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Zusammenfassung

Mit ihrer Vereinigung tun sich die Deutschen schwer. Wurde sie vor wenigen Jahren noch mit Zuversicht begrüßt, bestimmen heute zunehmend Skepsis und Enttäuschung ihre Beurteilung. Die Vereinigung Deutschlands, die damals nach weithin geteilter Einschätzung als außerordentlicher Glücksfall der Geschichte galt, wird inzwischen von vielen als Zumutung empfunden; Einheitsverdrossenheit macht sich breit. Nach der euphorisch gefeierten Öffnung des ostdeutschen Staates und dem Abbruch der Berliner Mauer durch Souvenirjäger stellen die Deutschen jetzt fest, wie fremd sie in den vierzig Jahren der Trennung einander geworden sind. Neue querelles allemandes werfen ihre Schatten und hemmen damit das Zusammenwachsen dessen, was nach Willy Brandts berühmt gewordenem Wort zusammengehört. Die Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung, von der bundesdeutschen Verfassung vier Jahrzehnte hindurch gefordert und von den Politikern der Bonner Republik zumindest in der politischen Rhetorik als Ziel nicht preisgegeben, entwickelt sich in ihrer subjektiven Dimension zu einem der prekärsten Probleme der deutschen Politik in den neunziger Jahren. Die Vereinigung wird zur Nagelprobe für die politische Kultur des Landes. Ist die Mauer in den Köpfen, in den Herzen heute trennender als die frühere durch Berlin?

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Literatur

  1. Vgl. Kurt Sontheimer: Vergleichende Politikwissenschaft, in: Leonhard Reinisch (Hg.): Politische Wissenschaft heute, München 1971, S. 111–120, hier S. 117f.

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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Bergem, W. (1993). Einleitung. In: Tradition und Transformation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94246-3_2

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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