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Jugend im Nationalsozialismus

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Jugend-Gewalt
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Zusammenfassung

Der NS-Staat war strukturell gewaltförmig organisiert; das gilt auch für das Janusgesicht der Hitlerjugend (HJ), die — als Staatsjugend allein zuständig für die außerschulische Jugenderziehung — vor allem eine gewaltförmige, militarisierte Sozialisationsinstanz für männliche und weibliche Jugendliche war.21 Es gab im Rahmen des Widerstandes, insbesondere der Jugendopposition gegen die NS-Diktatur und den Zugriff der HJ u.a. „abweichende” Gruppenbildungen von Jugendlichen, die in der vom Jugendführer des Deutschen Reiches im Jahre 1941 herausgegebenen Schrift „Kriminalität und Gefährdung der Jugend” pedantisch erfaßt werden. Diese aufschlußreiche NS-Quelle zur Sozialgeschichte der Jugend zeigt als „Lagebericht” eine „Gegner-Beschreibung” aus Sicht des NS-Staates. Den Überwachungs- und Kontrollorganen der HJ, der staatlichen Justiz, dem Sicherheitsdienst (SD) und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) sollte Material zur Verfügung gestellt werden, um den totalen Kontrollanspruch des NS-Herrschaftssystems und den Erziehungsanspruch der HJ (noch) besser durchsetzen zu können.

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Literatur

  1. Die strukturell gewaltförmige Struktur der HJ, die gewaltförmige Durchsetzung der Absichten im Erziehungsalltag — auch gegenüber der weiblichen Jugend — können hier nicht untersucht werden; vgl. u.a. Hafenger/Fritz 1993, Schubert-Weller 1993.

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  2. Ausmaße, Formen und Motive von oppositionell-protestförmigen Verhaltensweisen von Jugendlichen gegen den gewaltförmig organisierten, totalitären Erfassungsanspruch und die Tyrannei des NS-Staates wären in einer Topographie des Widerstands, von Dissens und Verweigerung, noch genauer zu untersuchen (vgl. Benz/Pehle (Hrsg.) 1994 ).

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  3. Die HJ konnte an den Ideen und der Praxis der Wehrerziehung und der vormilitärischen Jugendertüchtigung seit 1890 ange-knüpfen, sie hat sie konsequent aufgegriffen und umgesetzt.

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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Hafeneger, B. (1994). Jugend im Nationalsozialismus. In: Jugend-Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94221-0_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94221-0_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12663-0

  • Online ISBN: 978-3-322-94221-0

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