Zusammenfassung
Zu Recht gilt Max Weber als ein Begründer der Kultursoziologie und zugleich als ihr Meister. Sein ganzes Werk ist durchzogen von dem Bemühen, das Ineinandergreifen von Interessen und Ideen zu analysieren, in der Religionssoziologie nicht anders als in Wirtschaft und Gesellschaft. Seine Soziologie rückt immer zwei Probleme in den Vordergrund: die Interessen, ihre Formierung, die Konflikte zwischen ihnen, und die Ideen, die Wertvorstellungen, auf die sich das Handeln der einzelnen und der Kollektive bezieht und durch die Institutionen begründet und legitimiert werden. Immer wieder werden Webers Sätze zitiert: „Interessen (materielle und ideele), nicht: Ideen, beherrschen unmittelbar das Handeln der Menschen. Aber: die ‚Weltbilder‘, welche durch ‚Ideen‘ geschaffen wurden, haben sehr oft als Weichensteller die Bahnen bestimmt, in denen die Dynamik der Interessen das Handeln fortbewegte“1. Weber hat die Metapher des „Weichenstellers“ in seinen materialen Analysen konkret ausgeführt, darin liegt auch heute noch seine Aktualität für die Kultursoziologie. Aus seinen Arbeiten lassen sich, das ist die Annahme dieses Aufsatzes, Grundprobleme kultursoziologischer Analysen identifizieren, aus seinem Vorgehen Strategien ableiten, Schwierigkeiten und Lösungswege erkennen.
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Lepsius, M.R. (1990). Interessen und Ideen. In: Interessen, Ideen und Institutionen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94352-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94352-1_2
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Print ISBN: 978-3-531-11879-6
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