Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse

Zusammenfassung

In Kapitel 1 wurde gezeigt, daß aufgrund des gegenwärtigen Forschungsstandes ein Zusammenhang zwischen dem Wahlverhalten und Persönlichkeitsmerkmalen nicht ausgeschlossen werden kann, sondern daß im Gegenteil eine Reihe von Anhaltspunkten für einen solchen Zusammenhang sprechen. Kapitel 2 trug dann anhand mehrerer, aufeinander aufbauender eigener Forschungsarbeiten dazu bei, die Vermutung eines derartigen Zusammenhangs zumindest für den heutigen Zeitpunkt und für die Bundesrepublik weiter zu erhärten. Als eine Prädiktorvariable zur Erklärung des Wahlverhaltens (im Form der „Wahlsonntagsfrage“) kristallisierte sich dabei in ersten Ansätzen das in Kapitel 5 näher untersuchte Persönlichkeitsmerkmal „Affinität zu einem Stabilen Kognitiven Orientierungssystem“ heraus, welches zum heutigen Zeitpunkt zwischen einer Neigung zur Wahl der CDU/CSU (positiv) und einer Neigung zur Wahl der Grünen (negativ) diskriminiert (Kapitel 6). Es zeigte sich in Kapitel 7 weiter, daß dieses Merkmal nicht nur, wie eben angesprochen, direkt zur Erklärung des Wahlverhaltens herangezogen werden kann, sondern daß es darüber hinaus offensichtlich auch in verschiedene Prozesse involviert ist, die ihrerseits mit dem Wahlverhalten zusammenhängen, wie zum Beispiel mit der Stärke einer vorhandenen Parteiidendifikation. In Kapitel 8 schließlich wurde gezeigt, daß die Erklärungskraft des Merkmals „Affinität zu einem Stabilen Kognitiven Orientierungssystem“ für die bevorzugte Wahl der CDU/CSU bzw. für die Ablehnung der Wahl der Grünen nicht hinter der Erklärungskraft anderer, üblicherweise verwendeter Prädiktoren für das Wahlverhalten zurücksteht. All diese Ergebnisse wurden übereinstimmend mit zwei voneinander unabhängigen, angenäherten Zufallssamples erzielt, welche in Kapitel 4 näher beschrieben sind. Hinweise auf eine Vermittlung der Zusammenhänge über Hintergrundvariablen, insbesondere über „Alter“ und „Bildung“, konnten nicht gefunden werden.