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Varianten und Gründe rechtlicher Verantwortlichkeit

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Part of the book series: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie ((JRR))

Zusammenfassung

„Verantwortung“ bedeutet dem Wortsinne nach, ebenso wie das englische Wort „responsibility“, daß man Antwort zu geben habe auf Fragen, die einem vorgehalten werden, und zwar Fragen, die sich auf Korrektheit des Handelns beziehen, nämlich auf ein Versagen vor einer Sollensanforderung.1 Wegen anderer Tatsachen, etwa wegen seiner Hautfarbe oder wegen seiner Dummheit, kann man zwar benachteiligt, nicht aber im herkömmlichen Sprachsinne zur Verantwortung gezogen werden. Verantwortlich im moralischen Sinn kann man nur für etwas sein, was man vermeiden konnte. Die Frage der moralischen Verantwortlichkeit ist daher mit der Frage des Determinismus verknüpft. Man hat viel darüber gestritten, ob es Entscheidungsfreiheit, als Bedingung moralischer Verantwortlichkeit und Schuld, überhaupt gebe2 und ob sie notwendige Bedingung auch für den strafrechtlichen Schuldvorwurf sei (s.u.1).

Karl Engisch zu seinem 90. Geburtstag in Dankbarkeit gewidmet.

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Anmerkungen

  1. K. Larenz, Richtiges Recht, 1979, S. 93.

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Ernst-Joachim Lampe

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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Zippelius, R., Lübbe-Wolf, G., Schott, R. (1989). Varianten und Gründe rechtlicher Verantwortlichkeit. In: Lampe, EJ. (eds) Verantwortlichkeit und Recht. Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94169-5_15

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94169-5_15

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-12055-3

  • Online ISBN: 978-3-322-94169-5

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