Zusammenfassung
Wenn wir die Metapher der Familien im Mediennetz gebrauchen, dann beschwören wir eine Vision, in der Familien durch ein imaginäres bzw. auch ein reales Netz von technischen Kommunikationsmitteln untereinander und mit anderen Systemen verbunden sind. Das dies nicht mehr lange eine Vision bleibt, dafür sorgen u.a. die zunehmende Verkabelung der Haushalte, der Ausbau des Bildschirmtext-Systems, Übernahme von Satelliten-Programmen sowie die Verbindung von Computern untereinander durch entsprechende Datenfernübertragungssysteme. Ich werde in meinem Beitrag in einem ersten Schritt kurz die strukturellen Implikate dieser Neuen Medien bzw. Technologien und ihrer Vernetzung skizzieren, um dann die Frage zu diskutieren, was uns eigentlich an dieser technischen Entwicklung so ängstigen müßte. Dieser Schritt dient auch der Aufstellung eines normativen, sozialisations- und gesellschaftstheoretischen Gerüsts, welches mir als Grundlage für die Einbeziehung des Aspekts der Familie in die aufgeworfene Thematik dient. Es wird dabei zentral um die Frage gehen, welche Konstitution — oder genauer: Stärken und Schwächen — Familien haben müssen, um mit den aufgezeigten technischen Entwicklungen und deren prognostizierten Folgen fertig zu werden. An zwei Beispielen werde ich diese familienspezifischen Stärken und Schwächen beleuchten: an familiären Bewältigungsstrategien in Krisen und an den in Familien verwendeten interpersonalen Verhandlungsstrategien. Diese auf den ersten Blick der Thematik fremd scheinenden Bereiche sollen dann verbunden und der Beantwortung der Frage nach der Situation der Familien im Mediennetz zugeführt werden Zum Schluß werde ich die aus meinen Ausführungen entsprechenden Konsequenzen für die medienpädagogische Forschung sowie für medienpolitisches und -pädagogisches Handeln aufzeigen.
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Literatur
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Aufenanger, S. (1988). Familien im Mediennetz — auf ewig verstrickt?. In: Baacke, D., Lauffer, J. (eds) Familien im Mediennetz. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93745-2_3
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