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„Gebildete Frau“ und “Gelehrte Pedantin“ — Leit- und Schreckensbilder weiblicher Bildung am Ausgang des 18. Jahrhunderts

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Part of the book series: Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur ((IFTBSS))

Zusammenfassung

Die dies schreibt, Antonie von Warnstein aus Marianne Ehrmanns gleichnamigem Roman (1798), hat ihre Mutter verloren und muß als älteste Tochter einem größeren Haushalt vorstehen. Hinter dem hingetupften Bild einer „hurtig herumhüpfenden“ und „Anordnungen erteilenden“ Antonie steht im 18.Jahrhundert eine Arbeitsleistung, die dem Management eines Kleinstbetrieb verglichen werden kann.1 Für das Lesen bleibt die Zeit vor dem Schlafengehen.

„Ich bin eben so faul nicht, wie du dir vorstellest, meine Tagesordnung scheint mir doch so ziemlich wohleingerichtet und vollständig. Aufstehen und Ankleiden, in die Kirche gehen, und nach diesem hurtig im Haus herumhüpfen und anordnen, so wird es Abend, ehe ich mir es versehe. Dann heißt es meinem Vater vorlesen, eins mit ihm in Karten spielen, hernach auf mein Zimmer, noch eins lesen, und ins Bett.“(Antonie von Warnstein I, 33)

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Kapitel I

  1. Vgl. dazu Margarete Freudenthal, Bürgerlicher Haushalt und bürgerliche Familie vom Ende des 18. bis zum Ende des 19.Jahrhunderts, in: Rosenbaum (Hg.), Seminar: Familie und Gesellschaftsstruktur, S.375 ff.

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  2. Ulrike Prokop, Die Einsamkeit der Imagination. Geschlechterkonflikt und literarische Produktion um 1770, in: Brinker-Gabler (Hg.), Deutsche Literatur von Frauen, S.325 ff., hier: S. 340

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  3. Vgl. dazu Susan Cocalis, Der Vormund will Vormund sein: Zur Problematik der weiblichen Unmündigkeit im 18.Jahrhundert, in: Marianne Burkhard (Hg.), Gestaltet und Gestaltend. Frauen in der deutschen Literatur, Amsterdam 1980, S. 33 ff.

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  4. Wolfgang Martens, Leserezepte fürs Frauenzimmer. Die Frauenzimmerbibliotheken der deutschen Moralischen Wochenschriften, in: Archiv für die Geschichte des Buchwesens XV (1975),,Sp. 1143-1200

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  5. Ebd. Sp. 1158 und Sp. 1161

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  6. Unger, Julchen Grünthai I, S.260

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  7. Helga Meise, Die Unschuld und die Schrift. Deutsche Frauenromane im 18.Jahrhundert, Marburg 1983, S. 79

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  8. Ebd. S.70

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  9. Ebd. S.68

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  10. Ebd. S.75

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  11. Jean Jacques Rousseau, Julie oder die Neue Heloise. Briefe zweier Liebenden aus einer kleinen Stadt am Fuße der Alpen. Hier benutzte Ausgabe: Übs. von J.G.Gellius. Vollständig überarbeitet und erg. von D.Leube. Mit Anmerkungen und einem Nachwort von Reinhold Wolff, München o.J., S.6 "Mit den Mädchen ist es eine andere Sache. Niemals bat ein keusches Mädchen Romane gelesen; und diesem hier habe ich einen so bestimmten Titel vorangestellt, damit man gleich beim Öffnen des Buchs wisse, woran man sich zu halten hat.Diejenige, die trotz des Titels eine einzige Seite zu lesen wagen wird, ist ein verlorenes Mädchen: Allein dem Buche schreibe sie ihr Verderben nicht zu; das Übel war schon vorher geschehen. Weil sie aber einmal angefangen hat, so lese sie immer zu; sie hat nichts mehr zu verlieren." Vgl. dazu Unger, Julchen Grünthal I, S. 278

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  12. Unger, Julchen Grünthal I, S.194.

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  13. Unger, Julchen Grünthal II, S.343

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  14. Sophie Tresenreuter, Lotte Wahlstein I, S.26

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  15. Ebd. S.28

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  16. Ebd. S.178

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  17. Ebd. S.357

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  18. Ebd. S.409

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  19. Gisela Brinker-Gabler/Karola Ludwig/Angela Wöffen, Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945, München 1986, S. 238

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  20. Vgl. dazu Paul Kluckhohn, Die Auffassung der Liebe in der Literatur des 18.Jahrhunderts und in der deutschen Romantik, 2.Aufl. Halle 1931, S. 291 f. Kluckhohn interpretiert Sophies Liebe zu Schellberg und Lehrbach folgendermaßen: "Daß der Gatte ihre Liebe nicht voll aufnehmen kann und darum nicht ihre ganze Natur in Einklang mit der seinen stimmt, das erst macht die Frau reif für den Konflikt." Kluckhohn ignoriert, daß die Liebe Sophies durch die geistig-intellektuelle Leere dieser Ehe beeinträchtigt wird.

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  21. Eva Meyer, Zählen und Erzählen, Berlin 1983, S.27 f.

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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Kammler, E. (1992). „Gebildete Frau“ und “Gelehrte Pedantin“ — Leit- und Schreckensbilder weiblicher Bildung am Ausgang des 18. Jahrhunderts. In: Zwischen Professionalisierung und Dilettantismus. Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94134-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94134-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-12297-7

  • Online ISBN: 978-3-322-94134-3

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