Tradition und Transformation pp 146-222 | Cite as
Staatliche Einflußnahme auf Prozesse politischer Sozialisation in der Bundesrepublik und in der DDR
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Zusammenfassung
Politische Sozialisation in einer pluralistischen Demokratie wie der Bundesrepublik und politische Sozialisation in einer monistischen Diktatur wie der DDR1 sind auf derselben Ebene nicht ohne weiteres vergleichbar. Zum Wesen des pluralistischen Systems gehört zum einen die Beteiligung einer Vielheit gesellschaftlicher Gruppen an der Formulierung der Ziele des staatlichen Einflusses auf die politische Sozialisation und zum anderen die prinzipiell eingeräumte Konkurrenz anderer, nichtstaatlicher und staatlich nicht beeinflußter, Sozialisationsagenturen. Die Ansätze eines „sozialistischen Pluralismus“, die vor allem in der Nachfolge des britischen Sozialisten Harold Laski entwickelt wurden2, spielten in den Gesellschaftswissenschaften der DDR keine Rolle; der SED-Staat hielt bis zu seinem Ende an dem ideologisch begründeten monistischen Prinzip seiner Herrschaft fest.
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Literatur
- 1.Im Zusammenhang eines deutsch-deutschen Vergleichs die DDR eine “sozialistische Demokratie” im Unterschied zur “westliche(n) Demokratie” der Bundesrepublik zu nennen, wie das Wolfgang Behr (1979/1985, 29–46) und Heiner Timmermann (1984, 11) vorgeschlagen haben, reproduziert recht weitgehend das ideologische Selbstverständnis der sozialistischen DDR und trägt letztlich zu einer Entleerung des Demokratiebegriffs bei. Treffender für das Herrschaftssystem der DDR ist der Begriff der Diktatur, den im übrigen auch die SED zur Kennzeichnung ihrer Herrschaft mit dem Terminus “Diktatur des Proletariats” (Programm der SED 1976, 7) selbst verwandt hat, auch wenn die Einheitspartei dabei die Identität der Diktatur des Proletariats und der sozialistischen Demokratie vorausgesetzt hat.Google Scholar
- 2.Neben verschiedenen Ansätzen in Jugoslawien, Polen, und der Tschechoslowakei hat in Deutschland vor allem Rainer Eisfeld (Pluralismus zwischen Liberalismus und Sozialismus, Stuttgart u. a. 1972) die staatstheoretische Verbindung von Pluralismus und Sozialismus versucht.Google Scholar
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- 26.Das Zitat ist abgedruckt in: Ludwig Fertig (Hg.): Die Volksschule des Obrigkeitsstaates und ihre Kritiker. Texte zur politischen Funktion der Volksbildung im 18. und 19. Jahrhundert, Darmstadt 1979 (zit. n. Reichel 1981b, 86).Google Scholar
- 28.So formulierte der preußische Gymnasialdirektor Richard Martens - ganz im Sinne der kaiserlichen Bemühungen Wilhelms II., die Schulen zu einer intensiveren Bekämpfung der Sozialdemokratie anzuhalten - in einer Schrift, die ebenso wie die ihr zugrunde liegenden Tendenz einer politischen Vereinnahmung des Geschichtsunterrichts vom 1. Deutschen Historikertag im April 1893 fast einhellig abgelehnt wurde (vgl. Winfried Schulze: Der Kaiser und die Historiker. Vor hundert Jahren in München: Der 1. Deutsche Historikertag, in: SZ vom 5.4.1993).Google Scholar
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- 36.Senatsverwaltung fir Schule, Berufsbildung und Sport: Vorläufiger Rahmenplan für Unterricht und Erziehung in der Berliner Schule, Gymnasiale Oberstufe, Gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld, Fach Sozialwissenschaften, Stand: 1977, 1987, 1988, Berlin, Nachdruck 1991, S. 8fGoogle Scholar
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- 42.Vgl. Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung: Lehrplan für die Haupt-und Realschule, Geschichte/Politik, Hamburg 1990, S. 7Google Scholar
- 43.Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung: Lehrplan Politik fir die Berufs-und Berufsfachschulen, Hamburg 1991, S. 7Google Scholar
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- 52.Vgl. die vom saarländischen Minister für Kultur, Bildung und Wissenschaft bzw. für Bildung und Sport zwischen 1987 und 1991 herausgegebenen Vorläufigen Lehrpläne Geschichte für Gymnasium, Klassenstufe 7+8; Hauptschule, Klassenstufe 9; Gymnasium, Klassenstufe 9+10; die Vorläufigen Lehrpläne Grundkurs Geschichte für Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 12; Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 13; die Vorläufigen Lehrpläne Leistungskurs Geschichte Mr Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 12; Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 13; sowie die Vorläufigen Lehrpläne Erdkunde Mr Realschule, Klassenstufe 7; Gymnasium, Klassenstufe 7; Gymnasium, Klassenstufe 9; Gymnasium, Klassenstufe 11; die Vorläufigen Lehrpläne Grundkurs Erdkunde, Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 12; Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 13; die Vorläufigen Lehrpläne Leistungskurskurs Erdkunde, Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 12; die Vorläufigen Lehrpläne Leistungskurs Erdkunde, Gymnasium, Gesamtschule, Jahrgangsstufe 13Google Scholar
