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Die soziale Aufgabe des Strafrechts

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Muß Strafe sein?

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 122))

Zusammenfassung

Die Aufgabe des Strafrechts wird heute im allgemeinen utilitaristisch definiert. Das heißt, es soll für den einzelnen wie für die Allgemeinheit möglichst nützlich sein, wobei der maßgebliche Gesichtspunkt für die Lösung des Zielkonflikts zwischen individuellem und kollektivem Nutzen das größte Glück der größten Zahl — oder in der Formulierung Cesare Beccarias “das größte Glück verteilt auf die größte Zahl von Menschen” (1764 ,1966: 48) — ist. Seinen Nutzen stellt es dadurch unter Beweis, daß es die Gesellschaft vor solchen Handlungen schützt, durch die schutzwürdige Interessen des einzelnen oder der Allgemeinheit verletzt oder gefährdet werden können. Zwar kann das Strafrecht keinen perfekten Schutz bieten — wenn es das könnte, gäbe es ja keine Kriminalität mehr — aber es kann doch, so nimmt man jedenfalls an, durch positive und negative Generalprävention, durch Incapacitation als negative und Resozialisierungsbemühungen als positive Spezialprävention eine gewisse Wirksamkeit entfalten, auf die kaum jemand gerne verzichten möchte. Die soziale Aufgabe des Strafrechts ist also der Schutz der einzelnen BürgerInnen sowie der staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen. Diese Aufgabenbestimmung erscheint uns heute schon nahezu selbstverständlich. Wozu sollte das Strafrecht denn auch sonst da sein, wenn nicht dazu, uns nach Möglichkeit vor Raub und Mord, Vergewaltigung und Mißhandlung, Drogen- und Umweltdelikten zu schützen?

Der Autor dankt Helge Peters für wertvolle Hinweise und Unterstützung.

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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Scheerer, S. (1993). Die soziale Aufgabe des Strafrechts. In: Peters, H. (eds) Muß Strafe sein?. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 122. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94252-4_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94252-4_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12449-0

  • Online ISBN: 978-3-322-94252-4

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