstellen und nicht-konvexe Verläufe der Niedrigstkostenkurve ergeben.
Zur detaillierten Beschreibung der Herleitung der gemeinsamen Kostenfunktion mehrerer Aggregate bei Inbetriebnahmekosten und zur Ermittlung der Niedrigstkostenkurve bzw. der Schnittpunkte mit den Kostenfunktionen alternativer Aggregate und Aggregatkombinationen vgl. Bogaschewsky/Sierke (1987, S. 983ff.).
Adam (1993, S. 216ff.) bezeichnet Grenzwerte in bezug auf Momentanemissionen als‘kontinuierliche Massenstrombegrenzung’ und bezüglich Gesamtemissionen als‘diskontinuierliche Massenstrombegrenzung’. In Anlehnung an die TA Luft werden Momentanemissionen auch als‘Massenstrom’, die Emissionsmenge je Ausbringungsmengeneinheit als‘Massenverhältnis’ und die Schadstoffausbringungsmenge pro Einheit eines Trägermediums wie Abgas oder Abwasser als‘Massenkonzentration’ bezeichnet (siehe auch Lange 1978, S. 131). Hier wird davon ausgegangen, daß sich Beschränkungen der Emissionsmengen direkt auf die Schadstoffe beziehen bzw. in entsprechender Weise umgerechnet wurden.
Adam (1993, S. 212ff.) verwendet den — in bezug auf die Abzählbarkeit der Produktarten enger definierten -Begriff’Stückemissionsfunktionen’.
Den Begriff’Zeitemissionsfunktion’ verwendet in gleicher Bedeutung auch Adam (1993, S. 214ff.).
Dieser Verlauf ist keineswegs zwangsläufig, denn je nach der Höhe der Funktionsparameter kann die Funktion beispielsweise auch stetig steigende Emissionen bei konkav-konvexem Verlauf aufweisen. Der dargestellte Fall, auf den in den folgenden Abschnitten wiederholt eingegangen wird, ist jedoch — zumindest theoretisch — interessanter, während sich bei stetig steigenden Emissionen keine neuen Erkenntnisse gegenüber den anderen diskutierten Emissionsarten ergeben würden.
Zur quantitativen Anpassung siehe auch Abschnitt 3.3.5.
Derartige Vereinbarungen könnten gegebenenfalls auch auf kommunaler Ebene zwischen Unternehmungen und den zuständigen Behörden getroffen werden, sofern hiermit keine Landes- oder Bundesgesetze verletzt werden.
Diese Aussage erhält durch die seit 1993 verstärkt geführte Auseinandersetzung zwischen Arbeitgebern bzw. deren Organisationen und Arbeitnehmervertretungen über die von Arbeitgeberseite als zu kurz erachteten Maschinenlaufzeiten aktuelle Relevanz. Eine technisch bedingte reguläre Betriebszeit, das heißt eine Einschränkung der täglichen Nutzungszeit aufgrund technischer Gegebenheiten, soll hier nicht betrachtet werden, da in diesem Fall die Erweiterung der Betriebszeit zu nicht vorhersehbaren zukünftigen Nutzungseinschränkungen und Maschinenausfällen führen könnte.
Diese Effekte wären grundsätzlich auch für die reguläre Betriebszeit zu berücksichtigen, da sich auch hier im Tagesablauf häufig Phasen höherer und niedrigerer Produktivität feststellen lassen. Insofern wird hier unterstellt, daß der angenommene, sich während der erweiterten Betriebszeit ergebende Mittelwert signifikant von dem während der Normalarbeitszeit anzusetzenden Wert unterscheidet.
Von nicht im Rahmen von Verbrauchsfunktionen abzubildenden Kosten wie beispielsweise rein zeitlichen Abschreibungen, die bei einem Mehrschichtenbetrieb eine erhöhte Relevanz in bezug auf die optimale Anpassungsstrategie erhalten können, soll an dieser Stelle abstrahiert werden. Zur Mehrschichtenabschreibung siehe Lücke (1967).
Hierbei handelt es sich natürlich um grundsätzliche Aussagen, die bei Eintritt außergewöhnlicher Umstände wie etwa Maschinendefekten (zeitweise) ihre Gültigkeit verlieren können.
Für Überstunden bzw. weitere Schichten wird damit wie bisher davon ausgegangen, daß keine Kosten der Nichtbeschäftigung entstehen.
Für den Fall, daß die Funktion keine Knickstellen aufweist, gilt eine Gleichheit der Grenzkosten bei intensitätsmäßiger Anpassung während der regulären Betriebszeit und der minimalen Einheitskosten bei Überstunden bei der Menge x (vgl. Bogaschewsky/Sierke 1987, S. 996). Für den vergleichbaren Fall bei der Anpassung zweier funktionsgreicher Aggregate siehe Abschnitt 3.3.5.
