Zusammenfassung
Umweltökonomische Konzeptionen stellen den “Marktmechanismus” in den Mittelpunkt ihrer Analyse. Wohlfahrtstheoretisch orientierte Ansätze versprechen sich von der Quantifizierung externer Kosten eine effizientere Nutzung von Umweltgütern, während die Theoretiker der PropertyRights-Schule in einer ineffizienten bzw. unklaren oder fehlenden Zuteilung von Eigentumsrechten die wichtigste Quelle ökologischer Probleme identifizieren. Beide Forschungsrichtungen sind sich in einem Punkt jedoch einig: Der “Marktmechanismus” steht im Zentrum jeder ökologischen Reform. Die Marktkräfte sollen sozusagen in den Dienst der Ökologie gestellt werden. Dieser These kann zwar zugestimmt werden, sie bedarf jedoch einer Klärung. Mit ihr verbindet sich die Überzeugung, dass der Staat letztlich nicht in der Lage ist, die zahllosen diffusen ökologischen Probleme zu erkennen und auf sie rechtzeitig, wirksam und kostengünstig zu reagieren. Der Staat ist gegenüber ökologischen Problemen letzten Endes machtlos, wenn es darum geht, gezielt und detailliert einzelne Handlungsweisen auf irgendeine Weise zu beeinflussen. Vor diesem Hintergrund muss den Umweltökonomen zugestimmt werden, wenn sie in der Diskussion möglicher Strategien zur Bewältigung ökologischer Probleme auf der expliziten Berücksichtigung des “Marktmechanismus” insistieren und darauf hinweisen, dass eine allein auf eine detaillierte Regulierung ausgerichtete Umweltpolitik mittelfristig zum Scheitern verurteilt ist. Und es kann ihnen wiederum zugestimmt werden, wenn sie der Umweltpolitik vermehrt ordnungspolitische Aufgaben zuteilen möchten.
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Furger, F. (1994). Kulturelle Evolution und Marktmechanismen. In: Ökologische Krise und Marktmechanismen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94194-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94194-7_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12582-4
Online ISBN: 978-3-322-94194-7
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