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- 54.Vgl. die vom saarländischen Ministerium für Bildung und Sport 1990 herausgegebenen Vorläufigen Lehrpläne Mr Gesellschaftswissenschaften an der Gesamtschule, Klassenstufen 5 und 6, S. 3; sowie Jahrgangsstufen 7 und 8, S. 4f.Google Scholar
- 55.Der Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein: Lehrplan Realschule, Politik, Klassenstufen 9 und 10 - Wahlpflichtkurs -, Kiel 1986, S. 1 und 4Google Scholar
- 56.Vgl. die vom Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein 1986 herausgegebenen Lehrpläne Geschichte Mr Hauptschule, Klassenstufen 6–9; Realschule, Klassenstufen 6–10; Gymnasium, Klassenstufen 6–10; die Lehrpläne Erdkunde für Hauptschule, Klassenstufen 5–9; Gymnasium, Klassenstufen 5–10; Gymnasium, Oberstufe. Auch die Lehrläne Wirtschaft/ Politik Mr Hauptschule, Klassenstufen 8 und 9; Realschule, Klassenstufe 9 und 10; sowie der Lehrplan Wirtschaft für Realschule, Klassenstufen 9 und 10 - Wahlpflichtkurs - enthalten kaum fiber kognitive Lernziele hinausgehende Erziehungsziele.Google Scholar
- 58.Zur Stellung des Schülers in der Schule, Beschluß der KMK 1973; zit. n. Dietmar Waterkamp: Erziehung in der Schule, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 261–277, hier 261Google Scholar
- 60.Gesetz fiber das einheitliche sozialistische Bildungssystem vom 25. Februar 1965, Präambel und § 1, in: Gesetzblatt der DDR 1965, Teil I, 85f.Google Scholar
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- 62.Vgl. Ludwig Liegle: Vorschulerziehung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 157–170, hier 166f.Google Scholar
- 63.Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem vom 25. Februar 1965, § 5, in: Gesetzblatt der DDR 1965, Teil I, 87Google Scholar
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- 67.Baumann u. a. 1984, 11. Die Aufgabe der Schulbücher, “neue, für die Allgemeinbildung wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen für den Unterricht rationell, methodisch aufbereitet und schülergemäß bereitzustellen”, wurde zur Rechtfertigung Mr “den hohen gesellschaftlichen Aufwand für die Entwicklung, Produktion und Bereitstellung von Schulbüchern” angeführt. Eine “gesellschaftlich notwendige starke Dynamik” bei der Schulbuchgestaltung wurde darin gesehen, daß zwischen 1971 und 1979 für die Klassen 1 bis 12 fast 37% aller Schulbücher (112 Titel) und zwischen 1980 und 1984 insgeamt 68 neue Titel eingeMhrt wurden (vgl. Baumann u. a. 1984, 11–13).Google Scholar
- 68.Vgl. Arbeitsordnung für die Führung und den Ablauf der Arbeiten zur Weiterentwicklung von Lehrplänen, Schulbüchern, Unterrichtshilfen und Unterrichtsmitteln vom 4.5.1981 (internes Material); nach Baumann u. a. 1984, 122Google Scholar
- 69.Baumann u. a. 1984, 123. Auch wenn das Autorenkollektiv ‘verselbständigt’ hier in Anführungszeichen gesetzt hat, wird deutlich, daß ’Selbständigkeit’ in der offiziellen Sprache der DDR negativ konnotiert war.Google Scholar
- 73.Vgl. Willi Büchner-Uhder/Peter Zotl (Leiter eines Autorenkollektivs): Staatsbürgerkunde, Klasse 8, Berlin /DDR 1984, 19874, S. 77–111Google Scholar
- 74.Vgl. Werner Pfaff (Leiter eines Autorenkollektivs): Staatsbürgerkunde, Klasse 9, Berlin/DDR 1983, 19875, S. 29–106Google Scholar
- 75.Die Themen dieses Bands lauteten: Der Charakter unserer Epoche; Die strategische Aufgabenstellung der SED für die weitere Gestaltung des entwickelten Sozialismus; Grundfragen der ökonomischen Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik; Sozialstruktur und politische Ordnung des Sozialismus; Der Marxismus-Leninismus - die Weltanschauung, nach der wir leben und handeln (vgl. Otto Reinhold (Leiter eines Autorenkollektivs): Staatsbürgerkunde, Klasse 10, Berlin /DDR 1987).Google Scholar
- 78.Erich Loest: Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene. Roman, Stuttgart 1978, München 1980, 19865, S. 87Google Scholar
- 81.Vgl. Iiter/Herrmann/Stolz 1974, 30–38. Die dort beschriebenen Ziele der sozialistischen Wehrerziehung in der Schule gipfeln darin, daß sich “ein Teil der männlichen Schüler… freiwillig und bewußt zur Berufsausübung in den bewaffneten Kräften melden” wird (S. 38).Google Scholar
- 87.Jurek Becker: Schlaflose Tage. Roman, Frankfurt a. M. 1978, 1980, S. 134f.Google Scholar
- 88.Vgl. Joachim H. Knoll: Erwachsenenbildung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 490–509, hier 490 und 496Google Scholar
