Zusammenfassung
Die Metapher vom Mediennetz ist doppeldeutig. Man kann an das Netz der Spinne denken, dem keiner mehr entkommt, wenn er einmal in ihm gefangen ist. Folgt man diesem Sinn, wird unterstellt, daß alles, was in Familien geschieht oder gedacht wird, längst in seinen Abläufen und Interaktionsformen von den Medien vorproduziert wurde: Familien sind Gefangene medialer Omnipräsenz und laufen Gefahr, in ihrer sozialen wie emotionalen Dynamik auszutrocknen. Oder aber man kann denken an „soziales Netz“, ein verläßliches Netzwerk, das trägt. Dieser Sinn unterstellte dem Ausdruck „Mediennetz“, es handele sich bei den Medien um eine soziale Agentur, die Informationen und Orientierung, Unterhaltung und Entspannung anbietet — bei Bedarf auch einmal Fluchträume —, so daß die familiären Interaktions-Dynamiken eher gestützt und gefördert werden.
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Baacke, D. (1988). Familien im Mediennetz?. In: Baacke, D., Lauffer, J. (eds) Familien im Mediennetz. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93745-2_1
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