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Werkzeuge für die Mensch-Umwelt-Forschung

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Umwelt zur Sprache bringen

Zusammenfassung

In dieser Arbeit ist schon viel über die Bedeutung von Sprache und Kommunikation gesagt worden. Es war auch von unterschiedlichen Perspektiven und Interpretationen die Rede, die im Zusammenhang mit der Komplexität der Umweltprobleme stehen.2 Es ist diese Situation der verschiedenen Sichten auf das Gleiche, die die Lösung dieser Probleme so schwierig macht. Gerade deshalb ist aber auch betont worden, daß die Lösbarkeit von Umweltproblemen — ebenso wie die vieler anderer mensch-gemachter Probleme in unserer Gesellschaft — von der Möglichkeit einer ausgleichenden Verständigung zwischen den verschiedenen Standpunkten abhängt.3 Mit anderen Worten erwarten wir einen vernünftigen Umgang mit unserer Umwelt aus der Entwicklung einer kommunikativen Rationalität.

Ich schulde Dieter Steiner großen Dank für die ausführliche sprachliche Überarbeitung dieses Kapitels.

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Literatur

  1. Vgl. Kap. 13.

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  2. Vgl. Kap. 133.

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  3. Vgl. auch Lamnek ( 1988, S. 23).

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  4. Bekanntlich hat der Methodenstreit rund um dem Positivismus (vgl. Adorno, 1969) hauptsächlich zu einer argu-

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  5. Vgl. auch Feyerabend (1976).

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  6. Metrisch: durch ein Kontinuum fortlaufender Zahlen darstellbar. Kategorial: durch diskrete Klassen darstellbar

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  7. Vgl. Kap. 13.4.

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  8. Um ein geläufiges Mißverständnis aus dem Weg zu räumen, ist festzuhalten, daß die Statistik Vielfalt nicht ausschließt, wie das z.B. in der Verwendung von Maßen für die Streuung rund um den Mittelwert zum Ausdruck kommt.

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  9. Das Allgemeine bezieht sich dabei nicht auf die Menge oller Objekte, sondern lediglich auf einer für den Anwendungsbereich begrenzten Menge. Selbstverständlich können solche Sinnbezüge sich ausschließlich in Form von (sinnvollen) Handlungen manifestieren. Das “Allgemeine” tragen wird also nicht von den Betroffenn in den Köpfen herumgetragen, sondern muß immer wieder durch einzelne Handlungen reproduziert werden.

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  10. Es wäre hier noch anzumerken, daß auch qualitative Methoden die Besonderheit einzelner Fälle nur in dem Maße erfassen können, wie diese überhaupt kommunizierbar ist: Da der (die) Beobachterin nicht mit dem beobachteten Subjekt identisch ist, ist die Subjekt-Objekt-Spaltung nie gänzlich überwindbar. Eine Überwindung der Trennung erfordert jedenfalls Kommunikation, die aber grundsätzlich nur dann möglich ist, wenn ein intersubjektives Verständnis des kommunizierten Inhaltes vorliegt. Die Herstellung von solchem Verständnis ist denn ja auch ein Grundanliegen qualitativer Methoden. Wir sehen aber auch sofort, daß die Möglichkeit eines derartigen Verständnisses von der Existenz eines gewissen, wenn auch nur minimalen, Grades von Allgemeinheit abhängt. 1m strikten Sinne lassen sich

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  11. Besonderheiten mit absolutem Charakter letztlich nur in Begriffen beschreiben, die immer schon ein Allgemeines ausdrücken. Es besteht aber kein Zweifel, daß wir es hier mit einem wesentlichen, wenn auch graduellen Unterschied zu den quantitativen Methoden zu tun haben.

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  12. Vgl. Kap. 1.3.2.

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  13. Damit meine ich im Gegensatz zum Systembegriff von Giddens “objektivierte und formalisierte Steuerungsmedien (wie Geld oder formale, positionsgebundene Entscheidungskompetenz)”, so wie diese im Marktmechanismus, bzw. in hierarchischen Organisationen zur Geltung kommen (Ulrich 1987, S. 74) (Habermas folgend).

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  14. Soziale Systeme im Sinne vom Giddens.

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  15. Eine Handlung wird also Strukturen nie vollständig reproduzieren, aber sie ist trotzdem teilweise durch die bestehenden Strukturen geprägt. Sie kann z.B. aus einer Reaktion auf Strukturen oder aus einer Neukombinationen von verschiedenen strukturellen Elementen bestehen. Auch “verändernde” Handlungen werden erst innerhalb von Strukturen möglich.

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  16. By the duality of structure I mean that social structures are both constituted by human agency, and yet at the same time are the very medium of this constitution“ (Giddens, 1976, S. 121, zitiert nach Thompson, 1989, S. 58).