- 90.Vgl. Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 5 (Baden-Württemberg), 65 (Bayern), 106 (Bremen), 231 (Nordrhein-Westfalen), 266 (Rheinland-Pfalz), 306 (Saarland) und 339 (Schleswig-Holstein). Die Verfassungen von Berlin, Hamburg, Hessen und Niedersachsen äußern sich nicht zur Erwachsenenbildung.Google Scholar
- 91.In den siebziger Jahren wurden weiterhin die Konzepte des “lebenslangen Lernens” und der “befreienden Erziehung” entwickelt (vgl. Werner Lenz: Politische Bildung für Erwachsene. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und pädagogische Reflexion, in: APuZ 1988/51, 2937, hier 33).Google Scholar
- 92.Vgl. Joachim H. Knoll: Erwachsenenbildung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 490–509, hier 499Google Scholar
- 93.Die 837 Volkshochschulen, die es 1986 in der Bundesrepublik gab, hatten mit Haupt-und Nebenstellen zusammen 4.683 Einrichtungen (vgl. Joachim H. Knoll: Erwachsenenbildung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 490–509, hier 502).Google Scholar
- 95.Thilo Ramm: Die Bildungsverfassungen, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 3456, hier 49Google Scholar
- 96.Vgl. beispielsweise Dorothee Dickenberger: Politische Sozialisation, in: Westliche Industriegesellschaften 1983, 351–357, hier 352; Wolfgang Hilligen: Politische Bildung, in: Handlexikon zur Politikwissenschaft 1986, 362–369, hier 362; Bernhard ClauBen: Politische Sozialisation, in: Politik-Lexikon 1991, 492–495, hier 492Google Scholar
- 98.Die Volkshochschule - Handbuch für die Praxis der VHS-Leiter und -Mitarbeiter. Loseblattsammlung DIN A4, hg. von der Pädagogischen Arbeitsstelle des Deutschen VolkshochschulVerbandes, 5. Lieferung, Frankfurt a. M. 1972, Blatt 41.515 und 41.600. Auch wenn der damalige DVV-Direktor Dolff(1969/1973, 15) an anderer Stelle die Aufgabe des Deutschen Volkshochschul-Verbandes unter anderem darin gesehen hat, “Ziel und Aufgabe der Volksbildung ständig neu zu diskutieren”, wurde dieses “Aufgabenverständnis der Erwachsenenbildung” bis heute nicht mehr erneuert.Google Scholar
- 99.Richtlinien fir die politische relevante Bildungsarbeit der Münchner Volkshochschule e. V. Akademie für Erwachsenenbildung, vom Kuratorium beschlossen am 14. November 1975. Als den Aufsichtsorganen des eingetragenen Vereins gehören (Stand von 1993) dem Vorstand der Münchner Volkshochschule einer der Münchner Bürgermeister sowie vier Stadträte und dem Kuratorium der Münchner Oberbürgermeister, zwei Bürgermeister, 18 Stadträte sowie 18 weitere von der Mitgliederversammlung gewählte Vertreter an.Google Scholar
- 100.Vgl. Joachim H. Knoll: Erwachsenenbildung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 490–509, hier 502 und 504Google Scholar
- 101.Vgl. Joachim H. Knoll: Erwachsenenbildung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 490–509, hier 490f.Google Scholar
- 104.Gemeinsamer Beschlug des Ministerrates der DDR und des Bundesvorstandes des FDGB vom 21. Juni 1979 “Für eine weitere Erhöhung des Niveaus der Erwachsenenbildung”, in: Verfügungen und Mitteilungen des Staatssekretariats für Berufsbildung, Nr. 6/1979, S. 73; zit. n. Gottfried Schneider 1988, 9Google Scholar
- 105.Vgl. den Titel von Gottfried Schneider 1988. Staatsbürgerliche, d. h. politisch-ideologische Erziehung wurde dort eng mit dem Ziel der volkswirtschaftlichen Modernisierung verquickt: “So ist die Erwachsenenbildung darauf gerichtet, die Werktätigen immer besser zur Wahrnehmung ihrer Eigentümer-, Produzenten-und Staatsbürgerfunktion zu befähigen, ihre Bereitschaft zur Mitverantwortung fir die beschleunigte Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zu erhöhen und damit einen aktiven Beitrag zur weiteren Effektivitätssteigerung der Volkswirtschaft zu leisten.” (S. 12)Google Scholar
- 111.Von insgesamt 319.792 Teilnehmern in diesem Zeitraum besuchten 27.923 (8,7%) Gesamt-und Einzellehrgänge mit Abschluß, 70.574 (22,1%) Fremdsprachenlehrgänge und 221.295 (69,2%) allgemeinbildende Lehrgänge (berechnet nach: Statistisches Jahrbuch der DDR 1989, 311).Google Scholar
- 112.Beschluß des Sekretariats des Zentralkomitees der SED über die Aufgaben der Volkshochschule und die weitere Durchfuhrung der fachlichen Qualifizierung der Werktätigen vom 9.2.1956 (unveröffentlicht); zit. n. Gottfried Schneider 1988, 60Google Scholar
- 113.Vgl. Joachim H. Knoll: Erwachsenenbildung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 490–509, hier 504Google Scholar
- 114.Vgl. Oskar Anweiler: Bildung und Wissenschaft in der DDR, in: Deutschland-Handbuch 1989, 370–388, hier 379f.Google Scholar
- 115.Vgl. Ekkehart Lippert: Politische Sozialisation: Bundeswehr, in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1981, 347–351, hier 349f.Google Scholar
