Zusammenfassung
Wir kommen jetzt nach den langen Ausführungen über Nahrungsmittel und Speisen im allgemeinen zum eigentlichen Thema: Hungern und Hungerspeisen. Ich habe schon mehrfach in dieser Arbeit das Tamajeghwort für Hunger, laz, angeführt. Es existiert dazu auch ein Verb: ullaz, hungern, hungrig sein, Hunger haben. Was ist genau mit den Worten laz und ullaz gemeint? ullaz wird zunächst in einem alltäglichen Sinn gebraucht. Eine Person, die den ganzen Tag unterwegs war und seit dem Frühstück nichts gegessen hat, ist hungrig (yalloz). Ein Erwachsener, z.B. ein Ehemann, der zu seiner Frau nach Hause kommt, oder ein Gast, der ankommt, würde freilich nie sagen „alloza“, ich bin hungrig, sondern er würde das Hungergefühl verbergen und geduldig warten, bis ihm ein Essen serviert wird. Es wäre auch vom Gastgeber unhöflich, den anderen zu fragen, ob er hungrig sei, sondern er bereitet ohne zu fragen ein Essen zu und serviert es dem Gast.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Spittler, G. (1989). Hungern und Hungerspeisen. In: Handeln in einer Hungerkrise. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94357-6_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94357-6_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11920-5
Online ISBN: 978-3-322-94357-6
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