Zusammenfassung
Mit Protoindustrialisierung wird jene frühneuzeitliche Epoche bezeichnet, in welcher sich der zuvor immer noch latente Gegensatz von Land und Stadt bis in das Extreme hinein zuspitzt. Es ist die Zeit, in welcher sich die Praxis der bürgerlich-fabricolen Gesellschaft zu artikulieren und zu formieren beginnt und in Auseinandersetzung mit der Praxis der grundherrlich-agricolen Gemeinschaft eintritt. Der Kampf um geistige, politische und industrielle Selbstbehauptung wird aufgenommen In Gestalt der protestantischen Religion, die insofern eine bereits aufgeklärte Subjektivität voraussetzt, als sie das Individualbewußtsein zur Autorität über den christlichen Lebenswandel bestimmt, gelingt auf geistigem Territorium ein Kompromiß, wie er für diese Epoche charakteristisch ist. Er findet sein praxeologisches Pendant auf politischem Terrain in Gestalt der absolutistischen Staatsverfassung und im industriellen Bereich in den Formen des Verlagswesens und der Manufaktur. In allen diesen Fällen werden Traditionsbestände unter einem neuen, rein städtisch-gesellschaftlichen Gesichtspunkt reorganisiert.
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© 1993 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Hassenpflug, D. (1993). Der fabricole Naturzustand. In: Sozialökologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94247-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94247-0_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12503-9
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