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Die Krise und die Intellektuellen

Klaus Mann zwischen ästhetischer Opposition und republikanischem Schriftstellerethos

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Zusammenfassung

„Die europäischen Intellektuellen sind gequält und beunruhigt. Jedermann in Europa ist gequält und beunruhigt, aber die Intellektuellen sind es besonders. [...]. Woran soll er glauben, der europäische Intellektuelle von heute? So vieles von dem, was er ererbt hat, ist fragwürdig oder hinfällig geworden; so viele Maximen, die ihm gültig schienen, haben jetzt einen hohlen, unüberzeugenden Klang. [...]. Die europäischen Intellektuellen sprechen von der Verzweiflung. Wie, wenn sie sich als zu schwach, zu entmutigt erwiesen, um die Feuerprobe zu bestehen? Wie, wenn sie versagten, ihre Sendung verrieten?“

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Anmerkungen

  1. Klaus Mann, Heute und morgen. Schriften zur Zeit, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin, München: 1969, S. 317–338; die Zitate: S. 317, 319, 322.

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  2. Vgl. dazu: Jost Hermand, Unbewältigte Vergangenheit. Westdeutsche Utopien nach 1945, in: Jost Hermand, Helmut Peitsch, Klaus R. Scherpe (Hrsg.), Nachkriegsliteratur in Westdeutschland 1945–1949. Schreibweisen, Gattungen, Institutionen. Berlin (West): 1982, S. 102–128.

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  3. Hans Mayer, Außenseiter. Frankfurt a. M.: 1981, S. 282 ff.

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  4. Klaus Mann, Der Wendepunkt. Ein Lebensbericht. Mit einem Nachwort von Frido Mann. München: 1981, S. 322 ff.

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  5. Zu Klaus Manns politischer Position in den 30er Jahren, seinem Verhältnis zur Volksfront und dem Niederschlag in der essayistischen und literarischen Produktion vgl. den einführenden Überblick bei: Uwe Naumann, Klaus Mann, Reinbek bei Hamburg 1984, S. 58 ff., 87 ff.

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  6. Klaus Mann, Der Kampf um den jungen Menschen, in: K. M., Woher wir kommen und wohin wir müssen. Frühe und nachgelassene Schriften, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin, München: 1980, S. 113–122.

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  7. Klaus Mann, Brief an Gottfried Benn, in: Klaus Mann, Prüfungen. Schriften zur Literatur, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin, München: 1968, S. 175–178.

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  8. In: Klaus Mann, Heute und morgen, S. 244–264, hier Anm. S. 361.

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  9. Klaus Mann, Der Vulkan. Roman unter Emigranten, Frankfurt a. M./Wien/Zürich: 1978. ( Seitenangaben im Text beziehen sich auf diese Ausgabe )

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  10. Vgl. dazu Joachim Radkau, Die deutsche Emigration in den USA. Ihr Einfluß auf die amerikanische Europapolitik 1933 bis 1945, Düsseldorf: 1971, S. 73 ff.

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  11. Vgl. dazu Paul Michael Lützeler, The City of Man (1940). Ein Demokratiebuch amerikanischer und emigrierter europäischer Intellektueller, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 2, 1984, S. 299–309.

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  12. Im Schlußkapitel von „The Other Germany“, New York: 1940, betonen Erika und Klaus Mann noch, daß die moralische, kulturelle und politische Erneuerung das Werk Deutschlands selbst, des „anderen“ — inneren und äußeren — Deutschland sein müsse (S. 287 ff.). Auf eine Intervention von außen setzt Klaus Mann mit der Ausweitung des Krieges auf Westeuropa seit Mitte 1940. In den editorials der ab Januar 1941 erscheinenden Zeitschrift „Decision“ formuliert Klaus Mann das demokratisch-zivilisatorische Konzept des Interventionismus der „free world“ (vgl. Klaus Mann, „Free World“, in: Decision, September 1941, S. 3–9.) — Zu Klaus Manns Entwicklung in den USA und zur Herausgeberpolitik von „Decision“ vgl. jetzt den Überblick bei Fredric Kroll, Trauma Amerika, (Klaus-Mann-Schriftenreihe, hrsg. v. Fredric Kroll, Bd. 5 1937–42), Wiesbaden: 1985, S. 233 ff.

