Zusammenfassung
Baackes Ökonomie-Axiom, nach dem Individuen Kommunikation bevorzugen, die auf einem vergleichsweise ausgeglichenen Kosten-Nutzen-Verhältnis beruht, möglichst geringen Aufwand gegenüber hohem Effekt erfordert sowie Unsicherheit vermeidet, trifft ebenso für formale Organisationen zu. Anstelle der personalen Kommunikationssituation tritt jedoch ein vielschichtiger, unübersichtlicher Kommunikationsprozeß, in dem es um die Durchsetzung unternehmerischer Intentionen und Interessen geht. Der Kommunikationsplanung für Unternehmen kommt somit sine besondere Bedeutung zu, denn in der heutigen Mediengesellschaft ist interessengeleitete “Kommunikation [...] längst zu einem Organisationsproblem geworden”702. Die Unvermeidbarkeit von Wirkungsinterdependenzen läßt die Organisationsproblematik vor allem als Effizienzproblematik erscheinen, die sich im Vorwurf der Zersplittung und Wirkungsschwächung der Kommunikationsarbeit als auch der Beeinflussung von außen manifestiert.703 Die Strukturierung der Kommunikationsbeziehung zwischen Unternehmen und Umwelt durch Universalität, Relationalität und Intentionalität legt einen übergreifenden Kommunikationsraum offen, den die Unternehmen bisher aufgrund organisatorischer Arbeitsteiligkeit kaum nutzen. Trotz des vorhandenen emergenten Potentials, das Möglichkeiten zur Kommunikationsoptimierung bietet, stellen sich Fortschritte im Sinne ökonomischer Unternehmenskommunikation nur langsam ein. Die Möglichkeit, Kommunikationseffektivität zu steigern, indem glaubwürdige, wiederkehrende Kommunikationsmuster einhergehend mit proaktivem Kornmunikationsverhalten der momentanen Fiktionalität des Unternehmensimages faktische Wirkungen verleihen, verschenken viele Unternehmen und damit die Chance, sich in gesellschaftliche Wirklichkeitskonstruktionen einzubringen. Das bedeutet, Intentionalität und Fiktionalität bedürfen konzeptioneller und qualitativer Fundierung, um die Kommunikationsbeziehung zwischen Unternehmen und Umwelt zu optimieren.
“Jede Kommunikation erfordert Anstrengung. [...] Um diese notwendige Anstrengung zu reduzieren, verfährt man in der Kommunikation ökonomisch.”701
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Learn about institutional subscriptionsLiteratur
Baacke (1973), 110.
Vgl. Baacke (1973), 110; ferner Püttmann (1993), 13.
Vgl. Bruhn (1992), 203 sowie 225
N.N. (1990a), 41.
Vgl. die Kritik an Verheimlichungstaktiken im Rahmen der Selbstdarstellungsleistung von Public Relations und Corporate Communications bei Westerbarkey (1991), 175–177, sowie 189.
Vgl. Demuth, Garbett, Richter (1984), 26.
“>Kompetenz< soll dabei meinen die Verfügbarkeit über Strategien zur Lösung von Problemen aus eigener Kraft und Kalkulation.“ Baacke (1973), 238.
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Derieth, A. (1995). Zwischenbilanz: Kommunikative Kompetenz. In: Unternehmenskommunikation. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 5. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93825-1_5
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