- 116.Rudolf Hamann: Bundeswehr, in: Handbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland 1977/1978, 155–160, hier 157. Dort heißt es weiter zur Realisierung dieses Denkmodells, daß u. a. “die Jahresberichte des Wehrbeauftragten und eine Analyse des offiziösen Schrifttums der Bundeswehr… auf Defizite” hinweisen.Google Scholar
- 117.Vgl. Gesetz über die Rechtsstellung des Soldaten (Soldatengesetz) vom 19.3.1956, in: Bundesgesetzblatt. Teil I, 1956, 115f.Google Scholar
- 118.ZDv 11/1 i. d. F. vom Februar 1957 “Leitsätze für die Erziehung des Soldaten” (zit. n. von Ilsemann 1971, 323f.)Google Scholar
- 119.Gesetz über die Rechtsstellung des Soldaten (Soldatengesetz) vom 19.3.1956, § 9, in: Bundesgesetzblatt. Teil I, Jahrgang 1956, 115f.Google Scholar
- 120.Gerhard Bronisch: Politische Bildung in der Bundeswehr, in: Vierzig Jahre politische Bildung 1990, 241–248, hier 242Google Scholar
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- 122.ZDv 12/1 “Politische Bildung in der Bundeswehr” vom Dezember 1988 (zit. n. Gerhard Bronisch: Politische Bildung in der Bundewehr, in: Vierzig Jahre politische Bildung 1990, 241248, hier 246)Google Scholar
- 129.Gesetz über den Wehrdienst in der Deutschen Demokratischen Republik - Wehrdienstgesetz - vom 25. März 1982, Anlage zu § 19 Abs. 1, in: Gesetzblatt der DDR 1982, Teil I, 229Google Scholar
- 136.Im Jahr 1988 waren es 1.487.238 Mitglieder (vgl. Statistisches Jahrbuch der DDR 1989, 414).Google Scholar
- 137.Damit überstieg im Jahr 1988 die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder die Zahl der Berufstätigen von 8.979.700 (vgl. Statistisches Jahrbuch der DDR 1989, 111 und 411).Google Scholar
- 138.Arbeitsgesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik vom 16. Juni 1977, § 6, in: Gesetzblatt der DDR 1977, Teil I, 187Google Scholar
- 141.Gesetz über die Teilnahme der Jugend an der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und ihre allseitige Förderung in der Deutschen Demokratischen Republik - Jugendgesetz - vom 28. Januar 1974, in: Gesetzblatt der DDR 1974, Teil I, 48Google Scholar
- 143.Vgl. hierzu auch Hanhardt 1975, 75–79; Christiane Lemke: Jugendliche in der DDR - Freizeitpolitik und Freizeitverhalten, in: DA 1984/2, 166–182, hier 169; Thomas 1986, 66f.; GlaeBner 1989, 211f.; Lemke 1991, 134–139Google Scholar
- 144.Auffallenderweise finden sich in offiziellen Quellen der DDR (z. B. Statistisches Jahrbuch der DDR; Handbuch der gesellschaftlichen Organisationen 1985) keine genauen Angaben über die Zahl der Mitglieder der FDJ. Westliche Autoren (z. B. GlaeBner 1989, 212; Lemke 1991, 134) geben Ihr die achtziger Jahre an, daB rund 2,3 Millionen oder ca. 75% aller Jugendlichen in der FDJ organisiert waren, jedoch 90% der Schüler und Studenten, 50% der Arbeiter nach Abschlug der Lehre, 40% der ungelernten Arbeiter und nur 20% der jungen LPG-Bauern.Google Scholar
- 146.“Gesetze” und “Gelöbnis” der Thälmann-Pioniere, in: Pionierkalender 1968, Berlin /DDR o. J. (1967), S. 88f. (zit. n. DDR. Dokumente 1986, 304)Google Scholar
- 148.Während 1954/55 nur ca. 18% eines Altersjahrgangs an der Jugendweihe teilnahmen, waren es seit 1960 etwa 90% (vgl. Ralf Rytlewski/Detlev Kraa: Politische Rituale in der Sowjetunion und in der DDR, in: APuZ 1987/3, 33–48, hier 44f.).Google Scholar
- 151.Gesetz über die Teilnahme der Jugend an der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und ihre allseitige Förderung in der Deutschen Demokratischen Republik - Jugendgesetz - vom 28. Januar 1974, § 24, in: Gesetzblatt der DDR 1974, Teil I, 53Google Scholar
- 156.Vgl. Art. 22 Grundgesetz 1991, 33; Art. 1 Verfassung der DDR 1986, 36. Die spätere Staatsflagge der DDR, die auf beiden Seiten das Staatswappen trägt, wurde erst 1959 eingeführt.Google Scholar
- 157.Vgl. Einigkeit und Recht und Freiheit. Nationale Symbole und nationale Identität, hg. von der Bundeszentrale Mr politische Bildung, Bonn 1985/1990, S. 31. Der an der Stirnseite im Bonner Plenarsaal des Deutschen Bundestages angebrachte, etwas rundlich geratene Adler entstand in der Zeit des Wirtschaftswunders.Google Scholar
- 158.Gesetz über das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik vom 26. September 1955, § 1, in: Gesetzblatt der DDR 1955, Teil I, 705Google Scholar
- 159.Vgl. Einigkeit und Recht und Freiheit. Nationale Symbole und nationale Identität, hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1985/1990, S. 34–49Google Scholar
- 160.Wer den Staat der Bundesrepublik “verunglimpft”, kann laut § 90a Strafgesetzbuch dafür zu maximal drei Jahren Haft verurteilt werden (vgl. Martin Greiffenhagen: Die Bundesrepublik Deutschland 1945–1990. Reformen und Defizite der politischen Kultur, in: APuZ 1991/1–2, 16–26, hier 23).Google Scholar
- 161.Vgl. Axel Görlitz: Symbol, in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1981, 482–486, hier 485Google Scholar