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  13. In: Klaus Mann, Mit dem Blick nach Deutschland. Der Schriftsteller und das politische Engagement, hrsg. u.m. einem Nachwort von Michael Grunewald, München: 1985, S. 105–113.

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  14. Joachim Radkau, Die deutsche Emigration in den USA, S. 204 ff. Ders., Die Exilideologie vom,anderen Deutschland‘ und die Vansittartisten, in: aus politik und zeitgeschichte 10.1.1970, B. 2, S. 31–48.

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  15. In: Klaus Mann, Mit dem Blick nach Deutschland, S. 116–121.

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  16. Johannes R. Becher, Zur Frage der politisch-moralischen Vernichtung des Faschismus, in: J. R. B., Gesammelte Werke Bd. 16. Berlin und Weimar: 1978, S. 403–436.

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  17. Klaus Mann, The job ahead in Germany, S. 121.

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  18. In: Klaus Mann, Mit dem Blick nach Deutschland, S. 121–125, hier S. 124 f.

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  19. Die politische Entwicklung im Nachkriegsdeutschland hat Klaus Mann allerdings weiter beobachtet und kritisch kommentiert, so etwa in „Notes in the Russian Zone“ (KlausMann-Archiv KM 233), einem Reisebericht über die Eindrücke vom politischen und kulturellen Neuanfang in der sowjetisch besetzten Zone aus dem Jahr 1946, dessen positive Bilanz Klaus Mann als Einspruch gegen den sich anbahnenden Kalten Krieg verstanden wissen wollte.

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  20. Die Bilanz seiner Erfahrungen ist niedergelegt in „Sphinx without secret“, einem zusammen mit Erika Mann verfaßten Entwurf für ein gemeinsames Buch über Nachkriegsdeutschland (Klaus-Mann-Archiv KM 292). Ausgehend von der These, daß „the future of that particular nation depends to a large extent on its most enlightened, most responsible class — its intelligentsia“, werden Portraits von Martin Niemöller und Karl Barth, Karl Jaspers und Friedrich Meinecke angekündigt, gleichzeitig das Fehlen innerdeutscher literarischer Repräsentanten und einer neuen literarischen Bewegung beklagt.

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  21. Wiederabgedruckt in: Klaus Mann zum 75. Geburtstag, in: europäische ideen, Heft 52, 1981, Redaktion Klaus Täubert, S. 16–24.

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  22. Stattdessen wurde auf Empfehlung der Information Control Division (ICD) Werner Bergengruens „Der Großtyrann und das Gericht“ aus dem Jahr 1935 in einer Massenauflage gedruckt (vgl. Hansjörg Gehring, Amerikanische Literaturpolitik in Deutschland 1945–1953. Ein Aspekt des Re-Educations-Programms, Stuttgart: 1976 (Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 32), S. 45. — Zur Rezeption der Exilliteratur im Nachkriegsdeutschland vgl. Jost Hermand, Der geteilte Himmel. Exilliteratur im Verlagsprogramm der vier Besatzungszonen (1945–1949), in: Klaus R. Scherpe/Lutz Winckler (Hrsg.), Frühe DDR-Literatur, Berlin (West): 1987 (im Druck).

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  23. Klaus Mann, Kunst und Politik (1946), in: Klaus Mann zum 75. Geburtstag, S. 11–13.

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  24. Über seinen Eindruck berichtet Klaus Mann in „Berlins Darling“. Klaus-Mann-Archiv KM 117. Die Geschichte der Beziehung zwischen Klaus Mann und Gustaf Grundgens hat Eberhard Spangenberg dargestellt in: Karriere eines Romans. Mephisto, Klaus Mann und Gustaf Gründgens, München: 1982.

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  25. Vgl. Klaus Manns Brief an Thomas Mann vom 16.5.1945, in: Klaus Mann, Briefe und Antworten II, hrsg. v. Martin Gregor-Dellin, München: 1975, S. 225–231, und Klaus Mann, Der Wendepunkt, S. 546 ff.

