Zusammenfassung
Wenn man den Äußerungen von Sprachwissenschaftlern vor wenigen Jahrzehnten glauben darf, dann ist Jugendsprache ein „Jargon einer bestimmten Sondergruppe“, der den „größeren und wertvolleren Teil der Jugend erniedrigt und beleidigt“ (Köpper 1961: 188). Nicht weniger schmeichelhaft äußert sich Hartmut Engelmann in einer Sendung des Hessischen Rundfunks über das „Rotwelsch der Jugend“: „Das Klotzige, Protzige und Brutale ist wohl eines der wesentlichen Charakteristika des Jargons“ (Engelmann 1964: 6). Joachim Stave schreibt im gleichen Jahr über die von ihm so bezeichnete „Halbstarkensprache“, daß ihr „bei aller Unbekümmertheit etwas Infantiles an[haftet]; daß sie darüber hinaus ruppig und pöbelhaft klingt, ist unüberhörbar“ (Stave 1964: 196). Und in einem Buch mit dem interessanten Titel „Teenager und Manager“ heißt es: „Die Witzigkeit des Jargons ist nur äußerlich, in Wahrheit spiegelt er sprachliche Verwilderung und emotionale Verrohung wider“ (Lamprecht 1965: 81).
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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schlobinski, P., Kohl, G., Ludewigt, I. (1993). Was ist ‚Jugendsprache‘?. In: Jugendsprache. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94144-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94144-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12268-7
Online ISBN: 978-3-322-94144-2
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