Hierbei ist zum Beispiel an Vorschriften zum Schutz der — in der Regel nachts mit einem geringeren Konzentrationsgrad arbeitenden — Beschäftigten oder an — während der Nacht schärfere — Lärmemissionsrichtlinien zu denken.
Siehe auch Adam (1993, S. 220).
Zur Simultananpassung von Intensität und Betriebszeit siehe Adam (1981), S. 408f.; Altrogge (1981); Ellinger/Haupt (1990), S. 144ff. sowie zur parallelen Variation mehrerer Planungsgrö ßen (“Simultananpassung im weiteren Sinne”) Haupt/Knobloch (1989); Knobloch (1990).
Diese Anpassungsformen würden auch fü solche “U-förmigen” Einheitsemissionsftmktionen gelten, die zu monoton steigenden (“S-förmigen”) Gesamtemissionsfunktionen führen.
Dieser Zusammenhang kann leicht an Zahlenbeispielen mit Einheitsemissionsfunktionen vom Typ s(d) =ad2- bd + c, mit a, b > 0, nachvollzogen werden, worauf hier allerdings verzichtet wird.
Die Variable für den oberen Grenzwert der Betriebsdauer kann für jede Schadstoffart einen anderen Wert annahmen, weshalb t hier mit dem Index µ versehen wurde.
Diese Aussage gilt für die hier angenommenen Kostenverläufe, also bei erlaubter zeitlicher Anpassung ohne Kosten der Produktionsunterbrechung und stetigen Verbrauchsfunktionen.
Zeit-/Leistungsdiagramme zur Verdeutlichung der zeitlichen und intensitätsmä ßigen Anpassung verwenden auch Kilger (1981, S. 144); Stepan/Fischer (1988, S. 33) sowie Dinkelbach/Piro (1990a, S. 643); (1990b, S. 701). In Dinkelbach/Piro (1990a) werden basierend auf Gutenberg-Technologienauch Möglichkeiten der simultanen Zeit-/Leistungsanpassung — u.a. bei beschränkten Entsorgungskapazitäten — aufgezeigt.
Der genaue Verlauf der Kostenfunktion in diesem Bereich hängt von der Grö ßenordnung des Rückgangs der Emissionen, dem Strafkostensatz je emittierter Schadstoffeinheit und der Kostenzunahme aufgrund der Erhöhung der Produktionsmenge ab.
Zur Fristigkeit betrieblicher Planungen und unterschiedlichen Planungsebenen vgl. u.a. Götze (1991, S. 10ff.) und zu Strategien im Beschaffungsbereich Roland (1993).
Die Einordnung qualitativer Anpassungsmöglichkeiten in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen sollte grundsätzlich an der möglichen unternehmerischen Reaktionsgeschwindigkeit orientiert werden. Lange (1978, S. 150 u. 170f.) klassifiziert qualitative Anpassungsmaßnahmen als mittelfristig, wenn der Bestand an Eigentumspotentialen unverändert bleibt, die Nutzungsrechte aus Vertragspotentialen dagegen variiert werden können, und als langfristig, wenn auch die Eigentumspotentiale variabel sind.
Die vom Kunden wahrgenommenen Produkteigenschaften können auch mit dem von Bloech/Rottenenbacher (1986, S. 28) im Zusammenhang mit der Wertanalyse verwendeten Begriff des (subjektiven) Gebrauchs- oder Geltungswerts der Produkte bezeichnet werden.
Auf dieses Problem wird noch detaillierter bei der Formulierung linearer Produktionsprogrammplanungsmodelle in Abschnitt 11.3.2 eingegangen.
Zur Prozeßsubstitution vgl. u.a. Bloech et. al (1993, S. 49ff.); Ellinger/Haupt (1990, S. 131 ff.); Hesse/Linde (1976a, S. 36ff.); Lücke (1967, S. 67f.).
Heinen (1957) unterscheidet in bezug auf die technischen Parameter zwischen der kurzfristig unveränderlichen z-Situation, der kurzfristig variablen u-Situation und der 1-Situation, die sich ständig ändernde Umgebungsbedingungen der Produktion abbildet (vgl. u.a. B3loech et al. 1993, S. 101 ff.).
Die Analyse für Beschränkungen der Gesamtemissionen oder anderer Umweltnutzungsbeschränkungen kann in entsprechender Weise durchgeführt werden.
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Bogaschewsky, R. (1995). Die Berücksichtigung der natürlichen Umwelt in betriebswirtschaftlichen Modellen der Produktions- und Kostentheorie. In: Natürliche Umwelt und Produktion. Nbf Neue Betriebswirtschaftliche Forschung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94434-4_4
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