Zusammenfassung
Im Curriculum “Politik” ist es bisher nicht gelungen, die Verbindung zwischen den beiden Prinzipien “Effizienz” und “Emanzipation” gedanklich zu fassen; vor allem, weil es nicht möglich war, für das Prinzip “Emanzipation” eine konstituierende Regel zu definieren. Das Streben nach Emanzipation konnte nur durch Appelle an den guten Willen der Benutzer verstärkt werden. Es konnte nicht gesagt werden, welche Regeln Politik-Lehrer (die handelnden Subjekte) zu beachten hätten, wenn sie emanzipatorisch handeln wollten. Emanzipation ist nur negativ als ‘Freiheit von ...’ definiert. Ein positiver Freiheitsbegriff ist nicht entwickelt worden. Angesichts dieses Defizits und des daraus folgenden konstruktiven Ungleichgewichts zwischen den beiden Prinzipien besteht die Gefahr, daß das Prinzip “Effizienz” sorgfältig beachtet und das Prinzip “Emanzipation” vernachlässigt oder sogar im Dienste von mehr Effizienz vereinnahmt wird. Verbale Protestnoten schützen nicht vor Mißbrauch und Fehldeutungen. Angesichts dieser Situation scheint es angebracht, die Logik, in der sich das Prinzip “Effizienz” manifestiert, an konkreten und aktuellen Beispielen (Fällen) zu untersuchen. Je genauer ich weiß, wie soziale Prozesse rein unter Effizienz-Gesichtspunkten geplant und gestaltet werden, desto besser kann ich mich davor in acht nehmen, das Effizienzdenken auf Kosten des Prinzips “Emanzipation” zu verabsolutieren.
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Sander, W. (1984). Zur Logik rein erfolgsorientierten Handelns. In: Effizienz und Emanzipation. Schriften zur politischen Didaktik, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93762-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93762-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0433-8
Online ISBN: 978-3-322-93762-9
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