- 162.Wie Infratest 1987 ermittelt hat, wünschten zwar 80% der Bundesdeutschen generell eine Wiedervereinigung, glaubten aber mit 72% fast ebenso viele, daß die Wiedervereinigung in absehbarer Zeit nicht kommen werde (vgl. Die Deutschen und ihr Vaterland 1988, 90 und 94).Google Scholar
- 163.Diese verbreitete Einschätzung gibt wieder: Ilse Spittmann: Tag der deutschen Einheit, in: Handwörterbuch zur deutschen Einheit 1992, 660–667, hier 666.Google Scholar
- 164.Vgl. beispielsweise die Balkenüberschrift “Gruß allen Bürgern der DDR zum Nationalfeiertag”, in: ND vom 6.10.1988. Die folgende Beschreibung stützt sich auf eigene Beobachtung des Rituals zum Staatsfeiertag am 7. Oktober 1988 in Berlin.Google Scholar
- 165.Die “Aktuelle Kamera” reservierte am 7.10.1988 in ihrer Sendung um 192.h 25 Minuten ihrer halbstündigen Sendezeit dem Bericht über die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag.Google Scholar
- 166.Vgl. zu den Mai-Demonstrationen: Ralf Rytlewski/Detlev Kraa: Politische Rituale in der Sowjetunion und in der DDR, in: APuZ 1987/3, 33–48, hier 42–44; Ralf Rytlewski/Birgit Sauer/Ulrike Treziak: Politische und soziale Rituale in der DDR, in: Politische Kultur in Deutschland 1987, 247–257, hier 252–257.Google Scholar
- 167.Der in den einzelnen Bundesländern verschieden ausgeprägte, zuweilen martialisch wirkende Charakter des Auftretens und des Vorgehens der Polizei bei Demonstrationen und Akten unkonventionellen Protestverhaltens steht im Widerspruch zu der generell zivilen Selbstdarstellung des bundesdeutschen Staates.Google Scholar
- 168.Berechnet nach den Zahlenangaben von 1982 in: Zahlenspiegel 1986, 30f. Die Grenztruppen der DDR und der Bundesgrenzschutz wurden hier jeweils zu den Angaben über die deutschen Soldaten gezählt. Läßt man die stationierten ausländischen Streitkräfte weg, so ergibt sich ein Verhältnis von 100 Soldaten in der DDR zu 84 in der Bundesrepublik auf jeweils 10.000 Bürger. Nicht berücksichtigt wurden die Reservisten in beiden Staaten und die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR.Google Scholar
- 169.Vgl. Albrecht Hinze: Die Nationale Volksarmee der DDR. Dreißig Jahre im Stechschritt, in: SZ vom 3.3.1986Google Scholar
- 171.Dabei wurde in bestimmten Fällen Offenheit gegenüber anderen Sprachen und Soziolekten demonstriert. So wurde das englische Wortmeeting’ von der offiziellen DDR-Sprache in der Bedeutung ‘offizielle politische Veranstaltung’ kanonisiert; so konnte es etwa im ND vom 13.10.1988 in der Schlagzeile heißen: “Begeisterndes Meeting mit Erich Honecker in Hohenschönhausen. Dreimillionste Wohnung an Berliner Arbeiterfamilie - Zeugnis erfolgreicher Politik zum Wohle des Volkes”. Seit der Änderung des Untertitels in “Sozialistische Tageszeitung” Ende 1989 schreibt das “Neue Deutschland” ein lebendigeres, flüssigeres Deutsch.Google Scholar
- 174.Vgl. Die Staats-Reliquien bleiben am Rhein, in: SZ vom 28.6.1991; Vorbildliches Kollektiv in Bonner Vitrine, in: SZ vom 13.02.1992. Vgl. zur Konzeption des Bonner Hauses der Geschichte: Hermann Schäfer: Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Strukturgeschichtliche Darstellung im Museum, in: APuZ 1988/2, 27–34.Google Scholar
- 175.Vgl. Vierzig Jahre Bundesrepublik Deutschland. Eine Ausstellung des Bundesarchivs im Auftrag der Bundesregierung, Konzeption und Gesamtleitung: Friedrich P. Kahlenberg, Tilman Koops, Koblenz 1989Google Scholar
- 176.Christoph Stölzl/Verena Tafel: Das Deutsche Historische Museum in Berlin. Perspektiven und Ziele, Entstehung und gegenwärtiger Stand, in: APuZ 1988/2, 17–26, hier 19 (Verena Tafel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am DHM).Google Scholar
- 178.Vgl. die resümierenden Einschätzungen in: Günther Steinkamp: Politische Sozialisation: Familie, in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1981, 352–357; Klaus Wasmund: Ist der politische Einfluß der Familie ein Mythos oder eine Realität?, in: Handbuch der politischen Sozialisation 1982, 23–63, hier vor allem 23–27 und 5357; Behrmann 1983, 91–100; Lemke 1991, 85–87.Google Scholar
- 179.Vgl. Art. 6,1 Grundgesetz 1991, 25; Art. 38,1 Verfassung der DDR 1986, 83Google Scholar
- 181.Verfassung des Landes Baden-Württemberg vom 11. November 1953. Zuletzt geändert durch Ges. vom 6.2.1979, Art. 15,3, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 1–24, hier 4Google Scholar
- 182.Vgl. Verfassung fir das Land Nordrhein-Westfalen vom 28. Juni 1950. Zuletzt geändert durch Gesetz vom 19. Dezember 1978, Art. 8,1, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 227–248, hier 229; Verfassung für Rheinland-Pfalz vom 18. Mai 1947. Zuletzt geändert durch Gesetz vom 23. Februar 1979, Art. 27, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 261–288, hier 265Google Scholar
