Zusammenfassung
Die Darstellung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik beginnt mit einer Betrachtung seiner Entstehungsbedingungen und seines gesellschaftlich-politischen Umfeldes nach 1945. Die Warnung von Bertolt Brecht, daß der soziale Boden für antidemokratisches Denken und Handeln keineswegs ausgetrocknet ist, verdient nach wie vor Aufmerksamkeit. Ich werde in diesem Kapitel zeigen, daß Rechtsextremismus einen festen Bestandteil der politischen Kultur der Bundesrepublik bildet. Und dies gerade auch, weil er weithin verdrängt und verharmlost wird. Psychologische Verdrängung und politische Verharmlosung stellen die beiden vorherrschenden Umgangsformen mit dem historischen und dem zeitgenössischen Rechtsextremismus dar.
So was hätt einmal fast die Welt regiert! Die Völker wurden seiner Herr, jedoch Daß keiner uns zu früh da triumphiert- Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch! (Brecht, Epilog zu Arturo Ui)
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Literatur
Eugen Kogon, Beinahe mit dem Rücken an der Wand, in: Frankfurter Hefte, 9. Jg. (1954), S. 641–645, Zit. S. 641.-Kogon, linkskatholischer Publizist und Politikwissenschaftler, war KZ-Häftling und Widerstandskämpfer und ist Verfasser eines Standardwerks über die Konzentrationslager: „Der SS-Staat“.
Zit. nach: Helmuth K.G. Rönnefarth/ Heinrich Euler, Konferenzen und Verträge. Vertrags-Ploetz, Teil II, Bd. 4A, 2. Aufl., Würzburg 1959, S. 246.
Lewis J. Edinger, Post-Totalitarian Leadership: Elites in the German Federal Republic, in: American Political Science Review, Vol. LIV (1960), S. 58ff., Zit. S. 75; Übers, d. Verf.
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Stöss, R. (1989). Verdrängung und Verharmlosung Rechtsextremismus als Bestandteil der politischen Kultur der Bundesrepublik. In: Die extreme Rechte in der Bundesrepublik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94164-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94164-0_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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