Zusammenfassung
Der Einsatz Neuer Technologien wird in vielen Betrieben zum Anlaß für z.T. weitreichende Organisationsveränderungen genommen, von denen auch die Arbeitszeit nicht unberührt bleibt. Angesichts dynamischerer Marktumwelten, verkürzter Technikinnovationszyklen und einer wachsenden Kapitalintensität wird Arbeitszeit zu einem wichtigen Faktor rentabler und anpassungsfähiger Arbeitsorganisation. Um auch unter ‘unsicherer’ gewordenen Umweltbedingungen rentabel produzieren zu können, erstreben Unternehmen die Ausweitung der Betriebsnutzungszeiten und eine flexiblere Gestaltung von Arbeitszeiten und Beschäftigungsverhältnissen. Gleichzeitig entwickeln sich im Zuge des gesellschaftlichen Wandels die Zeitmuster und -bedürfnisse der Arbeitnehmer stärker auseinander. Auch auf ihrer Seite enstehen neue Ansprüche an die Organisierung der Arbeitszeit. Überkommene Arbeitszeitmodelle sind dadurch unter doppelten Veränderungsdruck geraten, dem sie auf die Dauer kaum werden standhalten können. Darüber besteht in der arbeitszeitpolitischen Diskussion weitgehende Einigkeit. Wesentlich unklarer und strittiger ist allerdings, ob zwischen den Anforderungen, die Arbeits- und Lebenswelt an die künftige Gestaltung der Arbeitszeiten stellen, ‘sozialverträgliche’ Kompromisse gefunden werden können, die beiden Rechnung zu tragen imstande sind. Es wird befürchtet, daß ökonomischen ‘Erfordernissen’ einmal mehr, diesmal auf Kosten persönlicher und sozialer Zeitstrukturen, der Vorrang gewährt wird.
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Berger, U., Schmidt, V.H., Wiesenthal, H. (1991). Einleitung. In: Neue Technologien — verschenkte Gelegenheiten?. Sozialverträgliche Technikgestaltung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94142-8_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12257-1
Online ISBN: 978-3-322-94142-8
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