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  17. Ich möchte hier den Begriff “Erklärung” in Anlehnung an das aristotelische Konzept von Ursache, also in einem weiteren Sinne als dies heute i.a. üblich ist, als Oberbegrifffür sowohl wirkursächliche als auch auf andere Ursachen bezogene Erklärungen bzw. Begründungen auffassen. Hiermit nehme ich also die im Zuge des analytischen und empiristischen Erklärungsprogramms erfolgte Einengung der Aufmerksamkeit und damit auch der Bedeutung des Ausdrucks “Ursache” auf die Angabe dessen, was ein zu erklärendes Phänomen hervorbringt (causa efficiens), zurück und besinne mich auf die bis zum 17. Jahrhundert traditionelle Auffassung, nach der jegliche Antwort auf eine “Warum”-Frage als Angabe einer Ursache (causa) bezeichnet wird (Speck, 1980, S. 318–319). Dies schließt also das erklärende Verstehen und die Explikation ein.

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  18. Im Allgemeinen handelt es sich dabei uni sog. Wirkursachen (causa efficiens), da der Zweckursache (causa fina-lis) im Sinne der Handlungstheorie ein Gesetzescharakter abgesprochen wird.

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  19. Obwohl ich mit Sicherheit mit dieser groben Charakterisierung der Vielfalt der nomothetisch-quantitativen Tradition als einer regularitäten-orientierten Erkenntnismethode nicht gerecht werde, ist die gemachte Aussage im grossen ganzen kaum in Zweifel zu ziehen. Während logischerweise auch ein bedingter Allsatz (Gesetz) durch schrittweise Einschränkung seines Geltungsbereichs zu einem singulären (assertorischen) Satz reduziert werden kann, womit er dann auch auf einen Einzelfall anwendbar wäre, verliert er damit in der Auffassung der Nomothetiker aber auch seinen erklärenden Wert, da dieser eben in einer Rückführung auf eine Regularität oder “Zweit-Ursache’ und nicht auf einen generativen Prozeß oder Erst-Ursache gesehen wird. Es wird mit dem nomothetischen Erklärungsschema kein Versuch zu einer rationalen Erklärung (im Sinne einer Begründung) mehr versucht.

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  20. Dieses auf David Hume zurückgehende Prinzip wird sehr schön von John Stuart Mill in seinem Werk über Auguste Comte und den Positivismus ( 1865, S. 6) beschrieben: “We have no knowledge of anything but phaenomena; and our knowledge of phaenomena is relative not absolute. We know not the essence, nor the real mode of production, of any fact, but only its relations to other facts in the way of succession or similitude.”

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  21. Zwar wird auch von der nomothetischen Tradition durchaus das Auftreten einmaliger Ereignisse für möglich gehalten, jedoch wird ihre Erklärung durch einen singulären kausalen Mechanismus nicht akzeptiert. Phänomene oder Ereignisse können in dieser Auffassung nur das Resultat von allgemeinen Gesetzlichkeiten sein und somit nur mittels apodiktischer Sätze erklärt werden (Johnston, 1986, S. 20–21).

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  22. Dies heißt allerdings nicht, daß wirkursächliche Erklärungen für Einzelhandlungen völlig irrelevant wären. Wie Max Weber (1972) zeigt, sind z.B. veranlassende, fördernde oder hemmende und damit wirksame, nicht weiter vom Handelnden sinnhaft interpretierte Umstände weiterhin als (kontingente) Wirkursachen zu interpretieren.

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  23. Vgl. auch Werlen (1988).

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  24. Whenever we speak of things or of events etc. in science we must always speak of them and know them under particular descriptions, descriptions which will always be to a greater or lesser extent theoretically determined, which are not neutral reflections of a given world“ (Rorty, 1982, S. 249). Genau genommen lassen sich also Ereignisse nur im subjektiven Sinne als eine Veränderung gegenüber einem subjektiv als Referenz gewählten Zustand definieren. Wählen wir einen anderen Referenzzustand, können wir das, was wir vorher als ”kein Ereignis“ aufgefaßt haben, u.U. als Ereignis bezeichnen. In diesem Sinne ist also auch intentionales Unterlassen nach dem gleichen Schema darstellbar und eventuell auch erklärbar. Die Relativität der Definition von Ereignissen bedeutet aber nicht, daß jede Definition oder jede Theorie gleich gut oder gleich ”wahr“ wäre. Die Realität der Ereignisse wird damit ebenfalls zu einem Kriterium für die verwendete Definition. Damit ist dann der ontologische Status von Ereignissen angesprochen, deren ausführlichere Erörterung den Rahmen dieser Arbeit aber sprengen würde. Unsere Überlegungen über die subjektive Perspektive von Forschenden, die sich vor das Problem der Wahl einer adäquaten Forschungsmethodik gestellt sehen, scheinen davon vorläufig nicht berührt zu werden.

