Zusammenfassung
In der sozialpolitischen Diskussion wurde der Staat jahrzehntelang als die zentrale Wohlfahrt produzierende Institution betrachtet: „Fortschritt“ bzw. „Reform” waren gleichbedeutend mit einer Ausdehnung des öffentlichen bzw. quasi-öffentlichen Sektors, mit quantitativem Wachstum und qualitativer Ausdifferenzierung öffentlicher Institutionen der sozialen Sicherung. Im Hinblick auf das System der gesellschaftlichen Arbeit bedeutete dies, daß Prozesse der Verberuflichung sozialer Hilfeleistungen bzw. deren Professionalisierung im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen. Unbezahlte und freiwillige soziale Tätigkeiten, die es auch in dieser Phase sozialpolitischer Entwicklung gegeben hat, fanden als selbstverständliche Voraussetzungen verberuflichter Arbeit kaum Interesse.
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Olk, T. (1990). Förderung und Unterstützung freiwilliger sozialer Tätigkeiten — eine neue Aufgabe für den Sozialstaat?. In: Heinze, R.G., Offe, C. (eds) Formen der Eigenarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94186-2_15
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