Zusammenfassung
Die Entwicklung und Nutzung betrieblicher Informations- und Kommunikationssysteme (IuK) gehen mit einer stärkeren Vorstrukturierung und Systematisierung betrieblicher Abläufe und Kontrollstrukturen einher (vgl. Tacke/Borchers 1993). Gleichzeitig ermöglichen sie eine Deregulierung und Enthierarchisierung von Anweisungs-, Koordinierungs- und Kontrollformen. Zum einen erfordert der Umgang mit Informationssystemen die exakte Beachtung der in Informationssystemen fixierten Regelungen und Verfahrensweisen.8 Zum anderen begünstigen Informationssysteme eine Deregulierung organisatorischer Strukturen, da die Offenheit und Unbestimmtheit bereichsübergreifender Rationalisierungsprozesse eine exakte organisatorische Vorstrukturierung erschwert. Damit erhöhen sich die Entscheidungsspielräume und Verantwortlichkeiten auf der ausführenden Ebene, ebenso wie sich nichthierarchische Kooperationsformen (wie etwa Projektgruppen und Qualitätszirkel) und nichthierarchische Kontrollformen (etwa Ergebniskontrollen durch vor- und nachgelagerte Abteilungen) entwickeln. Diese Doppelstruktur betrieblicher Informatisierungsprozesse — die Gleichzeitigkeit von Formalisierungs- und Entformalisierungstendenzen, von Kontrolle und Vertrauen, von Versachlichung und Politisierung, von Zentralisierung und Dezentralisierung — steht im Zentrum der folgenden Ausführungen.
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Heidenreich, M. (1995). Informationssysteme zwischen Formalisierung und Deregulierung. In: Informatisierung und Kultur. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 152. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94210-4_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12583-1
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