Zusammenfassung
Was rät ein rechtschaffener Redaktionspraktiker heutzutage ambitionierten Abiturienten, die Journalisten werden wollen? „Studieren Sie, was Sie wollen, meinetwegen auch Journalistik, aber bloß nicht Publizistik und schon gar nicht als Hauptfach!“ Hier irrt der Mann, denn harte Daten widerlegen ihn. Sie wurden an vier Publizistikinstituten ermittelt, um festzustellen, wie sich Studium und Beruf in den Köpfen und Karrieren von Absolventen widerspiegeln. Danach überrascht vor allem, daß die meisten Absolventen Journalisten geworden sind und also tatsächlich ihr erstes Berufsziel erreicht haben; und zwar gerade die, die Publizistik als Hauptfach studierten. Und Karriere im Journalismus haben vor allem die Doktoren aus der Publizistikwissenschaft gemacht.
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Literatur
Vgl. hierzu verschiedene Beiträge in den beiden Readern von Hömberg (1978a) und Wilke (1987).
Ein aktueller Überblick Ober das akademische Ausbildungsangebot findet sich in: Breunig 1987; vgl. auch den Beitrag “Ein Wegweiser durchs Labyrinth” (2.1) in diesem Reader.
Vgl. dazu auch die Arbeiten von Fabris 1974/75 (er stellt die Absolventenbefragungen aus München und Salzburg einander gegenüber) und Marquardt 1988, die die Ergebnisse der Bochumer Befragung mit den Daten aus München (1975) und Mainz (1983) vergleicht.
Der Beitrag basiert auf Daten aus der Magisterarbeit von Martin Büllesbach: Studien-und Berufswege von Publizistikabsolventen. Ein Vergleich aktueller Untersuchungen, Universität Münster 1989.
Die Mainzer Befunde liegen inzwischen umfangreich dokumentiert als Magisterarbeit vor (vgl. Wolfgang Hubotter: Berufswege von Publizistikabsolventen. Eine schriftliche Befragung von Absolventen der Universität Mainz, M.A.-Arbeit, Universität Mainz 1984). Außerdem wurden wichtige Ergebnisse in der Mainzer “Hausbroschüre” veröffentlicht (vgl. Johannes Gutenberg-Universität, Institut für Publizistik Mainz 1985). Die Ergebnisse der Bochumer Befragung sind im Sammelband ‘Publizistik und Kommunikation als Profession“ (Marquardt/Swoboda 1988) erschienen. Die Berliner Initiatoren, Storll und Tonnemacher, haben uns die wichtigsten Resultate ihrer Studie in tabellarischer Form zur Verfügung gestellt. Die Münsteraner Absolventenbefragung konnte als kompletter Datensatz in die Untersuchung einbezogen werden.
Die Rücklaufquoten profitierten offenbar von einer hohen Motivation und Homogenität der Befragten. In Berlin, Bochum und Mainz liegen die Quoten mit über 60 Prozent für schriftliche Befragungen erstaunlich hoch. Aber auch die 44,3 Prozent in Münster sind sehr zufriedenstellend, zumal dort etliche Absolventen angeschrieben wurden, die bereits in den Kriegs-und Nachkriegsjahren promoviert haben. Bei den Merkmalen Geschlecht, Fachpräferenz und Abschlu Bart fiel der Rücklauf in Münster sogar repräsentativ aus: Hier gibt es nur Differenzen von maximal 2,2 Prozent zur Grundgesamtheit.
Da die meisten Prozentangaben aus Bochum und Mainz gerundet vorlagen, ergibt ihre Addition manchmal die Werte 99 oder 101.
Mehrfachrechnungen in Bochum, Mainz und Münster wurden auf 100 Prozent umgerechnet.
Zu den persönlichen Kontakten wurden auch die Kategorien: “Vom späteren Arbeitgeber angesprochen”, “vom Hochschullehrer empfohlen”, “Vermittlung durch ehemalige Kommilitonen” sowie “Mitgliedschaft in Vereinen” gerechnet.
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© 1990 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Westerbarkey, J., Büllesbach, M. (1990). Publizistik als Sackgasse?. In: Weischenberg, S. (eds) Journalismus & Kompetenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94174-9_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12089-8
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