- 183.Verfassung fir Rheinland-Pfalz vom 18. Mai 1947. Zuletzt geändert durch Gesetz vom 23. Februar 1979, Art. 27 und 25, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 261–288, hier 264f.Google Scholar
- 184.Die hessische Verfassung stellt der Tüchtigkeit als Ziel der elterlichen Erziehung den “Gemeinsinn” voran. Vgl. Verfassung des Landes Hessen vom 1. Dezember 1946. Zuletzt geändert durch Gesetz vom 23. März 1970, Art. 55, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 162–187, hier 170; Verfassung des Freistaates Bayern vom 2. Dezember 1946. Zuletzt geändert durch Ges. vom 19.7.1973, Art. 126,1, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 40–72, hier 62.Google Scholar
- 185.Vgl. Verfassung des Saarlandes vom 15. Dezember 1947. In der Fassung des Gesetzes Nr. 1102 vom 4. Juli 1979, Art. 24,1, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 302321, hier 304; Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen vom 21. Oktober 1947. Zuletzt geändert durch Gesetz vom 13.3.1973, Art. 23, in: Verfassungen der deutschen Bundesländer 1981, 101–128, hier 104Google Scholar
- 186.Klaus Wasmund: Ist der politische Einflug der Familie ein Mythos oder eine Realität?, in: Handbuch der politischen Sozialisation 1982, 23–63, hier 35Google Scholar
- 187.Vgl. Renate Köcher: Unterschätzte Funktionen der Familie, in: APuZ 1988/13, 24–33, hier 30–33Google Scholar
- 189.Familiengesetzbuch der Deutschen Demokratischen Republik vom 20. Dezember 1965, Präambel und § 42,2 und 3, in: Gesetzblatt der DDR 1966, Teil I, 2 und 8Google Scholar
- 191.Vgl. Hauptabteilung des Ministeriums fir Volksbildung 1986, 85: “Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, daß sich fast ausnahmslos alle Eltern auf solche wichtigen Ziele orientieren wie die Erziehung der Kinder zu kollektiven Verhaltensweisen, zu Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft, zur Arbeitsliebe, zu einer guten Lerneinstellung usw.… Es wird jedoch auch deutlich, daß sich ein Teil der Eltern noch mit zwar wichtigen, aber doch nicht genügend in umfassendere Ziele eingeordneten Teilzielen begnügt und damit in der täglichen Erziehungsarbeit nicht die notwendige Orientierung besitzt.”Google Scholar
- 195.Vgl. Zahlenspiegel 1986, 52. Das Autorenkollektiv unter Leitung von Rudi Weidig (1988, 198) gibt fir das Jahr 1986 einen Beschäftigungsgrad der arbeitsfähigen weiblichen Bevölkerung von 91,3% an.Google Scholar
- 196.In der DDR wurden im Jahr 1988 nach offiziellen Angaben 79,9% der 0–3jährigen in Kinderkrippen betreut, 94% der 3–6jährigen besuchten Kindergärten und -wochenheime (vgl. Statistisches Jahrbuch der DDR 1989, 346 und 302). Das Statistische Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland macht zur Versorgung mit Kinderkrippen und Kindergärten keine Angaben.Google Scholar
- 197.Ludwig Liegle: Vorschulerziehung, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 157–170, hier 162Google Scholar
- 198.So auf der Sommertagung der Studiengruppe Deutsche Frage in Auel bei Bonn im Juli 1991 (vgl. Volker Zastrow: Bei uns ist alles besser - bis auf das Gewissen. Zwei politische Kulturen in Deutschland?, in: FAZ vom 15.7.1991); vgl. auch Maaz 1991, 87f.Google Scholar
- 199.Dieser Befund einer entscheidenden Rolle der politischen Sozialisation in der ostdeutschen Familie stützt sich auf vielfältige subjektive Eindrücke. Aus der ‘Innenperspektive’ der DDR-Gesellschaft wurde diese Einschätzung von dem Jugendforscher Dr. Günter Lange vom Leipziger ZIJ und dem Psychologen Dr. Harald Pätzold von der Humboldt-Universität in Gesprächen mit dem Verfasser am 26. September 1990 in Leipzig bzw. am 5. Oktober 1990 in Berlin ebenso bestätigt wie von dem inzwischen vorgelegten Bericht über die demoskopische Erforschung familialer Sozialisation am Zentralinstitut fir Jugendforschung Leipzig: Otmar Rabat vel Job: Jugend in der Familie, in: Jugend und Jugendforschung in der DDR 1991, 34–45. Auch verschiedene westliche Autoren argumentierten in diese Richtung: Gaus 1983/1986, 139–141; Hille 1985, 186–195; Gisela Helwig: Staat und Familie in der DDR, in: Die DDR in der Ära Honecker 1988, 466–480, vor allem 475–479; Grunenberg 1990, 90–92; Lemke 1991, 85–100.Google Scholar
- 200.Die Malerin und Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley betonte in einem Gespräch mit dem Verfasser am 21. Oktober 1988 in ihrem Berliner Atelier, daß in den meisten DDR-Familien autoritäre Verhaltensweisen eingeübt würden. Diese Einschätzung wurde eher durch eigene Beobachtungen und verschiedene Gespräche mit Eltern in der DDR gestützt als das Urteil der DDR-Soziologin Dr. Hildegard Maria Nickel, die am selben Tag in einem Gespräch mit dem Verfasser in Berlin die Ansicht vertrat, die “heutigen Eltern” seien durch den “Geist von 1968” geprägt und erzögen ihre Kinder in tolerantem, nicht autoritärem Stil vor allem zu Toleranz.Google Scholar
