Konstruktive Durchbildung

Zusammenfassung

Als letzter Schritt bei der Tragwerksplanung erfolgt in der Regel die konstruktive Durchbildung der Bauteile, nachdem schon zu Beginn die wichtigsten Details auf Ausführbarkeit geprüft wurden. Die Besonderheiten bei der Detaillierung von Stahlbetonbauteilen ergeben sich aus folgenden Gründen:

• — Herstellbarkeit der Bauteile

  • Die Bewehrung muss in jedem Bauteil so geführt werden, dass der Frischbeton einwandfrei eingebracht und verdichtet werden kann. Hierzu werden z.B. Rüttelgassen angeordnet, der Bewehrungsgehalt und der Abstand zwischen benachbarten Bewehrungsstäben begrenzt.

• — Rissbildung, Rissverläufe und praxisgerechte Bewehrungselemente

  • Rissbildung und Rissverläufe beeinflussen den Kraftfluss im Bauteil wesentlich. Darüber hinaus können Bewehrungselemente aus Gründen der Fehleranfälligkeit und Kostenintensität beim Verlegen nicht immer entsprechend dem zu erwartenden Kraftfluss hergestellt werden.

• — Diskontinuität der Bewehrung und der Betonbauteile

  • Im Stahlbeton können Diskontinuitäten der Bewehrung (Verankerungen und Stöße) relativ einfach und kostengünstig ausgeführt werden. Über den Verbund zwischen Stahl und Beton wird die frei werdende Kraft infolge der Bewehrungsdiskontinuität weitergeleitet bzw. von einer Komponente auf die anderen Komponenten übertragen. Diese Kraftübertragung erzeugt allerdings zusätzliche Beanspruchungen. Dies muss bei der Detaillierung der Bauteile berücksichtigt werden. Dies gilt ebenfalls für die Diskontinuität von Bauteilen in Form von Öffnungen, Höhenversprüngen und Rändern bzw. Ecken. Insbesondere muss die Bewehrungsführung in diesem Bereich so gewählt werden, dass ein Betonabplatzen ausgeschlossen werden kann.