Zusammenfassung
So Arthur Schopenhauer, der Advokat des Pessimismus, im § 356 seiner Parerga und Paralipomena II. Der Leser, der erlebt hat, wie die Analysis durch „Rechnerei“ aus den wenigen Axiomen über reelle Zahlen entfaltet wurde und wie sie nehmend und gebend in den Zusammenhang unserer Kultur eingebettet ist, möge sich — als letzte Aufgabe — sein eigenes Urteil über das Urteil des säuerlichen Philosophen bilden.
Daß die niedrigste aller Geistestätigkeiten die arithmetische sei, wird dadurch belegt, daß sie die einzige ist, welche auch durch eine Maschine ausgeführt werden kann; wie denn jetzt in England dergleichen Rechenmaschinen bequemlichkeitshalber schon in häufigem Gebrauche sind — Nun läuft aber alle analysis finitorum et infinitorum im Grunde doch auf Rechnerei zurück. Danach bemesse man den „mathematischen Tiefsinn“; über welchen schon Lichtenberg sich lustig macht, indem er sagt: „Die sogenannten Mathematiker von Profession haben sich, auf die Unmündigkeit der übrigen Menschen gestützt, einen Kredit von Tiefsinn erworben, der viel Ähnlichkeit mit dem von Heiligkeit hat, den die Theologen für sich haben“.
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© 1991 B. G. Teubner, Stuttgart
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Heuser, H. (1991). Statt eines Nachworts. In: Lehrbuch der Analysis. Mathematische Leitfäden. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94097-1_17
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