Zusammenfassung
Die Fragestellung meines Themas bezieht ihre Anregung von einem breitwürfigen Expos über Spielen und Kultur, oder exakter mit dem Titel des Buches von Johan Huizinga gesprochen, „vom Ursprung der Kultur im Spiel“. Er geht in seinen Explikationen, sie sind auf dem Hintergrund einer kosmopolitisch zu nennenden Übersicht und einer dezidierten sprachlichen und kulturellen Kenntnis verfaßt, von der Überzeugung aus, „daß menschliche Kultur im Spiel — als Spiel — aufkommt und sich entfaltet“. Der holländische Autor fragt dann seine Leser und mit ihnen sich selbst, „inwieweit die Kultur selbst Spielcharakter hat“. Man könnte vor dem Hintergrund unserer kulturellen Manifestationen fragen, was uns ein Autor, der noch dem geistigen Umkreis und der wissenschaftlichen Weitläufigkeit des 19. Jahrhunderts entstammt, zu unserer gegenwärtigen Besorgnis sagen könnte. Zunächst einmal soviel, daß er versucht, geistige und überlegte Traditionen von 19. ins 20. Jahrhundert herüber-zutransportieren, und daß er Spiel und jeweilige kulturelle Befindlichkeit zusammenbindet. Er kann auch anregen durch die Kategorien und Dimension, die er in der Beschäftigung mit dem Spiel entdeckt und ihm ist gewiß eine moderate Modernität eigen, wenn er unter der Überschrift „Das Spielelement in der heutigen Kultur“ Sport, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik seinem Betrachtungsgegenstand zuordnet1.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Huizinga 1956.
Sh. hierzu die nun veröffentlichte Dissertation von Kolfhaus 1986 und unser Forschungsprojekt Kolfhaus, Littau, Swoboda, Knoll 1986.
Schoeps 1953.
Sh. dazu Schoeps 1974.
Dazu Hüther 1975. Meines Wissens war Hüther der erste, der in der Zusammensicht von Erziehungswissenschaft und Kommunikationswissenschaft die massenmediale Sozialisation auch im Wirkungsbeleg dargestellt hat.
Postman 1983. v. Hentig 1984.
Gehlen 1957.
Sh. Das Spiel, Schriftenreihe der RIAS-Funkuniversität 1983. Flitner 1972. Bittner 1981. Scheuerl 1975.
Halhuber 1985.
Wir haben hier eine Graphik zu unserem Beleg herangezogen, die vom Bertelsmann-Verlag erstellt und später im „Rheinischen Merkur“ (30.08.1985) nachgedruckt wurde.
Knoll et al. 1984.
Rights and permissions
Copyright information
© 1986 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Knoll, J.H. (1986). Der homo ludens im technischen Zeitalter — Kulturelle und anthropologische Dimensionen des Videospiels. In: Das Bildschirmspiel im Alltag Jugendlicher. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93775-9_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93775-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-93776-6
Online ISBN: 978-3-322-93775-9
eBook Packages: Springer Book Archive