Zusammenfassung
Die mangelnde ‚Rückmeldung‘ des Zuschauers war für die Fernsehanstalten in der Bundesrepublik bis Ende der 60er Jahre kein Problem, das den Programmachern schlaflose Nächte bereitet hätte. Solange die Fernsehteilnehmerzahl beständig wuchs und ‚Kritik‘ sich weitgehend auf eine kriterienlos operierende ‚Fernsehrezension‘ in den Tages- und Wochenzeitungen beschränkte, genügte Akklamationsmessung nach Art von ‚Infratest‘. Journalisten merkten eigentlich erst in dem Moment auf, als eine kritische Kommunikationsforschung das Selbstverständnis der Publizisten und damit auch ihre gesellschaftliche Position aus der Beliebigkeit idealistischer Bestimmungen lösten. Die wiederauflebende Diskussion ‚kultur- und bewußtseinsindustrieller‘ Vermittlungsprozesse beschäftigte vor allem Kommunikationswissenschaftler und (Kunst-)Pädagogen. Medientheoretische Entwürfe einerseits, medienpädagogische Strategien andererseits thematisierten den ‚passiven‘, ‚manipulierbaren‘ Zuschauer, dem nach landläufiger (ideologiekritischer) Vorstellung permanenter Fernsehkonsum einen angemessenen Zugang zur Wirklichkeit versperrt.
„Es wird damit gerechnet, daß die Schauspieler nicht spielen und die Zuschauer nicht denken können.“
Bertolt Brecht1
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Königstein, H. (1981). Programmpraxis und ‚Feedback‘. In: Aufermann, J., Scharf, W., Schlie, O. (eds) Fernsehen und Hörfunk für die Demokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94333-0_25
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