- 202.Vgl. die Ergebnisse von mehreren ZIJ-Studien; veröffentlicht in: Harry Müller: Lebenswerte und nationale Identität, in: Jugend und Jugendforschung in der DDR 1991, 124–135, hier 125–129Google Scholar
- 203.Vgl. Klaus Wasmund: Sind Altersgruppen die modernen politischen Verführer?, in: Handbuch der politischen Sozialisation 1982, 104–118; Behrmann 1983, 166–180; und die dort jeweils angegebene Literatur; sowie Almond/Powell 1984, 34Google Scholar
- 204.Vgl. Peter D. Stachura: Das Dritte Reich und die Jugenderziehung: Die Rolle der Hitlerjugend 1933–1939, in: Karl Dietrich Bracher/Manfred Funke/Hans-Adolf Jacobsen (Hg.): Nationalsozialistische Diktatur 1933–1945. Eine Bilanz, Bonn 1986, S. 224–244, hier S. 232236Google Scholar
- 210.Artur Meier: Soziologie des Bildungswesens. Eine Einführung, Köln 1974, S. 321; zit. n. Lemke 1991, 158Google Scholar
- 211.Vgl. Voß 1981, 243–245. In dieser ZIJ-Studie wurde zum ersten Mal von den DDR-Gesellschaftswissenschaften die Existenz und die Bedeutung nichtorganisierter Freizeitgruppen in der DDR eingeräumt.Google Scholar
- 212.Repräsentativ für die kritische Sicht der - bereits vielerorts dargestellten - “Kirche im Sozialismus” durch viele ostdeutsche Bürgerrechtler ist ein Buch von Rolf Henrich (1989, 237 und 234), der sich bereits vor der Revolution des Herbstes 1989 kritisch zur “ordnungspolitischen Arbeitsteilung” zwischen den “Bündnispartner(n)” sozialistischer Staat und “Kirche im Sozialismus” geäußert hat.Google Scholar
- 214.Vgl. firr einen ausfllhrlichen Vergleich der Bildungssysteme in den beiden Staaten die Beiträge in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990.Google Scholar
- 215.Vgl. hierzu den Überblick bei Theodor Berchem: Bildung und Wissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, in: Deutschland-Handbuch 1989, 345–369, hier 360–365Google Scholar
- 217.Vgl. hierzu etwa Peter Reichel: Bildungspolitik, in: Handbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland 1977/1978, 57–67, hier 64–66; Mundt 1987, 66–70 und 118130; Theodor Berchem: Bildung und Wissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, in: Deutschland-Handbuch 1989, 345–369, hier 346–354; Oskar Anweiler: Grundzüge der Bildungspolitik und der Entwicklung des Bildungswesens seit 1945, in: Vregleich von Bildung und Erziehung 1990, 11–33, hier 13–18 und 22–25; Christoph Oehler: Bildungspolitik, in: Politik-Lexikon 1991, 61–64, hier 62f.Google Scholar
- 218.Vgl. Hans Heckel/Hermann Avenarius: Schulrechtskunde. Ein Handbuch für die Praxis, Rechtsprechung und Wissenschaft, Neuwied, Darmstadt 19866, S. 178 und 234; zit. n. Herbert Stallmann: Lehrer und Lehrerbildung in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR - Allgemeinbildende Schulen, in: Pädagogische Berufe 1990, 23–48, hier 44Google Scholar
- 219.Vgl. Dieter Schulz: Lehrerbildung und Lehrerschaft in der Bundesrepublik, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 510–525, hier 516Google Scholar
- 220.Vgl. hierzu Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem vom 25. Februar 1965, in: Gesetzblatt der DDR 1965, Teil I, 83–106; Sontheimer/ Bleek 1972/1979, 176–187; Hauptabteilung Lehrerbildung des Ministeriums fur Volksbildung 1986, 248f.; Handbuch zum Bildungswesen der DDR 1987, 13–23, 55–61 und 86; Pädagogisches Wörterbuch 1987, 214 und 353; Gisela Helwig: “Solides Wissen und klassenmäßige Erziehung”. Zur Einführung in das Bildungssystem der DDR, in: Schule in der DDR 1988, 5–36, hier 10–20; Schneider 1988, 17 und 85f.; Dietmar Waterkamp: Bildungswesen und Bildungspolitik seit 1970, in: Die DDR in der Ära Honecker 1988, 531–545; Oskar Anweiler: Bildung und Wissenschaft in der DDR, in: Deutschland-Handbuch 1989, 370–388; Glaeßner 1989, 284–292; Günther 1989, 17–27; Oskar Anweiler: Grundzüge der Bildungspolitik und der Entwicklung des Bildungswesens seit 1945, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 11–33, hier 13–22 und 29–32; Lemke 1991, 101–119Google Scholar
- 221.Zum allgemeinen Grundlagenstudium gehörten weiterhin die Ausbildung in Russisch sowie in mindestens einer weiteren lebenden Fremdsprache und der Sportunterricht (vgl. Günther 1989, 171).Google Scholar
- 223.Vgl. Herbert Stallmann: Lehrer und Lehrerbildung in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR - Allgemeinbildende Schulen, in: Pädagogische Berufe 1990, 23–48, hier 24–26. Die nichtakademische Ausbildung der Lehrer Mr die unteren Klassen erfolgte an einem Institut für Lehrerbildung, einer staatlichen Fachschule, an der auch die Freundschaftspionierleiter und die Heimerzieher ausgebildet wurden (vgl. Pädagogisches Wörterbuch 1987, 181).Google Scholar
