Zusammenfassung
Die programmatische Konkurrenz der Parteien stellt eine der zentralen Voraussetzungen demokratischer Wahlen dar. Gerade in dieser Hinsicht wird eine “allseits konstatierte Themenarmut für den Schlagwortkampf und für die weithin auf Leerformeln reduzierte politische Rhetorik vor allem in Wahlkämpfen”1 kritisiert. Das Modell der Konkurrenzdemokratie unterstellt jedoch nicht nur Rationalität auf Seiten der Bürger, d.h. die Annahme, daß der Wähler für die Partei votiert, die ihm seiner Überzeugung nach die meisten Vorteile bringt; es beinhaltet auch den Anspruch an die Parteien, unterschiedliche, politisch bedeutsame Alternativen zur Wahl stellen. Die zentrale Fragestellung dieses Beitrags lautet deswegen, inwieweit Parteien dieser Forderung in ihren Wahlprogrammen nachkommen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Ulrich Sarcinelli, Symbolische Politik. Zur Bedeutung symbolischen Handelns in der Wahlkampfkommunikation der Bundesrepublik Deutschland, Opladen: Westdeutscher Verlag 1987, S.62.
Heiner Flohr, Parteiprogramme in der Demokratie. Ein Beitrag zur Theorie der rationalen Poli-tik, Göttingen: Verlag Otto Schwan 1968, S.41.
Vgl. Rudolf Wallraf, Parteien, Wahlen und Programme, Köln: Deutsche Industrieverlags-GmbH 1965, S. 88.
Ossip K. Flechtheim, Parteiprogramme, in: Kurt Lenk/Franz Neumann (Hrsg.), Theorie und Soziologe der politischen Parteien, Neuwied/Berlin: Luchterhand Verlag 1968, S.415–432, hier S.431.
Vgl. Heino Kaack, Geschichte und Struktur des deutschen Parteiensystems, Opladen: Westdeutscher Verlag 1971, S.401 ff.
Vgl. Otto Kirchheimer, Der Wandel des westeuropäischen Parteiensystems, in: Gilbert Zie-bura (Hrsg.), Beiträge zur allgemeinen Parteienlehre. Zur Theorie, Typologie und Vergleichung politischer Parteien, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1969, S. 341–374, hier S.353.
Vgl. Ursula Feist/Manfred Güllner/Klaus Liepelt, Die Mitgliedschaft von SPD und CDU/CSU zwischen den sechziger und siebziger Jahren, in: Max Kaase (Hrsg.), Wahlsoziologie heute. Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1976, Opladen: Westdeutscher Verlag 1977, S.257–278.
Vgl. Werner Weeck, Funktionen und funktionelle Merkmale der politischen Parteien in der modernen Demokratie. Prolegomena zu einer Theorie des innerparteilichen Willensbildungsprozesses, Freiburg: Hochschulverlag 1982, S.176 ff.
Vgl. hierzu Ian Budge/Dennis Farlie, Party Competition — Selective Emphasis or Direct Confrontation ? An Alternative View with Data, in: Hans Daalder/Peter Mair (Hrsg.), Western European Party Systems. Continuity and Change, London: Sage Publications 1983, S. 267–306.
Vgl. Feist/Güllner/Liepelt, Mitgliedschaft (Anm. 7).
Vgl. Heribert Knorr, Der parlamentarische Entscheidungsprozeß während der Großen Koalition 1966 bis 1969, Verlag Anton Hain: Meisenheim am Glan 1975, hier S. 33 ff.
Jürgen Dittberner, Die Freie Demokratische Partei, in: Richard Stöss (Hrsg.), Parteienhand-buch. Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945–1980, S. 1311–1381, s. hier S. 1311.
Hans Kremendahl, Parteiprogramme in der parlamentarischen Demokratie der Budesrepublik Deutschland, in: Siegfried Hergt (Hrsg.), Grundsatzprogrammatik und aktuelle politische Ziele von SPD, CDU, CSU, FDP, DKP, NPD, Opladen: Heggen-Verlag 1975, S. 13.
Vgl. Günter Mohrmann, Der Prozeß der Programmkonstruktion in der Bremer SPD, CDU und FDP, in: Reinhold Roth/Peter Seibt (Hrsg.), Etablierte Parteien im Wahlkampf, Meisenheim am Glan: Verlag Anton Hain 1979, S. 173–304, hier S. 183.
Vgl. ähnliche Ansätze in: Mohrmann, Programmkonstruktion (Anm. 14), S. 186 ff.
Die Inhalsanalyse ist einem breit angelegten Forschungsprojekt zur Analyse von Wahlprogrammen und Regierungserklärungen in der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis 1987 entnommen, vgl. dazu den Artikel von Hans-Dieter Klingemann in diesem Band.
Vgl. Ian Budge/David Robertson/Derek Hearl (Hrsg.), Ideology, Strategy and Party Change, Cambridge: Cambridge University Press 1987.
Rudolf Wildenmann/Max Kaase/Urula Hoffmann-Lange/Albrecht Kutteroff/Gunter Wolf, Führungsschicht in der Bundesrepublik Deutschland 1981, Universität Mannheim, Lehrstuhl für Politische Wissenschaft und International Vergleichende Sozialforschung, August 1982.
European Political Parties Middle Level Elites Project, Leiter Karlheinz Reif. Die diesem Beitrag zuggrundegelegten Daten des deutschen Teilprojekts wurden entnommen: Oskar Niedermayer, Zur parteiinternen Verankerung der bestehenden Koalitionsstruktur im Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland, IVS-Papers Nr. 2, September 1981 und Hendrik van Schuur, Structure in Political Beliefs, Amsterdam: CT Press 1984.
Vgl. ebd.
Sarcinelli, Symbolische Politik (Anm. 1), S. 118.
Vgl. Anm. 19.
SPD-Bundestagswahlprogramm: Sicherheit für Deutschland. Wahlprogramm 1980, beschlossen von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands auf dem Wahlparteitag in Essen 9./10. Juni 1980, Herausgeber: Vorstand der SPD, Abteilung Presse und Information, Druck: Druckhaus Deute GmbH, Köln, S. 1–47, hier S. 18.
Ebd.
Vgl. FDP-Bundestagswahlprogramm: F.D.P. Die Liberalen, Unser Land soll auch morgen liberal sein. Wahlprogramm 1980, beschlossen vom Parteitag in Freiburg, am 7. Juni 1980, S. 1–98, hier S. 63.
Ebd., S.59.
CDU/CSU-Bundestagswahlprogramm: Bundestagswahl 1980. Für Frieden und Freiheit in der Bundesrepublik und in der Welt. Das Wahlprogramm der CDU/CSU, S. 1–32, hier S.20.
FDP-Bundestagswahlprogramm (Anm. 25), hier S. 35.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Volkens, A. (1989). Parteiprogrammatik und Einstellungen politischer Eliten: Konsens- und Konfliktstrukturen in Wahlprogrammen. In: Herzog, D., Weßels, B. (eds) Konfliktpotentiale und Konsensstrategien. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94166-4_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94166-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12033-1
Online ISBN: 978-3-322-94166-4
eBook Packages: Springer Book Archive