Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine Theorie für die Beschreibung und Erklärung der Semantik der Deixis aufzubauen. Das theoretische Interesse richtet sich insbesondere auf die Frage: Was ist das semantische Korrelat der Deixis? Diese Frage enthält zugleich die Frage nach der Funktion der Deixis: Was tut man mit dem Wort da? Sie setzt ihrerseits noch eine andere Frage voraus: Wie kommt es zustande, daß man etwas mit dem Wort da tut? Um eine theoretische Grundlage für die Beschreibung und Erklärung des Phänomens der Deixis zu gewinnen, müssen genügend Kenntnisse linguistischer Fakten bezüglich dieses Phänomens verfügbar sein. Im Hinblick darauf wird in diesem Kapitel versucht, den heutigen Forschungsstand der Beobachtung und Analyse der Deixis darzustellen. Dabei werden die beiden im ersten Kapitel einander gegenübergestellten methodologischen Hauptströmungen, nämlich die abstrakt-systematische Semantik der strukturalistischen bzw. generativen Linguistik und der logischen Semantik auf der einen Seite und die genetisch-funktional orientierte Beobachtung der Sprache auf der anderen Seite in ihrer Behandlung der Semantik der Deixis konkret erörtert. Durch konkrete Auseinandersetzung mit der Beobachtung und Analyse der Deixis in den genannten Richtungen wird herausgestellt, daß die genetisch-funktionale Betrachtung der Sprache im allgemeinen und der Deixis im besonderen von Wegener, Brugmann, und Bühler eine fruchtbare linguistische Basis für die Entwicklung einer theoretischen Semantik der Deixis bildet.
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Literatur
Vgl. Montague (1974), S. 96 und 119.,… pragmatics should at least initially follow the lead of semantics, which is primarily concerned with the notion of truth (in a model, or under an interpretation), and hence concern itself also with truth — but with respect not only to an interpretation but also to a context of use“ (Montague 1974, S. 96 ).
Vgl. Bar-Hillel (1970b), S. 270f. in such applications [der formalen Logik direkt auf die natürlichen Sprachen]“ (Bar-Hillel 1970b, S. 275 ).
Die Vier-Faktoren-Theorie von Gardiner (1951), auf die Wegeners kommunikationstheoretische Überlegungen großen Einfluß ausgeübt haben, unterstützt diese Ansicht. Ferner belegt die vergleichende Abhandlung der Theorien Bühlers und Gardiners von Innis (1984) diese Tatsache.
Hörmann ( 1978, S. 315) weist darauf hin, daß diese globale Charakterisierung der Situation von Brugmann auf die kontinentaleuropäischen Tradition der Ausdruckspsychologie des 19. Jahrhunderts zurückzuführen ist. Vgl. dazu auch die kritische Bemerkung Biihlers (1934/65, S. 84 ).
Daß diese Auffassung der von Mead entspricht, zeigt Grauman (1984), S. 237.
Zur Begriffsentwicklung des ‘Feldes’ von der Stoischen Philosophie („ Pneuma“) über die moderne Physik zur Gestaltpsychologie vgl. Historisches Wörterbuch der Philosophie Bnd. 2, S. 923–9. Zu dem Wortgebrauch des Axioms von Bühler vgl. Ungeheuer (1984), S. 25–30.
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Cheang, K. (1990). Linguistische Untersuchungen der Deixis. In: Semantik der Deixis. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94193-0_3
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