- 224.Direktive des Ministers fir Volksbildung zur gezielten Auswahl und Vorbereitung von Bewerbern für ein Diplomlehrerstudium vom 10. Dezember 1980, in: Ministerium für Volksbildung. Hauptabteilung Lehrerbildung (Hg.): Die Lehrerbildung in der DDR. Eine Sammlung der wichtigsten Dokumente und gesetzlichen Bestimmungen für die Ausbildung der Lehrer, Erzieher und Kindergärtnerinnen, Berlin /DDR, S. 167–172, hier S. 167; zit. n. Ger-lind Schmidt: Lehrerbildung und Lehrerschaft in der DDR, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1900, 526–538, hier 528Google Scholar
- 225.Gesetz fiber das einheitliche sozialistische Bildungssystem vom 25. Februar 1965, § 25, in: Gesetzblatt der DDR 1965, Teil I, 94Google Scholar
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- 227.Margot Honecker: Unser sozialistisches Bildungssystem - Wandlungen, Erfolge, neue Horizonte. Referat auf dem IX. Pädagogischen Kongreß vom 12.-15. Juni 1989 in Berlin, in: Deutsche Lehrerzeitung 1989/25, Dokumentation, S. 7–16; zit. n. Herbert Stallmann: Lehrer und Lehrerbildung in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR - Allgemeinbildende Schulen, in: Pädagogische Berufe 1990, 23–48, hier 29Google Scholar
- 228.Vgl. Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem vom 25. Februar 1965, § 25,5, in: Gesetzblatt der DDR 1965, Teil I, 94Google Scholar
- 231.Das machte der Psychologe Dr. Harald Pätzold von der Humboldt-Universität in einem Gespräch mit dem Verfasser am 5. Oktober 1990 in Berlin deutlich. Offizielle Hinweise auf Hospitationen und Fachberater finden sich auch in: Pädagogisches Wörterbuch 1987, 173 und 123.Google Scholar
- 233.Vgl. Dietmar Waterkamp: “Achtung - Sammeln!” Disziplin in der Schule der DDR, in: Schule in der DDR 1988, 37–64; Dietmar Waterkamp: Erziehung in der Schule, in: Vergleich von Bildung und Erziehung 1990, 261–277, hier 275.Google Scholar
- 234.Vgl. zum Beispiel Jürgen Huther: Politische Sozialisation: Massenmedien, in: Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1981, 358–360; Rainer Geißler: Welchen Einfluß haben Massenmedien auf politisches Bewußtsein und politisches Handeln?, in: Handbuch der politischen Sozialisation 1982, 84–103; Behrmann 1983, 181–191; Max Kaase: Massenmedien, in: Westliche Industriegesellschaften 1983, 228–234; Margareta Mommsen-Reindl: Massenmedien, in: Sozialistische Systeme 1986, 278–281; Hans-Mathias Kepplinger/Rainer Mathes: Massenmedien und politische Sozialisation, in: Politische Kultur in Deutschland 1987, 183–196; Heinrich Oberreuter: Wirklichkeitskonstruktion und Wertwandel. Zum Einfluß der Massenmedien auf die politische Kultur, in: ApuZ 1987/27, 17–29; Ulrich Sarcinelli: Massenmedien und politische Bildung: Komplementärfunktion oder Konkurrenz?, in: Vierzig Jahre politische Bildung 1990, 97–108; Ulrich Sarcinelli: “Prinzip Verantwortung” als politische und pädagogische Bezugsgröße. Überlegungen zum Verhältnis von Politikwissenschaft und politischer Bildung, in: Zur Theorie und Praxis der politischen Bildung 1990, 367–378, hier 376f.; Lemke 1991, 187–197; und die dort jeweils genannte LiteraturGoogle Scholar
- 235.Vgl. Horst Holzer: Massenkommunikation, in: Handbuch zum politischen System der Bundesrepublik Deutschland 1977/1978, 374–378; Heribert Schatz: Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, in: Deutschland-Handbuch 1989, 389–401Google Scholar
- 236.Vgl. Heribert Schatz: Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, in: Deutschland-Handbuch 1989, 389–401, hier 400Google Scholar
- 237.Vgl. Ulrich Sarcinelli: Massenmedien und politische Bildung: Komplementärfunktion oder Konkurrenz?, in: Vierzig Jahre politische Bildung 1990, 97–108, hier 103. Sarcinelli verweist dort auf frühere eigene Verwendungen des Begriffs.Google Scholar
- 240.Wladimir Iljitsch Lenin: Werke, Bd. 32, Berlin /DDR 1967, S. 529 (zit. n. Manfred Rexin: Massenmedien in der DDR, in: Deutschland-Handbuch 1989, 402–412, hier 403)Google Scholar
- 244.Vgl. Vorwärts vom 23. Juli 1988, S. 14; zit. n. Manfred Rexin: Massenmedien in der DDR, in: Deutschland-Handbuch 1989, 402–412, hier 410f.Google Scholar
- 245.Vgl. Manfred Rexin: Massenmedien in der DDR, in: Deutschland-Handbuch 1989, 402–412, hier 411Google Scholar
- 246.So die - auch namentlich fundierte - Einschätzung von Bärbel Bohley in einem Gespräch mit dem Verfasser am 21. Oktober 1988 in Berlin.Google Scholar
- 247.Im Jahr 1985 gaben 82% von 205 im Aufnahmelager Gießen begragten Zuwanderern aus der DDR an, daß sie in der DDR fast täglich Sendungen im Westfernsehen angeschaut hatten. Diese Gruppe war nicht repräsentativ für die DDR-Bevölkerung, jedoch zeigte sie eine Tendenz an, die von zahlreichen Aussagen inzwischen bestätigt wurde (vgl. Kurt Hesse: Westmedien in der DDR, Köln 1988, S. 41; nach: Lemke 1991, 189f.).Google Scholar