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  26. Eine erste Zusammenfassung seiner Eindrücke gibt Klaus Mann in dem im Januar 1946 in der Zeitschrift „Esquire“ erschienenen Artikel „Three German Masters“.

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  27. In einem im Januar 1947 in der Zeitschrift „Town and Country“ erschienenen Artikel „Old Acquaintances“ faßt Klaus Mann seine Eindrücke der kulturellen Szene in den Westzonen folgendermaßen zusammen: „While the ex-Nazis or neo-Nazis in occupied Germany seem to be quite spirited and hopeful, the true anti-Nazis are indeed despondent and disillusioned.“ (Für diesen und andere Hinweise danke ich Fredric Kroll.) Zur Bedeutung des Kalten Krieges für die Kulturpolitik der amerikanischen Besatzungsmacht vgl. Hansjörg Gehring, Amerikanische Literaturpolitik in Deutschland 1945–1953, S. 74 ff.

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  28. Klaus Mann, Der Wendepunkt, S. 581.

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  29. Cahiers du sud, November 1938, S. 752–672. Vgl. auch Klaus Manns Bericht über seine literarische Sozialisation in: Der Wendepunkt, S. 120 ff.

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  30. Das habe ich darzustellen versucht in: Ästhetizismus und Engagement in den Exilromanen Klaus Manns, in: Alexander Stephan, Hans Wagener (Hrsg.), Schreiben im Exil. Zur Ästhetik der deutschen Exilliteratur 1933–1945, Bonn: 1985, S. 196–211.

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  31. Die Dokumente sind wieder abgedruckt in: Klaus Mann, Prüfungen, S. 167–192; die Zitate im folgenden: S. 177, 192.

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  32. Vgl. dazu meinen Beitrag: Artist und Aktivist. Zum Künstlerthema in den Exilromanen Klaus Manns. (Erscheint im „text +kritik“-Heft zu Klaus Mann, 1987.)

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  33. Vgl. dazu Klaus Mann, „Letztes Gespräch“, in: Die Sammlung, 1. Jg. 1933/34, H. 6, S. 297–305.

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  34. Bild und Motiv berühren sich einmal mit der Katastrophenthematik des Ästhetizismus und konservativer Kulturkritik, wie sie Karl Heinz Bohrer in: Die Ästhetik des Schrekkens. Die pessimistische Romantik und Ernst Jüngers Frühwerk, München: 1978, S. 269 ff., herausgearbeitet hat. In der antifeudalen und antibürgerlichen Karikatur des 19. Jahrhunderts wird der Vulkan andererseits zur Metapher der Revolution (vgl. etwa die Karikatur,Troisième éruption du Vulcan de 1789‘ in: La Caricature Nr. 135 vom 6.6.1833. Zit. nach: La Caricature. Bildsatire in Frankreich 1830–1835. Ausstellungskatalog Göttingen: 1980, S. 171 ).

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  35. Zur Entschlüsselung vgl. Ursula Triller, Klaus Manns Roman,Der Vulkan‘: Thematische und editionskritische Überlegungen (Staatsexamensarbeit Augsburg: 1983), S. 59 ff.

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  36. Klaus Mann, Der Vulkan, S. 28. Klaus Mann bezieht sich dabei vermutlich weniger auf die Tradition der,Ästhetik des Schreckens‘ als auf surrealistische Konzepte. Zum Surrealismus vgl. jetzt die umfassende Dokumentation von Karlheinz Barck, Surrealismus in Paris 1919–1939. Ein Lesebuch, Leipzig: 1986.

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  37. Das Deutschlandbild wird vor allem im zweiten, historischen Kapitel („Looking Backward“, S. 29 ff.) entwickelt; neben der vulgär-psychologischen Berufung auf den Volkscharakter findet sich der durchgängig thematisierte Hinweis auf das Ausbleiben einer Revolution, die die Trennung von geistiger und politischer Kultur hätte aufheben können.

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  38. In: Klaus Mann, Prüfungen, S. 258–286; die Zitate im folgenden: S. 267, 286.

