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Die Theorie rationalen Handelns als integriertes Erklärungsmodell abweichenden Verhaltens

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Gelegenheit macht Diebe — doch Frauen klauen auch
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Zusammenfassung

Da es ein Ziel der vorliegenden Arbeit ist, die Wirkungen von Sanktionen, Nonnen und Ressourcen bzw. Gelegenheiten auf delinquentes Verhalten zu überprüfen, wurden Delikte ausgewählt, die erstens häufig ausgeführt werden und zweitens vermutlich in allen gesellschaftlichen Gruppen vorkommen. Diese Forderung wird am ehesten durch die sogenannten Massen- oder Kavaliersdelikte erfüllt. Hinzu kommt, daß diese Delikte wahrscheinlich noch am bereitwilligsten in einer Befragung zugegeben werden. Nach HELFER ist das Kavaliersdelikt

“auf keine Schicht begrenzt, regelmäßig nicht Grundlage oder wesentlicher Teil des Lebensunterhalts und in seiner an der Schadenshöhe gemessenen Auswirkung oft nicht allzu schwerwiegend [...] Zum zweiten Wortteil ’-delikt’ kann mit einiger Sicherheit festgestellt werden, daß damit die Vorstellung von etwas Verbotenem verknüpft ist, und zwar wird regelmäßig ein förmlicher Verstoß gegen strafrechtliche oder andere Normen angesprochen. Bloße Verletzungen des Anstandes oder guter Sitte pflegen nicht als Kavaliersdelikt bezeichnet zu werden” (HELFER, 1967: 175f.).

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Literatur

  1. SCHOREIT (1979 b) geht z.B. von mindestens 50 Millionen Ladendiebstählen im Jahr mit einem

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  2. Schaden von durchschnittlich 20 DM aus. Laut ‘STERN’ vom 7.5. 1992, S.126 hat der Handel im Jahr 1991 drei bis vier Milliarden Mark Schaden durch Diebe erlitten. Der ‘SPIEGEL’ (3.12.1990) berichtet von ‘gigantischen’ Verlusten in ähnlicher Höhe, wobei allein von Angestellten Waren im Wert von mindestens drei Milliarden Mark gestohlen würden.

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  3. GIESSLERs Aussagen beruhen auf einer Analyse der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V., Köln, (BAG); Schriftenreihe der BAG: Untersuchung der Ladendiebstähle, Jahresauswertung 1974.

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  4. Nach dem Hamburger Abendblatt vom 14115.3.1992 beträgt die ‘Fahrgeldhinterziehungsquote’ zwischen 1,8% in Hamburg und 5 bis 8% im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Dabei ist folgende Effektivitätsrechnung (am Beispiel des Hamburger Verkehrsverbundes, ‘HVV’) interessant: Die Verluste durch ‘Fahrgeldhinterziehung’ betragen acht Millionen Mark, die Kontrollen kosten 10 Millionen Mark und nur vier Millionen DM werden durch Strafgelder wieder eingenommen, so daß insgesamt ein geschätzter Schaden von 14 Millionen Mark zu verzeichnen ist.

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  5. So beträgt nach BRUSTEN/HOPPE (1986: 53) die Zunahme des Schwarzfahrens zwischen 1971 und 1982 272,9%. Die Autoren beziehen sich dabei auf offizielle polizeiliche Kriminalstatistiken.

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  6. Schon SHORT/NYE (1968) gingen davon aus, “daß alle anspruchsvollen sozialwissenschaftlichen Hypothesen generell Material erfordern, das nicht unmittelbar offiziellen Unterlagen entnommen werden kann” (S.68).

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  7. Die in diesem Beitrag benutzten Daten entstammen der “Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften” (ALLBUS) 1990. Der ALLBUS ist ein von Bund und Ländern über GESIS (Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen) finanziertes Projekt, das bei ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V., Mannheim) und beim Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (Köln) realisiert wird. Mitglieder des ALLBUS-Ausschuß waren 1990: Klaus Allerbeck, Karl Ulrich Mayer, Walter Müller, Karl Dieter Opp, Franz Urban Pappi, Erwin K. Scheuch und Rolf Ziegler. Die Daten sind beim Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (Köln) erhältlich. Die vorgenannten Institutionen und Personen tragen keine Verantwortung für die Verwendung der Daten in diesem Beitrag. “deuten diese Ergebnisse darauf hin, daß die ‘typischen’ Non-Responses [...] auch an der telefonischen Zusatzbefragung nicht teilgenommen haben. Wenngleich diese Schlußfolgerung nicht zwingend auf andere Variablen verallgemeinert werden muß, sind diese Ergebnisse doch als Hinweis zu werten, daß Aussagen über die Repräsentativität der ALLBUS-Haupterhebung auf der Basis eines Vergleichs mit den erfaßten Non-Responses nur mit größter Vorsicht getroffen werden sollten” (ERBSLÖH/ KOCH, 1988: 39).

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  8. Die genaue Vorgehensweise kann dem Methodenbericht zur ‘Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften’ (ALLBUS) 1990 entnommen werden. ZUMA Arbeitsbericht 91/13, verfaßt von WASMER/KOCH/WIEDENBECK

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  9. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt SCHLEIFER (1986) in den USA, wonach in erster Linie besser gebildete, einkommenshöhere Personen an Befragungen teilnähmen.

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  10. Mikrozensus 1989: Sonderauswertung durch das Statistische Bundesamt, Wiesbaden und ZUMA, Mannheim.

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  11. SHARP/FRANKEL (1983) weisen in einer Studie zur Teilnahmebereitschaft bei Umfragen darauf hin, das ca. ein Drittel der Probanden die Interviews als zu persönlich bezeichnete; möglicherweise wurden besonders die Fragen nach den delinquenten Handlungen im ALLBUS ‘80 als zu intim bewertet und deshalb falsch oder gar nicht beantwortet.

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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Kerschke-Risch, P. (1993). Die Theorie rationalen Handelns als integriertes Erklärungsmodell abweichenden Verhaltens. In: Gelegenheit macht Diebe — doch Frauen klauen auch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94234-0_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94234-0_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12440-7

  • Online ISBN: 978-3-322-94234-0

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