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  25. Vgl. auch Lamnek ( 1988, S. 225).

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  26. Max Weber unterscheidet erklärendes Verstehen und aktuelles Verstehen.

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  27. Das erstere will erklären, warum ein Handelnder etwas tut, bezieht sich also auf den Sinnzusammenhang oder die Motivation einer Handlung. Aktuelles Verstehen dagegen bleibt vordergründiger: Es versucht lediglich zu klären, was ein Handelnder tut, welches der gemeinte Sinn einer gegebenen Handlung ist (= Ausdrucksverstehen) (Spähring, 1989, S. 54 ).

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  28. Ein viel beobachteter Fehler vieler qualitativ und explorativ vorgehender Sozialforscherinnen ist, daß unter dem Motto der Offenheit dieser Methoden auf eine hinreichende Festlegung von dem, was einem überhaupt an dem Problemfeld interessiert, verzichtet wird. Die Fragestellung ist dann zu ungewiß, und auch explorative Methoden werden dann keinen Zuwachs an Gewißheit bringen können.

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  29. Nur ausnahmsweise wurde die statistische Signifikanz eines Zusammenhangs geprüft (vgl. auch Kapitel 3.4), ohne aber dabei auch gleich eine zugrunde liegende Kausal-Hypothese (Abhängigkeitshypothese) herausarbeiten zu wollen.

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  30. Vgl. auch Kap. 2.1.

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  31. Vgl. Kap. 3.3. Abschnitt “Auswahl der Stichproben”.

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  32. Zur Diskussion verschiedener Interviewmethoden vgl. beispielsweise Lamnek ( 1989, Bd. 2, S. 74–79 ).

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  33. Vgl. Kapitel2.1.1.

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  34. Ähnliche Detailfragen gibt es auch zu Themen wie: “Unsicherheit”, “eigenes umweltverantwortliches Handeln”, “Einschätzung der allgemeinen Umweltsituation”, “Einschätzung von Maßnahmen für die Umwelt” u.ä.

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  35. Elektronische Markierungen im Textfile am Computer (“Bookmarks”) erwiesen sich dabei als besonders hilfreich

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  36. Zu Einzeilheiten über Fragebogengestaltung und Stichprobenverfahren existiert reichhaltige Fachliteratur. Vgl. z.B. Friedrichs (1980) bzw. Böltken (1976).

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  37. Als Personen in Kaderpositionen galten:

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  38. Jahresmittel der NO2-Konzentration 1989 (Messung im Ortszentrum) in mg/m3 gemessen vom Umweliamt des Kantons. Diese Daten eigneten sich auch deshalb gut für unsere Zwecke, weil die NO2-Schadstoffbelastung für lokale Unterschiede relativ empfindlich ist und auch nach Erfahrung am ehesten mit der subjektiven Wahrnehmung der allgemeinen Luftqualität zusammenhängt.

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  39. Nominal skaliert heißen solche Variablen, die mehrere Ausprägungen ohne innere Ordnung annehmen können, z.B.: Ja/Nein/Weiß nicht. Ordinal skaliert sind dagegen Variablen, deren Ausprägungen in einer bestimmten Reihenfolge stehen, z.B.: Dringend/Weniger dringend/Nicht dringend.

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  40. Vgl. Kap. 3.1.

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  41. Wenn mehr als drei Fragen (Indikatoren) zur Messung einer latenten Variablen verwendet werden, übersteigt dies zwar unser geometrisches Vorstellungsvermögen; mathematisch stellt dies jedoch kein Problem dar.

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  42. Zwischen Paaren mit gleicher Distanz wird willkürlich gewählt.

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  43. Ich verwendete dazu die Prozedur CATMOD des SAS (Statistical Analysis System)-Software-Paketes. Das Modell stellt nichts anderes als eine kombinierte mathematische Formulierung unserer K simultanen Unabhängigkeitshypothesen dar (für den Beweis vgl. Andersen, 1980, S. 181–182, für weitere Erläuterungen Fahrmeir amp; Harnerle, 1984, S. 487 ff.; Wrigley, 1985, S. 215 ff. und Kennedy, 1983, S. 120 ff.). Das log-lineare Modell sieht wie folgt aus:

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Ernste, H., Zierhofer, W., Reichert, D. (1993). Werkzeuge für die Mensch-Umwelt-Forschung. In: Umwelt zur Sprache bringen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94223-4_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94223-4_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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