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  39. Zur Entwicklung der ideologisch-politischen Konzeption Klaus Manns in den 30er Jahren vgl. Dieter Schiller, Geistige Differenz und politische Disziplin. Klaus Mann zwischen 1930 und 1935, in: Silvia Schlenstedt (Hrsg.), Wer schreibt, handelt. Strategien und Verfahren literarischer Arbeit vor und nach 1933, Berlin und Weimar: 1983, S. 163–198.

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  40. Vgl. Die Streichungen im „Manuskript“, S. 435, 436, 440 (Klaus-Mann-Archiv KM 56).

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  41. Hermann Rauschning, Die Revolution des Nihilismus. Kulisse und Wirklichkeit im Dritten Reich. Zürich und New York: 1938 (hier zitiert nach der 4. Auflage o. J.), S. 36–45 („Die Ziele des Nationalsozialismus“), S. 84–89 („Die doktrinlose Revolution“), S. 149–155 („Die totale Entwertung“).

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  42. Als Revolution des Nihilismus bezeichnen Erika und Klaus Mann den Faschismus in „The other Germany“, S. 54. Von Rauschning dürfte auch die im Schlußteil des Buches vorgenommene Deutung des Faschismus als Ausdruck einer allgemeinen europäischen Wertkrise mitbestimmt sein (Ebd., S. 282 ff.). Joachim Radkau, Die deutsche Emigration in den USA, S. 229, unterstreicht den Einfluß der Faschismuskonzeption Rauschrings in den USA.

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  43. Klaus Mann, Woran glaubt die europäische Jugend? Erstausgabe und Einleitung v. Michael Grunewald, in: Recherches Germaniques No 13, 1983, S. 215–268; die Zitate im folgenden: S. 246, 259. Auf den hier von Klaus Mann unternommenen Versuch, die irrationale Auf-und Ausbruchstimmung der jugendbewegten Lebensphilosophie positiv zu besetzen, den intellektuellen Humanismus in der Tradition der Aufklärung zu versöhnen mit einem revolutionär-utopischen Sensualismus, kann in diesem Zusammenhang nicht näher eingegangen werden.

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  44. Hermann Rauschning, Die Revolution des Nihilismus, S. 207 ff.

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  45. Gert Mattenklott, Homosexualität und Politik bei Klaus Mann, in: Sammlung. Jahrbuch für antifaschistische Literatur 2, 1979, S. 29–38; das folgende Zitat: S. 35.

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  46. Task of the intellectuals“, Klaus-Mann-Archiv KM 298; „The Function of the Writer in the Present Crisis“, Klaus-Mann-Archiv KM 155. Zur Entstehungsgeschichte vgl. Klaus Mann, Der Wendepunkt, S. 478 f. (17.3.1941).

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  47. Ich verwende den Begriff hier strukturalistisch im Sinne Michel Foucaults, Dispositive der Macht. Über Sexualität, Wissen und Wahrheit, Berlin: 1978, S. 44 f. Foucaults Unterscheidung zwischen dem „universellen“ Intellektuellen als „Repräsentanten der Allgemeinheit“, „Träger der Wahrheit und Gerechtigkeit“, und dem „spezifischen“ Intellektuellen als Träger einer eingegrenzten Kompetenz findet ihre historische Auslegung in den unterschiedlichen Positionen Thomas Manns und Bertolt Brechts (vgl. den Beitrag von Helmut Koopmann in diesem Band).

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  48. The Function of the Writer in the Present Crisis, Klaus-Mann-Archiv KM 155.

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  49. Klaus Mann, The Present Greatness of Walt Whitman, in: decision, April 1941, S. 1430; loc. cit. S. 21.

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  50. Fredric Kroll (Hrsg.), Klaus-Mann-Schriftenreihe Bd. 5, S. 281 f.

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  51. The Function of the Writer in the Present Crisis, Klaus-Mann-Archiv KM 155.

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Thomas Koebner Gert Sautermeister Sigrid Schneider

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Winkler, L. (1987). Die Krise und die Intellektuellen. In: Koebner, T., Sautermeister, G., Schneider, S. (eds) Deutschland nach Hitler. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94354-5_5

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