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»Hell aus dem dunklen Vergangnen leuchtet die Zukunft hervor!«

Psychoanalytische Überlegungen zum unbewußten Anteil von Geschichtsbildern

  • Chapter
Ideologie nach ihrem ‚Ende‘
  • 197 Accesses

Zusammenfassung

Das war im neunzehnten und für viele auch in unserem Jahrhundert eine Hoffnung: Aus leidvoller Vergangenheit und Gegenwart führt gemeinsamer Kampf in eine glückliche Zukunft. Aufgefordert mitzusingen, wären die meisten heute wohl eher peinlich berührt. Wir spüren pathetische Selbsttäuschung, trauern ihr vielleicht nach; doch zu offensichtlich ist dies eine Phantasie, die angesichts unserer Erfahrung zerfällt. Zukunftsgewisses Handeln, das gesellschaftlichem Leiden ›ewig ein Ende‹ macht, scheint nicht mehr möglich; Bilder und Deutungen des Geschichtsverlaufs, die das verhießen, zerbrechen. Hierbei treten Phantasien deutlicher ans Licht, die sogar die abstrakt-theoretischen Begründungen solcher Geschichtsbilder angetrieben hatten; sichtbar wird die Abhängigkeit jener Denkfiguren von Phantasiefiguren, des Intellekts vom Affekt. Solchen Phantasien und den Deutungsmustern, die auf ihnen gründen, will ich nachgehen.

»Brüder, zur Sonne,

zur Freiheit, Brüder zum Lichte empor.

Hell aus dem dunklen Vergangnen

leuchtet die Zukunft hervor!

[...]

Brüder, in eins nun die Hände,

Brüder, das Sterben verlacht:

Ewig der Sklav’rei ein Ende,

heilig die letzte Schlacht!«1

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Hansjörg Bay Christof Hamann

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Pietzcker, C. (1995). »Hell aus dem dunklen Vergangnen leuchtet die Zukunft hervor!«. In: Bay, H., Hamann, C. (eds) Ideologie nach ihrem ‚Ende‘. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94214-2_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94214-2_11

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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